Jackfruit: Wie gut ist der vegane Fleischersatz wirklich?

Jackfruit: Das solltest du über den gehypten Fleischersatz wissen

Jackfruit ist DER gehypte Fleischersatz für Vegetarier und Veganer. Aber was kann die Frucht alles? Wir haben sie mal unter die Lupe genommen.

Was ist Jackfruit?

Bei der Jackfruit (Artocarpus heterophyllus) handelt es sich um die Frucht des tropischen Jackbaums. Dieser gehört zur Familie der Maulbeergewächse und ist in Südostasien beheimatet. In ihrem Ursprungsland Indien wird die Jackfruit (auch Jakobsfrucht oder Jackfrucht genannt) bereits seit rund 3000 Jahren angebaut, ist inzwischen aber auch in anderen tropischen Ländern wie Thailand, Indonesien oder Sri Lanka zu finden. In Europa gewinnt sie erst seit einigen Jahren immer mehr an Popularität.

Das Besondere: Die Jackfruit ist die größte Baumfrucht der Welt und kann bis zu einem Meter lang und mehr als 20 kg schwer werden – im Netz kursieren sogar Zahlen von bis zu 50 kg pro Frucht! Zu erkennen ist sie an ihrer – je nach Reifegrad – gelblich-grünen bis gelblich-braunen Farbe und der charakteristischen harten Schale mit den vielen kleinen Noppen. Beim Aufschneiden tritt ein milchiger, klebriger Saft aus.

Wie schmeckt Jackfruit?

Der Geschmack der Jackfruit ist vom Reifegrad abhängig. Wird sie im reifen Zustand geerntet, erinnert das Fruchtfleisch an eine süße Mischung aus Banane, Mango und Papaya. Deshalb wird die reife Jakobsfrucht auch gerne zu Marmelade, Gelee, Süßigkeiten oder getrockneten Snacks verarbeitet.

Um sie als Fleischersatz zu verwenden, muss sie allerdings im unreifen Zustand vom Jackfruchtbaum geerntet werden. Ihre Konsistenz ist dann eher faserig und erinnert geschmacklich ein wenig an Artischocke. Mariniert und gebraten, schmeckt die Frucht sehr ähnlich wie Fleisch und erfreut sich deshalb immer größerer Beliebtheit bei Vegetariern und Veganern.

Wie gesund ist Jackfruit?

Obwohl die unreife Jakobsfrucht geschmacklich an Fleisch erinnert, haben ihre Nährwerte nichts mit dem tierischen Produkt zu tun. Sie ist zwar nährstoffreich, enthält im Gegensatz zu Fleisch jedoch kaum Eiweiß. Dafür glänzt sie mit vielen Ballaststoffen sowie einem hohen Vitamin-C-Gehalt. 100 g Jackfruit enthalten unter anderem:

  • Kohlenhydrate: 15,3 g
  • Ballaststoffe: 4,2 g
  • Eiweiß: 1,1 g
  • Kalium: 407 mg
  • Calzium: 27 mg
  • Magnesium: 37 mg
  • Vitamin C: 9 mg

Auch die Kalorienbilanz überzeugt. Laut des Bundeszentrums für Ernährung liefert 100 g unreife, in Salzlake eingelegte Jackfruit gerade einmal rund 30 Kilokalorien, die reife Frucht etwa 70 Kilokalorien.

Wie steht es um den CO₂-Abdruck der tropischen Frucht?

Bei all den positiven Eigenschaften der Jackfruit gibt es jedoch einen Haken: die Öko-Bilanz. Da die Frucht nur in den Tropen kultiviert und verarbeitet wird, hat sie einen langen Weg nach Europa und somit eine relativ hohe CO₂-Bilanz. Verlässliche Zahlen liegen zwar noch nicht vor, jedoch ist die Kohlendioxidproduktion im Vergleich zu lokalen Produkten aus Deutschland durchaus höher. Auch die Verarbeitung der Früchte vor dem Transport ist nicht gerade umweltschonend, da sie oft in Dosen konserviert, in Folie eingeschweißt oder tiefgekühlt wird. 

Ähnliche Nährstoffe wie die Jackfruit liefern übrigens auch lokale und saisonale Alternativen aus Deutschland. Hier lohnt sich ein Vergleich, ob sich der lange Transportweg bezogen auf die Nährstoffe wirklich lohnt (je 100 g): 

  • Ballaststoffe: Jackfrucht (4,15 g) – Kartoffeln (1,56 g) – Pumpernickel (8,83 g)
  • Eiweiß: Jackfrucht (1,1 g) – Kartoffel (2 g) – Pumpernickel (4,84 g)
  • Magnesium: Jackfrucht (37 mg) – Kartoffel (22 mg) – Pumpernickel (54 mg)
  • Kalium: Jackfrucht (407 mg) – Kartoffel (384 mg) – Pumpernickel (192 mg)
  • Kalzium: Jackfrucht (27 mg) – Kartoffel (7 mg) – Pumpernickel (24 mg)

Wo kann man Jackfruit kaufen?

