
Sex setzt Glückshormone frei, wirkt entspannend, lindert Schmerzen und fördert sogar die Kreativität. Tantra Sex kann den ganzen Vorteilen, die mit regelmäßigem Sex einhergehen, noch eins drauf setzen. Was genau hinter der Sex-Praktik aus Indien steckt, wie sie funktioniert und vieles mehr zum Thema klären wir hier für dich auf.
Tantra Sex: Definition und Herkunft
Der Begriff Tantra stammt ursprünglich aus Indien und wird dem alten Hinduismus zugeteilt. Tantra, das übersetzt "Verknüpfung" bedeutet, bezeichnet eine sexuelle Praktik, die sich auf die Schaffung einer sehr intimen Verbindung konzentriert. In erster Linie soll männliche und weibliche Energie zusammengebracht und zu einer spirituellen, tiefgreifenden Verbindung führen. Ziel beim Tantra Sex ist es, den Moment zu genießen, im Hier und Jetzt zu sein und eine schöne, sexuelle Erfahrung zu erleben, die über den normalen Sex hinausgeht.
Die Grundprinzipien des Tantra
- Bewusstheit: Das Erleben des jetzigen Augenblicks mit voller Präsenz.
- Atemkontrolle: Atemtechniken nutzen, um Energie durch den Körper fließen zu lassen.
- Verbindung: Eine tiefe emotionale und spirituelle Verbindung zum Partner bzw. zur Partnerin aufbauen.
- Langsamkeit: Entschleunigung, um jede Berührung und jedes Gefühl intensiver wahrzunehmen.
Wie bereitet man sich auf Tantra Sex vor?
Tantra Sex braucht in jedem Fall eine gewisse Vorbereitung. Um die perfekte Atmosphäre zu schaffen, könnt ihr folgende Schritte befolgen:
- Tantra Sex soll entschleunigen. Nehmt euch also genügend Zeit. In der Regel dauert Tantra Sex ungefähr eine Stunde – oder länger!
- Stress ist beim Tantra Sex ein No-Go! Um zur Ruhe zu kommen, könnt ihr vorher meditieren oder Sport treiben, um einen klaren Kopf zu bekommen und euren Körper in Einklang mit eurem Geist zu bringen.
- Schafft eine gemütliche Atmosphäre. Kerzen und entspannte Musik sorgen für eine tolle Umgebung, in der ihr euch wohlfühlen könnt.
- Willst du Tantra Sex mit deinem Partner oder deiner Partnerin erleben, solltet ihr euch vorher in den Schneidersitz gegenüber setzen und tief in die Augen schauen, um eine Verbindung aufbauen zu können. Ihr könnt bereits nackt sein oder euch später gegenseitig langsam ausziehen.
- Vor dem eigentlichen Tantrasex, nehmt euch Zeit für eine gemeinsame Meditation. Setzt euch Rücken an Rücken oder haltet euch im Schneidersitz gegenüber fest und meditiert gemeinsam. Nutzt Mantras, um eure Energie zu fokussieren. Ein einfaches "Om" kann bereits Wunder wirken.
Habt ihr alle Schritte befolgt, könnt ihr langsam zum eigentlichen Programm übergehen.
Wie funktioniert Tantra Sex?
Tantra Sex ist eine Kombination, die Sexstellungen mit Atemtechniken und Massagen vereint. Tantra Sex zielt aber nicht darauf ab, schnellen Sex zu haben – ganz im Gegenteil. Es handelt sich um eine Art Slow-Sex, bei der die sexuelle Spannung ganz langsam aufgebaut wird und ohne großen Druck zum Orgasmus führt. Selbst multiple Orgasmen kommen bei Tantra Sex durchaus vor! Doch wie funktioniert Tantra Sex im Detail?
- Schaut euch gegenseitig tief in die Augen, berührt und küsst euch. Versucht dabei euren Atem mit verschiedenen Atem-Übungen in Einklang zu bringen.
- Um für noch mehr Entspannung und Lust zu sorgen, solltet ihr nach euren intensiven, langsamen Berührungen zur sogenannten Tantramassage übergehen.
