Zucker ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Bei vielen Nahrungsmitteln fällt das erst auf, sobald man sie selber macht und die Zutat im Rezept entdeckt. Vor allem beim Backen scheint es auf den ersten Blick schwer zu sein, ein leckeres Rezept ganz ohne weißen Zucker zu finden. Doch auch hier gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen, mit denen deine zuckerfreien Kuchen, Plätzchen und Co. trotzdem genauso lecker und süß werden. Hier kommen die besten zuckerfreien Rezepte zum Backen!
Warum solltest du ohne Zucker backen?
Zucker ist ungesund – das weiß schon jedes kleine Kind. Doch warum das so ist, wissen die wenigsten Erwachsenen. Spricht man vom Zucker, meint man im Allgemeinen den industriellen, weißen Haushaltszucker. Er stammt aus Zuckerrohr, beziehungsweise der Zuckerrübe und besteht hauptsächlich aus Saccharose. Um den Zucker aus den Pflanzenteilen zu lösen, werden sie mehrfach erhitzt, geschleudert und wieder erhitzt. Das passiert so lange, bis die kleinen, weißen Zuckerkristalle entstehen. Ihre weiße Farbe zeigt aber vor allem, dass hier weder Vitamine, Mineralien, Spurenelemente noch sonstige Nährstoffe enthalten sind. Der raffinierte Zucker dient lediglich dazu, zu süßen.
Der übermäßige Konsum von Zucker wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus, denn er bedingt Krankheiten wie Adipositas, Diabetes oder Karies.
Welche Alternativen gibt es beim Backen für Zucker?
Zucker sorgt bei deinen Backwaren und Kuchen nicht nur für die Süße. Er ist auch für die leichte Bräune verantwortlich, da er ab einer bestimmten Temperaturanzahl anfängt, zu karamellisieren. In Verbindung mit Eiweiß sorgt er zudem für die Konsistenz und die gewünschte Festigkeit des Teiges. Verzichtest du nun auf Zucker und suchst eine zuckerfreie Alternative, kann es passieren, dass andere Punkte darunter leiden. Die Ansprüche liegen bei den Alternativen vor allem auf der Süße, sie sollen aber auch weniger Kalorien als herkömmlicher Zucker haben. Stattdessen dürfen Nährstoffe enthalten sein und der Blutzuckerspiegel sollte möglichst auch nicht so schnell in die Höhe gehen. Hier kommen die gängigsten Alternativen zum Backen ohne Zucker:
- Agavendicksaft: Der Dicksaft ist ein stark eingekochter Saft – zum Beispiel aus Äpfeln, Birnen, Datteln, Weintrauben oder aus der Agave. Der Fruchtzucker wird konzentriert, es werden keine weiteren Zusätze hinzugegeben. Es verkochen zwar viele Vitamine, dafür bleiben die Mineralstoffe aber erhalten. Da er deutlich süßer ist als herkömmlicher Zucker, brauchst du weniger vom Dicksaft. Hier spielt auch der Ursprung des Saftes eine Rolle bei der Süße – so wird der Dicksaft der Dattel süßer sein als der aus Weintrauben.
- Vollrohrzucker: Diese Alternative für Zucker ist trotzdem ein Zucker – vielleicht kennst du ihn unter dem Namen „brauner Zucker“. Er wird jedoch weniger verarbeitet als der Weiße, wodurch Vitamine und Mineralien enthalten bleiben. Achte jedoch darauf, dass der Zucker nicht nur eingefärbt ist.
- Kokosblütenzucker: Dieser Zucker besteht aus dem getrockneten, gemahlenen Nektar der Kokospalmenblüten. Zusätzlich schmeckt er sogar etwas nach Malz und Karamell! Da er einen besonders niedrigen glykämischen Index hat, hat er nur geringe Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Übrigens gilt Kokosblütenzucker als besonders nachhaltig hergestellt!
- Honig: Eine besonders beliebte Alternative für Zucker ist Honig. Er enthält Frucht- und Traubenzucker, genauso aber auch Mineralstoffe, Vitamine und Enzyme. Doch Achtung: Diese gehen beim Backen in Kuchen und Gebäck verloren!
- Ahornsirup oder Reissirup: Reissirup wird aus gemahlenem und eingekochtem Reis hergestellt. Er schmeckt mild-süß und leicht nussig. Die Süße und Intensität ist nicht ganz so stark wie die des weißen Zuckers, trotzdem wirst du ein ähnliches Ergebnis bei deinem zuckerfreien Gebäck erreichen. Zudem wird dein Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen! Ahornsirup ist deutlich intensiver im Geschmack. Der Sirup besteht aus eingedicktem kanadischen Zuckerahorn.
- Apfelmark: Auch Apfelmark eignet sich als Zuckerersatz. Er besteht nur aus passierten Äpfeln und keinen weiteren Zusätzen – anders als Apfelmus, bei dem Zucker hinzugefügt wird. Der glykämische Index ist niedrig, der hohe Ballaststoffanteil macht lange satt. Für Kuchen ohne Zucker wird am liebsten zu dieser Alternative gegriffen.
- Stevia: Das Süßungsmittel Stevia ist kalorienfrei und hat keine großen Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Er ist allerdings ca. 300 Mal süßer als Zucker! Doch auch hier steckt ein langer, industrieller Vorgang hinter der Herstellung.
- Birkenzucker oder Xylit: Xylit wird aus der Birkenrinde gewonnen, weshalb es auch Birkenzucker genannt wird. Obwohl es natürlich in einigen Lebensmitteln vorkommt, kann es mittlerweile auch in komplexen, chemischen Prozessen synthetisch hergestellt werden. Allerdings kann der Körper dies nicht gut verarbeiten, was sich durch Blähungen und Bauchschmerzen äußern kann. Xylit ist genauso süß wie Zucker, hat aber nur fast die Hälfte der Kalorien. Auch der Blutzuckerspiegel bleibt unten.
Die besten zuckerfreien Rezepte
Ob zuckerfreier Apfel-Bananen-Kuchen oder Kuchen mit Schoko – hier kommen die leckersten Rezepte ganz ohne Zucker!
Apfelkuchen ohne Zucker
Diese Zutaten brauchst du:
- 200 g Dinkelmehl
- 1 Teelöffel Backpulver
- ½ Teelöffel Natron
- 50 g gemahlene Mandeln
- ½ Teelöffel Zimt
- ½ Vanilleschote
- 150 ml Hafermilch
- ½ Teelöffel Apfelessig
- 150 g Apfelmark (gerne auch Apfel-Banane)
- 1 Esslöffel Kokosöl
- 300 g Äpfel
Und so geht der Apfelkuchen ohne Zucker:
- Wasche die Äpfel, schäle und entkerne sie. Danach schneidest du sie in kleine Stücke.
- Heize den Backofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vor und fette eine kleine Springform ein.
- Nun mischst du das Mehl, Backpulver, Natron, die Mandeln, Zimt und Vanille zusammen.
- Nimm eine weitere Schüssel und vermische die Hafermilch, den Essig, das Apfelmark und Kokosöl zusammen, bis keine Stückchen mehr in der Masse vorhanden sind.
- Jetzt rührst du die flüssigen Zutaten unter die trockenen und hebst zum Schluss die Apfelstückchen unter. Fülle die Masse in die Springform und streiche alles glatt.
- Schiebe den Kuchen in den Ofen und backe ihn für 45 Minuten.