Trotzdem musst du nicht komplett auf Jackfruit verzichten. Wenn du dir ab und zu eine leckere Fleischalternative gönnen möchtest, kannst du das natürlich tun. Als verarbeitetes Produkt (Konserve, Trockenobst, Fertiggerichte etc.) ist Jackfruit hierzulande in gut sortierten Supermärkten, Bioläden, Asia-Läden und Reformhäusern zu finden. Ganze Früchte sind eher selten zu finden – und wenn, dann nur in Asia-Läden. Im Online-Handel gibt es deutlich mehr Auswahl, zum Beispiel hier:

Leckere Rezepte mit Jackfruit

Jackfruit ist der perfekte Fleischersatz für Gerichte mit Hühnerfleisch, schmeckt aber auch in Currys, als Burgerpatty oder Gulasch hervorragend. Im Prinzip kannst du die Tropenfrucht überall dort verwenden, wo Fleisch ersetzt werden soll. Hier haben wir zwei leckere Rezepte für dich:

Pulled Jackfruit-Burger

Zutaten (2 Burger):

  • 200 g Jackfruchtstücke in Lake
  • 100 g Rotkohl oder Tomaten (je nach Geschmack)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Mini Römersalat
  • 2 Knoblauchzehen
  • 4 EL Tomatenmark
  • 3 EL Öl
  • 1 EL Apfelessig
  • 2 EL Reissirup
  • 4 EL Wasser
  • 1 TL rosenscharfes Paprikapulver
  • etwas Salz und Pfeffer
  • vegane Mayonnaise

Zubereitung:

  1. Jackfruit in einem Sieb abtropfen. Knoblauch schälen, hacken und in eine Schüssel geben. Für die Marinade mit Tomatenmark, Wasser, 2 EL Öl, Apfelessig, Reissirup, Paprikapulver, Salz und Pfeffer verrühren. 
  2. Jackfruitstücke hinzugeben und 15 Minuten lang in der Marinade ziehen lassen.
  3. Rotkohl waschen und in feine Streifen hobeln. Wer keinen Rotkohl mag, kann auch Tomaten verwenden. Römersalat waschen und klein schneiden, Zwiebel schälen und würfeln.
  4. Öl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebeln glasig dünsten.  Jackfruit nach etwa 2 Minuten hinzugeben und bei starker Hitze für 5 Minuten braten.
  5. Burger Buns aufschneiden und mit veganer Mayo oder Soße nach Wahl bestreichen. Mit Pulled Jackfruit und den restlichen Zutaten belegen und genießen.

Weitere leckere Rezepte findest du her: Schüttelpizza, Vegane Brownies und Veganer Kebab

Jackfruit-Auflauf

Zutaten (4 Portionen):

  • 400 g Jackfruit
  • 300 g Penne
  • 200 g Mozzarella (oder vegane Käsealternative)
  • 200 ml Wasser
  • 1 Dose gehackte Tomaten
  • 2 Strauchtomaten
  • 1 rote Zwiebel
  • grüne Oliven
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 TL Paprikapulver
  • 1 EL Olivenöl
  • Basilikumblätter
  • etwas Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Zwiebeln pellen und in Streifen schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Tomaten waschen und würfeln.
  2. Jackfruit in einem Sieb abtropfen lassen und in Scheiben schneiden.
  3. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Jackfruchtstücke für 3 Minuten scharf anbraten. Zwiebeln und Knoblauch hinzugeben und weitere 3 Minuten braten. Währenddessen das Tomatenmark unterrühren.
  4. Nun die gehackten Tomaten, Strauchtomaten, Oliven und das Wasser hinzugeben und rund 5 Minuten köcheln lassen. Mit Paprikapulver, Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Penne in Salzwasser bissfest kochen und kurz in der Soße schwenken. In eine große Auflaufform geben und mit Mozzarella oder einer veganen Käsealternative bedecken.
  6. Den Backofen auf 160 Grad Umluft oder 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Für 12-15 Minuten backen, aus dem Ofen nehmen und mit frischen Basilikumblättern bestreuen.
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Verwendete Quellen: jackfruit-fleischersatz.de, geo.de, bzfe.de, edeka.de, fitforfun.de

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