Wir reden zwar nicht gerne darüber, aber jede hatte sie schon einmal: Schuppen auf der Kopfhaut. Für Betroffene sind sie nicht nur ästhetisch störend, sondern sorgen auch für nervigen Juckreiz. Die Gründe für eine schuppige Kopfhaut sind ganz unterschiedlich. Wir verraten dir, wie Kopfschuppen entstehen und was du dagegen tun kannst.
Wie entsteht eine schuppige Kopfhaut?
Jeder Mensch verliert täglich Hautschuppen – und das ist ganz normal. Die obere Hautschicht regeneriert sich etwa alle vier Wochen und stößt dabei die abgestorbenen Hautzellen von sich ab. Pro Tag sind das bis zu 14 Gramm. Diese Zellen sind aber so klein, dass wir sie mit dem bloßen Auge nicht erkennen können. Erst wenn die Haut ihre Zellen zu schnell abstößt und sie sich daraufhin verklumpen, werden sie als Schuppen sichtbar. Das ist ein Zeichen gereizter Kopfhaut und hat meist ganz harmlose Ursachen, wie zum Beispiel zu häufiges Waschen oder ein zu aggressives Shampoo. Manchmal ist Schuppenbildung auf der Kopfhaut aber auch das Ergebnis einer Erkrankung und sollte ärztlich behandelt werden.
Trockene oder fettige Schuppen?
Schuppen sind nicht gleich Schuppen. Wenn du Kopfschuppen mit einem Naturmittel, Schuppenshampoo und Co. behandeln möchtest, musst du zunächst wissen, welche Art von Schuppen du überhaupt auf deiner Kopfhaut hast:
- Trockene Schuppen: Die Schuppen sind weiß, eher trocken und sitzen direkt an der Kopfhaut. Grund für trockene Schuppen ist eine Kopfhaut, die zu wenig Feuchtigkeit bekommt und durch falsche Pflegeprodukte, trockene Heizungsluft oder zu heißes Föhnen ausgetrocknet wird.
- Fettige Schuppen: Diese Art von Schuppen ist eher gelblich, ölig, leicht klebrig und größer als trockene Schuppen. Fettige Schuppen entstehen, wenn die Talgdrüsen der Haut zu viel Talg produzieren. Bei ihnen ist das Entzündungsrisiko sowie das Risiko für eine Hefepilz-Infektion erhöht.
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Ursachen von Schuppen
Es gibt viele verschiedene Ursachen und Gründe, warum Schuppen entstehen können. Einige davon sind:
- Falsche Haarpflege: Zu häufiges und zu warmes Haarewaschen trocknet die Kopfhaut aus. Auch Shampoos mit aggressiven Inhaltsstoffen wie Alkohol, Silikone und Parfum reizen die empfindliche Kopfhaut, was wiederum zu Schuppen führen kann.
- Hormonschwankungen: Hormone haben einen Einfluss auf die Talgproduktion der Haut, was vor allem in der Pubertät der Fall ist. Die Haut wird fettiger, wodurch wiederum ölige und gelbe Schuppen auf dem Kopf entstehen können. Auch in den Wechseljahren ist der Körper starken Hormonschwankungen ausgesetzt. Meist sind die Schuppen dann eher trocken.
- Falsche Ernährung: "Du bist, was du isst" – an diesem Sprichwort ist wirklich etwas dran. Wer viel Alkohol, Kaffee, Zucker und fettige Lebensmittel zu sich nimmt, begünstigt eine erhöhte Talgproduktion und juckende Hautstellen.
- Genetische Veranlagung: Schuppen können tatsächlich vererbt werden. Wenn deine Familienmitglieder an schuppiger Kopfhaut leiden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du sie auch bekommst.
- Stress: Psychische Belastungen wirken sich auf den Stoffwechsel aus, was wiederum zur Schuppenbildung führen kann.
- Hauterkrankungen: Bei Neurodermitis oder Schuppenflechte können Schuppen auch auf der Kopfhaut entstehen. Für die Behandlung sollte der Rat eines Arztes bzw. einer Ärztin eingeholt werden.
- Pilz: Wer eine stark fettige Kopfhaut hat, begünstigt das Wachstum von Pilzen. Der Hefepilz “Malassezia furfu” gehört zur normalen Hautflora dazu und ernährt sich von den Fettsäuren, die sich im Talg befinden. Je mehr Talg die Talgdrüsen produzieren, desto schneller wächst der Pilz und kann Entzündungen hervorrufen.
- Kontaktallergie: Häufig sind bestimmte Inhaltsstoffe aus Pflegeprodukten Ursache für eine gereizte Kopfhaut. Daher lohnt es sich, die Inhaltsstoffe von Shampoo, Haarmaske und Co. einmal genauer anzuschauen.
Was tun gegen Schuppen?
Wenn du etwas gegen trockene oder fettige Schuppen und juckende Kopfhaut tun möchtest, hast du viele verschiedene Möglichkeiten. Es gibt zum Beispiel besondere Hausmittel und Naturmittel, kopfhautberuhigende Shampoos, Kopfhautmasken oder spezielle Schuppenshampoos.