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Himbeer-Muffins ohne Zucker
Das brauchst du:
- 200 g Himbeeren
- 150 g Mehl
- 100 g gemahlene Mandeln
- 1 Prise Salz
- 1 Vanilleschote
- 1 Teelöffel Backpulver
- ½ Teelöffel Natron
- 1 Ei
- 100 g Apfelmus
- 4 Esslöffel Agavendicksaft
- 120 ml Milch
- 75 ml Pflanzenöl
Und so gehen die Himbeer-Muffins ohne Zucker:
- Heize den Ofen auf 180 Grad Unter- und Oberhitze vor. Am besten funktionieren die Muffins mit einem Muffinbackblech, das du vorher einfettest.
- Wasche die Himbeeren.
- In einer Schüssel vermischst du Mehl, Mandeln, Salz, Vanille, Backpulver und Natron miteinander.
- In einer zweiten Schüssel verrührst du das Ei, den Apfelmus, Agavendicksaft, Milch und Öl miteinander. Gib sie dann unter die trockenen Zutaten.
- Hebe vorsichtig die Himbeeren unter den Teig und fülle alles in die Muffinform.
- Backe die Muffins für etwa 25 Minuten im Ofen.

Schokokuchen ohne Zucker
Diese Zutaten brauchst du:
- 200 g Zartbitterschokolade
- 150 g Butter
- 2 Eier
- 200 g gemahlene Mandeln
- 2 Esslöffel Backkakao
- 1 Päckchen Backpulver
- 90 g Agavendicksaft
- Himbeeren und Blaubeeren für das Topping
Und so geht der zuckerfreie Schokokuchen:
- Heize den Backofen auf 155 Grad Umluft vor. Fette die Backform ein und bestäube sie mit etwas Kakaopulver.
- Hacke die Schokolade grob und schmelze sie mit der Butter über einem Wasserbad.
- Schlage die Eier in einer Schüssel schaumig.
- Nun mische die Mandeln, Kakao- und das Backpulver miteinander und rühre sie unter die Eier und die Schokolade. Füge den Agavendicksaft hinzu.
- Gib die Masse in die Springform und backe den Teig für ca. 30 Minuten.
- Toppe den Kuchen nach Belieben mit Himbeeren und Blaubeeren.


Verwendete Quellen: backerei-spiegelhauer.de, backenmachtglücklich.de, foodboom.de