Weißer Tee erfreut sich nicht nur in Asien großer Beliebtheit, sondern zunehmend auch in Deutschland. Kein Wunder, dass du mehr über das angesagte Getränk erfahren möchtest. Was zeichnet diesen besonderen Tee aus? Wie wirken sich die Inhaltsstoffe der Blätter auf deinen Körper aus? Und wie gelingt dir die Zubereitung, sodass der Tee nicht bitter schmeckt? Alle wichtigen Infos verraten wir dir jetzt.
Warum ist weißer Tee so besonders?
Weißer Tee wird als edelste und älteste Teesorte der Welt gehandelt. Die Urvariante stammt aus China, genauer gesagt aus der Provinz Fujian. Allerdings existieren mittlerweile auch andere Anbaugebiete in Indien, Sri Lanka oder Afrika. Aufgrund seiner schonenden Verarbeitung behält der Tee seinen Ursprungsgeschmack und die wertvollen Inhaltsstoffe gehen nicht verloren. Seinen Namen verdankt der weiße Tee dem weißen bzw. silber schimmernden Flaum, der die Knospen umgibt. Zu den beiden hochwertigsten Sorten zählen der Bai Hao Yin Zhen sowie der Pai Mu Tan.
So funktioniert die Herstellung des weißen Tees
Weißer Tee ist für seinen traditionellen und aufwändigen Herstellungsprozess bekannt. Dabei spielt das Timing der Ernte eine entscheidende Rolle. Die frisch ausgetriebenen Knospen können lediglich in einem bestimmten Zeitraum im Frühling geerntet werden. Für die Sorte Yin Zhen Silver Needles müssen die obersten Knospen der Teepflanze sogar einzeln per Hand gepflückt werden. Nachdem die Knospen gepflückt wurden, werden sie sortiert und teilweise geschält. Anschließend erfolgt ihre Belüftung, die ca. zwei bis drei Stunden dauert. Übrigens: Es können bis zu 30.000 Blattknospen nötig sein, um einen Kilo Tee zu produzieren.
Wie wirkt sich weißer Tee auf deinen Körper aus?
Koffein
Weißer Tee zeichnet sich durch seinen verhältnismäßig hohen Koffeingehalt aus. Je nach Ziehzeit, Teesorte und Teemenge, variiert der Koffeingehalt stark. Am wenigsten Koffein enthält die Sorte Da Bai Kultivar. Die Menge an Koffein ist aber auch abhängig von Gerbstoffen und Aminosäuren und wird langsam im Körper abgebaut. Kleinkinder sowie Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren, sollten daher den Verzehr von weißem Tee meiden.
Gesundheit
Weißtee bietet den Vorteil, dass seine Inhaltsstoffe nicht säurebildend wirken. Daher eignet sich der weiße Tee auch für Personen mit einem sensiblen Magen. Darüber hinaus erlebte der weiße Tee in den letzten Jahren einen regelrechten Boom, da er immer wieder mit Gesundheitstrends in Zusammenhang gebracht wurde. Neben seinem hohen Gehalt an Catechinen bringt insbesondere sein hoher Anteil an Polyphenolen ihm einen gesundheitsfördernden Ruf ein. Dabei handelt es sich um hochwirksame Antioxidantien, die freie Radikale abwehren und zugleich das Immunsystem unterstützen. Darüber hinaus soll der regelmäßige Konsum von weißem Tee – dank seiner wertvollen Inhaltsstoffe – angeblich folgende Effekte haben:
- Soll beim Abnehmen helfen und Cellulite lindern.
- Tee-Kapseln sollen verschiedene Leiden, wie beispielsweise Fettsucht oder Krebs reduzieren.
- Die traditionelle chinesische Medizin schreibt dem Tee eine kühlende Wirkung zu.
- Er soll Entzündungen hemmen und entgiftend wirken.
- Kann dabei helfen, Stress zu reduzieren.
Keine dieser Wirkungen ist jedoch wissenschaftlich bewiesen! Dies mag unter anderem damit zusammenhängen, dass die Qualität von weißem Tee stark variiert. Während einige über das Bio-Siegel verfügen, sind andere Tees stark durch Pflanzenschutzmittel belastet. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung spricht sich gegen einen übermäßigen Konsum von weißem Tee aus. Tipp: Für einen unbedenklichen Genuss, achte beim Auswählen des weißen Tees unbedingt darauf, dass du ein Produkt in Bio-Qualität kaufst.
Zubereitung: So brühst du weißen Tee richtig auf
Damit die Zubereitung des weißen Tees optimal gelingt, ist ein Gaiwan oder alternativ eine kleinere Teekanne aus Glas oder Porzellan ratsam. Die Wassertemperatur sollte im Idealfall zwischen 75 und 80 Grad liegen. Die Dosierung ist natürlich Geschmacksache. In der Regel werden jedoch folgende Mischverhältnisse empfohlen:
Europäische Zubereitungsart: 2 g auf 250 ml, 80 °C heißes Wasser, 5-10 Minuten Ziehzeit.
Traditionelle Zubereitungsart: 5 g auf 250 ml, 80 °C heißes Wasser, bis zu 3 Aufgüsse mit je 40-60 Sekunden Ziehzeit.
So geht’s
- Wärme die Teekanne zunächst etwas an, indem du warmes Wasser hineingießt. Wenn das Gefäß die Temperatur angenommen hat, leerst du es und füllst neues Wasser hinein. Die Kanne sollte bis zu einem Drittel mit 80 Grad warmer Flüssigkeit gefüllt sein.
- Jetzt kannst du die Teeblätter hinzufügen und die Teekanne mit weiterem heißen Wasser bis zum Rand aufgießen.
- Je nachdem, wie intensiv der Geschmack sein soll, kannst du auch nur einen Aufguss mit einer Ziehzeit von ca. 5-10 Minuten durchführen. Für einen ganz besonders feinen Geschmack, werden drei Aufgüsse gemacht, bei der die Ziehzeit die Dauer von einer Minute nicht überschreiten sollte.
Wie schmeckt weißer Tee?
Die Zubereitung des weißen Tees zeigt, dass die Ziehzeit unterschiedlich ausfallen kann. Im Vergleich zu anderen Teesorten ist die Zubereitung auch etwas aufwändiger. Das liegt daran, dass der weiße Tee – anders als herkömmliche Sorten – nicht gewalzt wird und die Struktur der Blätter nicht gebrochen wird. Die in den Teeblättern enthaltenen ätherischen Öle sowie blumigen Aromen entfalten sich erst mit der Zeit. Damit du alle Aromen des weißen Tees schmecken kannst, empfehlen Experten die traditionelle Zubereitungsart.
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Verwendete Quellen: teekenner.de, tea-exclusive.de