Hausmittel
- Teebaumöl: Teebaumöl wirkt antibakteriell, hat eine kühlende Wirkung und ist daher ein ideales Naturmittel für fettige Schuppen. Es bekämpft zwar nicht die Ursache, aber lindert zumindest den Juckreiz und wirkt entfettend. Das ätherische Öl sollte aber nicht pur auf die Haut gegeben werden, sondern nur verdünnt. Vermische einige Tropfen Teebaumöl mit deinem Shampoo, gönne dir eine kleine Kopfhautmassage und spüle alles nach kurzer Einwirkzeit wieder aus deinen Haaren raus.
- Kopfhautpeeling mit Meersalz: Kopfhautpeelings entfernen abgestorbene Hautzellen. Gib zwei Teelöffel Salz auf deine Kopfhaut und massiere das Naturmittel Scheitel für Scheitel gut ein. Wiederhole die Anwendung des Kopfhautpeelings einmal pro Woche.
- Olivenöl: Olivenöl ist ein beliebtes Hausmittel, das so ziemlich jeder in der Küche stehen hat. Bei trockenen Schuppen kann Olivenöl helfen, da es die Haut mit Feuchtigkeit versorgt. Trage ein paar Tropfen des Öls auf deine Kopfhaut auf, massiere es ein und lasse alles über Nacht einwirken. Wasche deine Haare am nächsten Tag mit einem milden, kopfhautberuhigenden Shampoo. Alternativ kannst du dir eine Kopfhautmaske aus einem Eigelb, einem Teelöffel Honig und einem Teelöffel Olivenöl herstellen, die du 30 Minuten lang einwirken lässt.
- Haarspülung mit Kräutern: Bei fettigen Kopfschuppen wirken Kräuter wie Thymian, Salbei, Huflattich und Brennnessel wahre Wunder. Gieße die getrockneten Blätter mit heißem Wasser auf und lasse die Mischung 15 Minuten lang ziehen. Gib das abgekühlte Naturmittel nach der Haarwäsche in deine Haare.
- Kokosöl: Kokosöl ist ein feuchtigkeitsspendendes Naturmittel, spendet Feuchtigkeit und wirkt antibakteriell. Es ist also ein ideales Hausmittel bei gereizter Kopfhaut und trockenen Schuppen. Trage das kopfhautberuhigende Öl einmal pro Woche vor der Haarwäsche direkt auf deine Kopfhaut auf und lasse es zehn Minuten einwirken. Wasche deine Haare gründlich, sodass kein fettiger Film auf dem Kopf zurückbleibt.
Weitere Tipps
- Benutze ein mildes, kopfhautberuhigendes Shampoo: Es enthält natürliche und beruhigende Inhaltsstoffe, die deiner trockenen und gereizten Kopfhaut guttun. Hier stellen wir dir die besten kopfhautberuhigenden Shampoos vor und zeigen dir, wie du sie richtig anwendest. Alternativ helfen auch spezielle Schuppenshampoos gegen Schuppenbildung und Juckreiz.
- Achte auf deine Ernährung: Eine zuckerhaltige Ernährung fördert das Wachstum von Hefepilzen und begünstigt fettige Schuppen. Wenn du weniger Zucker zu dir nimmst, tust du deinem Körper etwas Gutes. Achte außerdem darauf, genug Biotin für die Haare, Eisen, Omega-3-Fettsäuren sowie Obst und Gemüse zu dir zu nehmen. Das kann Kopfschuppen vorbeugen.
- Kopfhautmassage: Eine sanfte Kopfhautmassage regt die Durchblutung an und wirkt der Neubildung von Schuppen entgegen.
Wann zum Arzt?
Wenn selbst kopfhautberuhigende Shampoos, Schuppenshampoos, Kopfhautpeelings, Hausmittel und Co. nicht gegen deine Schuppen helfen, lohnt es sich, einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen. Wenn du zusätzlich unter Haarausfall leidest, Rötungen, nässende Stellen, Ekzeme und Schwellungen auftreten, sich deine Kopfhaut entzündet oder stark juckt, ist der Gang zum Arzt bzw. zur Ärztin unerlässlich. Er oder sie untersucht die betroffenen Stellen gründlich und findet mit dir die optimale Behandlungsmöglichkeit für deine Schuppen.
Fazit
In den meisten Fällen ist eine schuppige Kopfhaut harmlos und geht auf eine gereizte Kopfhaut zurück. Diese lässt sich zum Glück relativ einfach durch kopfhautberuhigende Naturmittel, Kopfhautpeelings, Kopfhautmassagen, Kopfhautmasken, milde Shampoos oder Schuppenshampoos in den Griff bekommen. Aber auch die Ernährung, psychische Belastungen und Hormonveränderungen spielen eine Rolle. Wenn du dir unsicher über die richtige Behandlung deiner Schuppen bist, solltest du dir immer ärztlichen Rat holen.
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Verwendete Quellen: oekotest.de, flaconi.de, utopia.de
