Wir alle kennen sie, wir alle wollen sie loswerden: die kleinen, nervigen Mitesser auf der Haut. Ob am Kinn, auf der Nase oder der Stirn – Mitesser sind lästig und können sich schnell zu einem unschönen und schmerzhaften Eiterpickel entwickeln. Was du tun kannst, wenn du einen Mitesser entdeckst und wie du ihn richtig ausdrückst, liest du hier.
Mitesser ausdrücken: Ja oder nein?
Mitesser sind kleine schwarze oder weiße Punkte auf der Haut, die entstehen, wenn die Poren der Haut verstopfen. Sie treten im Gesicht vor allem in der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) auf, können aber auch am Rücken oder auf der Brust vorkommen. Mitesser sind eine Vorstufe des Pickels. Kommt es zu einer Entzündung, entsteht ein (oft mit Eiter gefüllter) Pickel. Um das zu verhindern, sollten Mitesser entfernt werden. Vor allem schwarze Mitesser können sich entzünden, wenn sie nicht entfernt werden. Bakterien können dann problemlos in die verstopfte Pore eindringen und eine Entzündung verursachen. Das kann zu schmerzhaften Pickeln oder gar Akne führen.
Am besten ist es, der Entstehung von Mitessern vorzubeugen, sodass sie gar nicht erst sprießen. Wie das geht, liest du weiter unten. Kommt es dann trotzdem zu einem Mitesser, machen viele direkt kurzen Prozess und drücken ihn kurzerhand aus. Hierbei ist es besonders wichtig, vorsichtig vorzugehen. Darum kann das Ausdrücken von Mitessern so gefährlich sein:
- Infektion: Drückst du einen Mitesser aus, ohne dabei auf die Hygiene zu achten, können schnell Bakterien in die offene Wunde kommen und hier eine Entzündung verursachen.
- Verschlimmerung: Ein kleiner Mitesser ist meist nicht so schlimm wie ein ausgewachsener, entzündeter Pickel. Beim Ausdrücken des Mitessers riskierst du jedoch, dass aus dem Mitesser ein Eiterpickel wird.
- Narbenbildung: Wird ein Mitesser falsch oder zu stark ausgedrückt, kann das Gewebe verletzt werden, sodass Pickelnarben entstehen.
Mitesser ausdrücken Schritt für Schritt
Entscheidest du dich dafür, dass du deinen Mitesser unbedingt ausdrücken möchtest, dann solltest du es richtig anstellen. Wir erklären dir, wie es geht.
Schritt 1: Gesicht gründlich reinigen
Die Grundlage für die Ausreinigung ist eine saubere Haut. Reinige sie daher gründlich, entferne Schmutz, Talg, Schweiß und Make-up, damit keine Bakterien in die offene Wunde gelangen können.
Schritt 2: Poren öffnen
Damit sich der Mitesser leichter entfernen lässt, solltest du die Poren öffnen. Das kannst du mit warmem Wasserdampf machen. Gehe warm duschen, mache ein Dampfbad für das Gesicht oder lege einen warmen, feuchten Waschlappen auf das Gesicht. Die Wärme öffnet die Poren und der Mitesser verschwindet im Nu.
Schritt 3: Mitesser ausdrücken
Deine Hände sollten für das Ausdrücken sauber sein. Trotzdem solltest du nicht direkt mit den Fingern an den Mitesser gehen. Wickel ein sauberes Kosmetiktuch um beide Zeigefinger oder trage saubere Einmalhandschuhe. Dann setzt du beide Zeigefinger eng am Mitesser an und drückst sanft. Wechsel hier die Position der Finger und verlagere den Druck. So verhinderst du zu starkes Quetschen und somit auch eine Verletzung der Haut. Übe nur leichten Druck aus und drücke nicht zu stark. Lässt sich der Mitesser nicht entfernen, lass ihn in Ruhe.
Alternativ kannst du auch einen sogenannten Komedonenquetscher verwenden. Dieser sollte steril sein und korrekt angewendet werden.
