Eines wollen wir als Erstes klarstellen: Es ist ganz normal, dass deine Vagina riecht. Dieser Intimgeruch verändert sich je nachdem, in welcher Phase deines Zyklus du dich gerade befindest und kann sich auch durch die Ernährung verändern. Deshalb solltest du dich also weniger damit beschäftigen, ob deine Vagina riecht, sondern vielmehr wonach sie duftet. Denn die unterschiedlichen Gerüche des Interimsbereiches verraten uns einiges über unsere Intimgesundheit. Wir erklären dir hier zu sechs typischen Gerüchen, wie sie entstehen und was sie bedeuten.
Im Video erfährst du, worauf es bei der Intimpflege ankommt:
Das bedeutet dein Intimgeruch
1. Knoblauch, Zwiebeln oder andere Lebensmittel
Lebensmittel oder Getränke mit starken Aromen – wie Knoblauch oder Kaffee – können deinen vaginalen Geruch verändern, genau wie sich Spargel auf den Geruch deines Urins auswirkt. Das bedeutet nicht, dass du deine Lieblingsgerichte jetzt nicht mehr essen darfst: Wenn du genug Wasser trinkst, werden die Aromen schnell von deinem Körper verarbeitet, sodass kaum ein Geruch entsteht.
2. Moschusartig oder Schweißgeruch
Genau wie deine Achselhöhlen kann auch deine Vagina nach einem intensiven Workout etwas riechen. Das ist kein Grund zur Panik: Eine erfrischende Dusche wird den Geruch aus beiden Körperbereichen blitzschnell verschwinden lassen.
Übrigens: So funktioniert das Vagina-Workout mit Liebeskugeln
3. Hefeartig
In unserer Vagina sind Hefepilze vorhanden, die wiederum für einen hefeartigen Geruch sorgen können. Wenn sich dieser allerdings intensiviert, solltest du einen Besuch beim Gynäkologen oder Gynäkologin einplanen. Zu viele Hefepilze können zu einer Scheidenpilz-Infektion führen, die sich auch durch Brennen und Jucken bemerkbar macht. Mehr dazu hier.
4. Metallisch
Ein metallischer Geruch entsteht meistens dann in der Vagina, wenn du deine Periode hast. Blut enthält Eisen und sorgt für diesen typischen Geruch. Sobald deine Periode vorbei ist, sollte auch der Geruch verfliegen.
5. Verfault
Wenn dein Intimbereich irgendwie riecht wie verfaulte Eier, solltest du einmal genauer hinsehen. Dieser Geruch kann beispielsweise entstehen, wenn du dein Tampon zu lange in deiner Vagina gelassen bzw. vergessen hast. Im Idealfall wechselst du deinen Tampon alle vier bis acht Stunden, bei einer starken Menstruation auch öfter. Wenn der Geruch ohne Tampon entsteht, lasse dich von einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin untersuchen.
6. Fischig
Ein fischiger Geruch in deiner Vagina kann auf eine Infektion hindeuten, kann aber auch mit deinem Ausfluss zusammenhängen. Achte darauf, ob dieser sich verändert hat und ob er eine untypische Farbe hat. Auch hier solltest du dir am besten ärztliche Beratung einholen. Hier findest du mehr Infos zur braunen Schmierblutung und gelbem Ausfluss.
Vagina riecht: Kein Grund zur Panik!
Die meisten Vaginalgerüche sind kein Grund zur Sorge. Oft ist eine Dusche die Lösung – um Gerüchen in Zukunft vorzubeugen, kannst du auf atmungsaktive Unterwäsche setzen. Denk außerdem daran: Auch wenn du den Geruch als stark empfindest, ist die Chance ziemlich hoch, dass er niemandem anderen auffällt. Vermeide es, den Geruch mit Parfüm oder Seifen abdecken zu wollen, da das den pH-Wert aus dem Gleichgewicht bringen und noch schlimmere Gerüche verursachen kann. Wenn dich der Geruch doch zu sehr stört oder nicht weggeht, ist ein Weg zum Frauenarzt oder zur Frauenärztin immer die beste Lösung.
8 Dinge, die den Geruch deiner Vagina beeinflussen können
Jede Vagina hat ihren eigenen Geruch. Das ist ganz normal. Doch was, wenn sie anders riecht als sonst? Diese Dinge können den Geruch beeinflusst haben
- Zigaretten: Nikotin kann den Hormonhaushalt beeinflussen und dafür sorgen, dass die Anzahl der Milchsäurebakterien in der Vagina sinkt. So wirkt sich das Rauchen auch auf den Geruch der Vagina aus.
