Wadenwickel: Anwendung und wichtige Tipps

Wadenwickel: So wendest du die kühlen Umschläge richtig an

Wadenwickel sind ein beliebtes Hausmittel gegen Fieber und andere gesundheitliche Beschwerden. Folgendes solltest du bei der Anwendung beachten.

Wadenwickel zählen zu den traditionellen naturheilkundlichen Methoden, um Fieber zu senken. Dabei handelt es sich um feucht-kühle Umschläge, die um die Unterschenkel gewickelt werden. Wer keine fiebersenkenden Medikamente einnehmen möchte, kann es nach ärztlicher Absprache mit dem altbekannten Hausmittel versuchen. Aber wie bereitet man Wadenwickel richtig zu? Welche Temperatur ist optimal und wie lange sollten die angewendet werden? Das alles erfährst du hier.

Wie wirken Wadenwickel?

Wadenwickel senken die Körpertemperatur bei Fieber und können auch gegen Begleitsymptome wie Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein helfen. Die kühle Feuchte verdunstet auf der Haut und sorgt dafür, dass dem Körper Wärme entzogen wird. So kann die Temperatur besonders schonend um bis zu zwei Grad Celsius gesenkt werden, ohne dass es zu Kreislaufbeschwerden kommt. Durch den Kältereiz wird außerdem das vegetative Nervensystem des Körpers angekurbelt. Der Stoffwechsel wird beschleunigt, der Blutdruck steigt und die Atmung vertieft sich. 

Wenn die Wadenwickel warm sind, entfalten sie eine gegenteilige Wirkung. Die Blutgefäße erweitern sich und es kommt zu einem Entspannungseffekt.

Wie stellt man Wadenwickel her?

Wadenwickel bestehen üblicherweise aus drei Lagen:

  • Innentuch: aus Leinen oder Baumwolle 
  • Zwischentuch: aus Baumwolle
  • Außentuch: zum Beispiel ein Molton-Tuch

Tränke das Innentuch in kaltes Wasser. Dieses sollte bei Erwachsenen zwischen 16 und 20 Grad Celsius betragen, bei Kindern zwischen 28 und 32 Grad Celsius. Wringe das Baumwoll- oder Leinentuch leicht aus und wickle es fest um die Wade. Darüber wickelst du ein trockenes Baumwolltuch, welches überschüssige Flüssigkeit aufsaugt und das Außentuch schützt. Das Außentuch wird entweder ebenfalls um die Beine gewickelt oder als Unterlage verwendet. Es sorgt dafür, dass die Temperatur des Wadenwickels erhalten bleibt und verhindert, dass die Feuchtigkeit nach außen dringt. 

Übrigens: Wer einen Schuss Essig ins kalte Wasser gibt, unterstützt die kühlende Wirkung. Dafür fünf Esslöffel Essigessenz in einen Liter Wasser geben und wie oben beschrieben fortfahren.

Wie wendet man Wadenwickel richtig an?

Die Anwendung von Wadenwickeln sollte stets im Liegen erfolgen. Die optimale Dauer liegt bei Erwachsenen zwischen 20 und 30 Minuten, bei Kindern sollten Wadenwickel nicht länger als zehn Minuten angelegt bleiben. Damit die Matratze nicht feucht wird, ist eine wasserdichte Unterlage empfehlenswert. Achte auch darauf, dass der restliche Körper warm bleibt, zum Beispiel durch eine wärmende Bettdecke und dicke Wollsocken. Die Unterschenkel sollten jedoch frei bleiben, um die Wadenwickel kühl zu halten. 

Sobald die Wickel Hauttemperatur erreicht haben, müssen sie abgenommen werden. Je nach Bedarf kann die Anwendung drei- bis viermal hintereinander durchgeführt werden, danach sollte eine Pause erfolgen.

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Wobei helfen Wadenwickel außerdem?

Wadenwickel helfen nicht nur bei Fieber, sondern bei ganz verschiedenen Beschwerden. Weitere Einsatzbereiche sind:

  • Innere Unruhe und Einschlafprobleme (warme Wickel)
  • Lokale Entzündungen, zum Beispiel Venenentzündungen (kalte Wickel)
  • Rheumatische Beschwerden (kalte Wickel)
  • Arthrose (kalte Wickel)

Wann darf man keine Wadenwickel anwenden?

Wadenwickel sind zwar ein beliebtes Hausmittel, jedoch nicht immer empfehlenswert. In diesen Fällen sollten sie nicht angewendet werden:

  • Fieber unter einer Körpertemperatur von 39 Grad Celsius
  • Blasenentzündung
  • Kalte Füße und Hände
  • Kalte Waden
  • Schüttelfrost
  • Durchblutungsstörungen an den Beinen
  • Probleme mit dem Ischiasnerv

Generell gilt: Hole dir vor der Anwendung von Wadenwickeln ärztlichen Rat ein. Der Arzt bzw. Kinderarzt klärt, woher die Beschwerden kommen und ob eventuell eine andere Behandlungsmethode notwendig ist. Auch wenn sich deine Beschwerden trotz Wadenwickel nicht lindern, solltest du unbedingt einen Arzt bzw. einen Kinderarzt aufsuchen.

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Verwendete Quellen: netdoktor.de, apotheken-umschau.de

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