- Es gibt zwei Tantramassagen. Die Yoni-Massage, die für die Vagina ausgelegt ist und die Lingam-Massage, bei der Menschen mit Penis auf ihre Kosten kommen. Beide Massagen stimulieren erogenen Zonen, die bei der Vagina oder im Bereich des Penis und der Hoden zu finden sind. Übrigens: Massagekerzen sorgen dafür, dass die Sinne verstärkt werden und die Berührungen des Partners oder der Partnerin intensiver wahrgenommen werden.
- Die Tantramassagen bauen meist schon eine tolle sexuelle Spannung auf, sodass eure Lust immer weiter ansteigt. Jetzt könnt in eine Sexstellung eurer Wahl übergehen. Am besten empfehlen sich jedoch Sexpraktiken, bei denen man sich tief in die Augen schauen kann, wie zum Beispiel die klassische Missionarsstellung. Die Doggystyle Stellung solltet ihr in diesem Fall also eher vermeiden.
- Eines der schönsten Elemente des Tantras ist die Langsamkeit. Eilt nicht von einer Position zur nächsten. Stille Momente der Verbindung, in denen ihr die Nähe einfach nur genießt, sind genauso wertvoll wie aktive Phasen. Verlangsamt eure Bewegungen bewusst und achtet auf jede noch so kleine Reaktion des Partners oder der Partnerin. Wenn die Energie steigt, nutzt Atempausen, um diese Energie zu halten und zu intensivieren.
Tantra Sex: Die Yoni-Massage und Lingam-Massage als wichtigster Bestandteil der Sexpraktik
Wie schon zuvor erwähnt, geht der Tantra-Sex oft mit intensiven Massagen einher. Die Massage-Techniken kann man in speziellen Tantrakursen erlernen – oder aber man tastet sich langsam zu Hause mit dem Partner oder der Partnerin an die Massagetechniken heran und probiert aus, was einem gefällt. Die zwei wichtigsten Massagen des tantrischen Sex sind:
- Yoni-Massage für Personen mit Vulva und Vagina: Durch leichte Klopfer und kreisende Bewegungen werden die Geschlechtsorgane bei der Yoni-Massage sanft stimuliert. Vor allem die Vulva, aber auch die Brüste, werden so mit sinnlichen, liebevollen Handbewegungen verwöhnt.
- Lingam-Massage für Personen mit Penis: Bei dieser Tantra-Massage stehen der Penis und die Hoden im Fokus. Die erogenen Zonen werden sanft massiert. Dabei kann man auf verschiedene Hangriffe und -techniken zurückgreifen.
Diese Vorteile kann Tantra-Sex auf eure Beziehung haben
Egal ob für frisch Verliebte oder Paare, die in einer Langzeitbeziehung sind: Tantra-Sex kann in jedem Fall die Verbindung zu deinem Partner oder deiner Partnerin intensivieren und stärken, aber auch frischen Wind in euer Sexleben bringen. Ihr erlebt eure Sexualität noch einmal ganz neu und sorgt für erotische Höhepunkte, die euren Geist und euren Körper miteinander verbinden.
Außerdem nehmt ihr euch beim tantrischen Sex bewusst Zeit füreinander – was gerade im stressigen Alltag oft zu kurz kommt, aber wichtig ist, um eure Partnerschaft am Leben zu halten. Tantramassagen beziehungsweise Tantra-Sex kann aber noch viel mehr sein als nur ein intensives Ritual, das die Vereinigung zwischen zwei Menschen zelebriert. Die Lehre hat auch andere positive Effekte auf unsere Gesundheit – und damit ist nicht nur der Orgasmus gemeint.
Tantrischer Sex kann nämlich gegen Orgasmusstörungen helfen und fördert das allgemeine Wohlbefinden unseres Körpers maßgeblich. Neben der berühmten Kivin Methode, die einen schnell in erotische Ekstase versetzt, sind euch intensive Orgasmen beim Tantra-Sex so gut wie sicher. Probiert die unterschiedlichen Übungen also gerne aus – und erkundet eure Sexualität von einer ganz neuen Seite!
Quellen: nice-magazin.de, stern.de