- Alkohol: Alkohol kann den pH-Wert der Vagina verändern und so auch den Geruch beeinflussen.
- Stress: Sind wir gestresst, schüttet unser Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol aus. Das wiederum wirkt sich auf den Schweißgeruch am ganzen Körper aus – auch im Intimbereich. Denn auch hier sitzen Schweißdrüsen.
- Antibiotika: Verändert sich der Vaginalgeruch plötzlich, können Medikamente wie Antibiotika dahinterstecken. Sie verändern die Vaginalflora, denn sie töten neben den schädlichen Bakterien auch die guten Milchsäurebakterien der Vagina. Schlechte Bakterien können sich dann ausbreiten und nicht nur Infektionen, sondern auch üblen Geruch verursachen.
- Synthetische Kleidung: Eng anliegende Kleidung und synthetische Stoffe verhindern die Luftzirkulation im Intimbereich. Feuchtigkeit wird eingeschlossen, was der perfekte Nährboden für Bakterien ist. Vermehren sich diese, können sie auch einen üblen Geruch verursachen.
- Sperma: Der Kontakt mit Sperma kann den Intimgeruch beeinflussen.
- Menstruationszyklus: Im Laufe des Zyklus kann sich der Vaginalgeruch verändern. Das liegt daran, dass der pH-Wert über den Zyklus hinweg schwankt. Spermien erhöhen nämlich den sonst sehr sauren pH-Wert der Vagina kurzfristig.
- Wechseljahre: In den Wechseljahren kann die Vagina auf einmal anders riechen als sonst. Das hängt mit den hormonellen Veränderungen zusammen. Der pH-Wert der Vagina und der Glukosespiegel schwankt.
Das hilft gegen unangenehmen Intimgeruch
Wir haben es bereits gesagt: Bemerkst du einen plötzlichen unangenehmen Geruch in Intimbereich, solltest du diesen am besten direkt mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen. Möglicherweise könnte der Geruch auf eine Infektion hinweisen, die ärztlich behandelt werden sollte.
Wir verraten dir einige Dinge, die zu einem normalen Intimgeruch beitragen können:
- Angemessene Intimhygiene: Reinige deinen Intimbereich regelmäßig. Hierbei reicht es vollkommen aus, die Zone mit warmem Wasser abzuspülen. Parfümierte Seifen oder gar Scheidenspülungen von innen solltest du unbedingt vermeiden. Dadurch kommt die Vaginalflora aus der Balance, was kontraproduktiv sein kann.
- Scheidenflora unterstützen: Mit sogenannten Probiotika kannst du die Vaginalflora unterstützen. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die sich positiv auf die Bakterienzusammensetzung im Körper auswirken. Mit speziellen Milchsäurebakterien aus der Apotheke kannst du deine Scheidenflora unterstützen, die Bakterienvielfalt guter Bakterien in dem Milieu fördern und gleichzeitig der Ausbreitung schlechter Bakterien vorbeugen.
- Richtige Bekleidung: Deine Kleidung sollte nicht zu eng anliegen und der Stoff sollte atmungsaktiv sein. Nur so ist eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet, es bildet sich keine Feuchtigkeit und das Risiko für Infektionen und unangenehme Gerüche sinkt. Trage also immer am besten Unterhosen aus Baumwolle.
- Während der Periode: Hast du deine Tage, solltest du Slipeinlagen, Tampons und Co. regelmäßig wechseln, damit sich keine krankmachenden Bakterien vermehren können. Gerät dein pH-Wert während der Periode schnell aus der Balance und du erkrankst häufig an Scheideninfektionen, kannst du deine Vagina während der Regelblutung mit Milchsäurebakterien in Kapselform unterstützen.
- Beim und nach dem Sex: Da Spermien den Vaginalgeruch kurzzeitig verändern können, kann es sinnvoll sein, während des Sex ein Kondom zu benutzen. Besonders aber auch, um sich vor einer ungewollten Schwangerschaft und Sexualkrankheiten zu schützen. Du solltest nach dem Sex auch direkt auf die Toilette gehen.
Verwendete Quelle:glomex.de, drvivienkarl.com, vagisan.com