Schritt 4: Reinigen und desinfizieren
Nachdem du deinen Mitesser ausgedrückt hast, solltest du die betroffene Hautstelle erneut reinigen und desinfizieren. So werden Bakterien entfernt, die aus der kleinen Wunde einen entzündeten Pickel machen könnten.
Schritt 5: Abheilen lassen
Zum Schluss kannst du, wenn du willst, noch eine Anti-Pickel-Salbe und/oder ein Pimple Patch auf die Stelle geben. Die Salbe hilft bei der Abheilung und beugt der Verbreitung von Bakterien vor und das Pickelpflaster schirmt die kleine Wunde von Bakterien ab. Wichtig ist, dass du die Stelle nun abheilen lässt, nicht mit einem dreckigen Pinsel und Make-up rüber gehst und verhinderst, dass sich Bakterien hier ansammeln.
Hausmittel gegen Mitesser
Es gibt einige Produkte und Hausmittel, die Mitessern und Pickel bei der Abheilung helfen können. Wir stellen dir sie hier vor.
- Teebaumöl: Teebaumöl wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. So kann es helfen, Mitesser einzudämmen.
- Zink: Zink kann die Talgproduktion eindämmen. Deshalb kann eine Zinksalbe aus der Apotheke sehr effektiv bei Mitessern und Pickeln helfen.
- BPOSalbe: Ein effektives Mittel bei Akne ist die sogenannte BPO Salbe aus der Apotheke. Doch Vorsicht: Sie trocknet die Haut schnell auf, deshalb sollte sie immer nur punktuell auf einen Pickel gegeben werden.
- Honig: Wusstest du, dass Honig eine antibakterielle Wirkung hat? So kann er nicht nur im Tee bei einer Entzündung des Rachens helfen, sondern auch auf der Haut bei Pickeln und Mitessern.
- Heilerde: Heilerde entzieht der Haut Talg und mögliche Giftstoffe. So kann sie bei Unreinheiten helfen. Es gibt sie in Pulverform in der Drogerie oder dem Reformhaus und du kannst sie mit Wasser ganz einfach zu einer DIY Heilerde-Gesichtsmaske gegen Hautunreinheiten anrühren.
Das sind die Ursachen von Mitessern
Nun fragst du dich vielleicht auch, wie entstehen überhaupt Mitesser und wie kann ich verhindern, dass sie entstehen? Das erklären wir dir nun.
- Fettige Haut: Bei einer fettigen Haut wird zu viel Talg produziert. Da er nicht schnell genug abfließen kann, verstopfen die Poren häufiger und sorgen hier für Mitesser und Pickel. Fettige Hauttypen haben daher besonders häufig Unreinheiten.
- Hormone: Ist der Hormonhaushalt gestört, kann das ebenfalls zu einer Verschlechterung des Hautbildes kommen. Vor allem das Hormon Testosteron kann sich auf die Talgproduktion auswirken. Wird es verstärkt produziert, wird die Haut fettiger und oft auch unreiner.
- Stress: Stress wirkt sich negativ auf unsere Gesundheit und das Hautbild aus, denn Stress regt die Produktion von Androgenen im Körper und somit auch die Talgproduktion an. Mehr Talg, mehr verstopfte Poren, mehr Mitesser.
- Schwitzen: Schwitzen wir im Sommer oder nach dem Sport und reinigen unsere Haut im Anschluss nicht gründlich, verstopft der Schweiß die Poren und begünstigt so Unreinheiten wie Pickel und Mitesser.
- Ungesunder Lebensstil: Rauchen, Alkohol, Koffein… all diese ungesunden Angewohnheiten können das Hautbild verschlechtern. Sie entziehen dem Körper Feuchtigkeit, regen die Talgproduktion an und lassen Mitesser entstehen.
- Mangelnde Gesichtspflege: Reinigst du deine Haut nicht oft genug oder nicht gründlich genug, dann begünstigst du dadurch auch die Entstehung von Pickeln und Mitessern. Die Haut sollte regelmäßig von Hautschuppen, Make-up und Co. befreit werden, sodass der Talg richtig abfließen kann und die Poren nicht verstopfen.
So beugst du Mitessern vor
Gründlich abschminken
Wasche dein Gesicht jeden Abend und entferne jegliche Make-up-Rückstände restlos. Wasserfestes Make-up kannst du zuerst mit einem Reinigungsöl entfernen, danach solltest du ein passendes Reinigungsgel verwenden. Double Cleansing nennt sich diese Methode auch. Mit einem Toner für das Gesicht entfernst du außerdem Rückstände von Kalk aus dem Wasser und hinterlässt die Haut sauber und rein. Talg kann besser abfließen und die Poren verstopfen nicht so schnell. Die Haut erholt sich in der Nacht von den Strapazen des Tages und die Wirkstoffe von Serum und Nachtcreme können besser wirken.
Gesicht morgens waschen
Auch am Morgen will das Gesicht gereinigt werden, denn in der Nacht schwitzen wir und Talg sammelt sich auf der Haut an. Um Schweiß und Talg zu entfernen, solltest du dein Gesicht am Morgen waschen. Hierbei brauchst du allerdings nicht so gründlich vorgehen wie am Abend. Etwas lauwarmes Wasser und eine milde Reinigungsmilch reinigen schon aus. Die Haut ist dann sauber und perfekt vorbereitet für den Tag.
Direkt nach dem Sport duschen
Bleibst du nach einem Workout auch noch eine Weile auf der Couch liegen, um dich von dem Training zu erholen? Für deine Haut ist es deutlich besser, wenn du direkt unter die Dusche springst. Entfernst du den Schweiß von deiner Haut, kann er die Poren nicht verstopfen oder die Haut austrocknen. Die Haut kann atmen und der Talg kann richtig abfließen. Achte aber darauf, nicht zu heiß zu duschen, denn heißes Wasser entzieht der Haut Feuchtigkeit.
Auf die richtige Hautpflege achten
Um der Entstehung von Hautunreinheiten vorzubeugen, solltest du auf eine Hautpflege achten, die sich für deinen Hauttyp eignet. Hast du trockene, fettige, unreine, empfindliche oder Mischhaut? Wähle Produkte, die deine Haut mit den Wirkstoffen versorgen, die sie braucht. Passt du deine Pflegeprodukte an deinem Hauttyp an, kannst du dein Hautbild dauerhaft verbessern.
Haut regelmäßig peelen
Damit die Poren nicht verstopfen und sich Unreinheiten bilden, solltest du die Hautoberfläche stets von toten Hautzellen, Talgablagerungen und Co. befreien. Ist der Schleier von der Haut gelüftet, kann der Talg richtig abfließen, die Haut sieht frischer und rosiger aus und kann auch Wirkstoffe von Cremes und Seren besser aufnehmen. Wir empfehlen dir für das Gesicht ein chemisches Peeling statt eines mechanischen Peelings, da es schonender zur Haut ist. Ein Fruchtsäurepeeling eignet sich perfekt.
Handtücher und Kissenbezug wechseln
Auch in Handtüchern und Kissenbezügen sammelt sich der Schmutz, Schweiß und Talg der Haut. Deshalb solltest du diese auch mindestens einmal die Woche wechseln. Wechselst du sie nicht, transportierst du die Bakterien direkt wieder ins Gesicht, wo sie Pickel und Mitesser verursachen können.
Nicht mit den Fingern ins Gesicht fassen
Im Alltag berühren wir alle möglichen Dinge. Das Smartphone, den Türgriff oder den Knopf im Bus – sie alle sind ein Nährboden für Bakterien und Keime. Berühren wir uns dann mit dreckigen Händen im Gesicht, transportieren wir die Bakterien direkt auf die Haut, wo sie wiederum für Hautunreinheiten sorgen können.
Gesund ernähren und viel Wasser trinken
Auch die Ernährung und der Lebensstil hat eine Auswirkung auf die Haut. Deshalb solltest du dich gesund und ausgewogen ernähren und täglich ausreichend viel Wasser trinken. Mindestens 2,5 Liter am Tag sollten es sein. So bleibt deine Haut prall und straff und ist weniger anfällig für Unreinheiten. Verzichte auf Zucker und ungesunde Fette, denn sie können die Talgproduktion anregen und Mitesser begünstigen.
Verwendete Quellen: formelskin.de, eucerin.de, fernarzt.com