In südlichen Ländern gehört eine Siesta, also ein Schläfchen am Nachmittag, zum guten Ton. In Deutschland wurde der Mittagsschlaf oft mit Faulheit in Verbindung gebracht, findet aber nun doch immer mehr Anhänger:innen. Immer mehr Menschen kämpfen mit Powernapping gegen Müdigkeit oder ein Mittagstief an und hoffen so ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Aber ist ein Schläfchen am Mittag oder Nachmittag wirklich ein Energiekick oder schaden wir unserer Gesundheit damit viel mehr? Die Antwort auf diese Frage und wie ein perfekter Mittagsschlaf aussieht, verraten wir dir hier.
Ist ein Mittagsschlaf gesund?
Die Antwort auf diese Frage ist leider nicht ganz eindeutig. Grundsätzlich können Körper und Geist von einem Nickerchen profitieren, doch dabei ist die Länge des Mittagsschlafes entscheidend. Ein Mittagsschlaf bzw. Powernapping kann laut Studien folgende positiven Auswirkungen haben:
- reduziert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- steigert die Leistungsfähigkeit und die Konzentrationsfähigkeit
- hebt die Stimmung
- gibt neue Energie für den restlichen Tag
Das Bedürfnis nach Mittagsschlaf verändert sich auch mit dem Alter. Während Babys und Kleinkinder, sowie Senioren mehr Schlaf und damit auch ein Nickerchen tagsüber brauchen, sollte ein erwachsener Mensch ohne Powernap durch den Tag kommen – vorausgesetzt, die Nachtruhe bzw. ihre Dauer war ausreichend und erholsam.
Wie lang ist ein gesunder Mittagsschlaf?
Damit wir allerdings von den guten Eigenschaften eines Mittagsschlafes profitieren, müssen wir uns an zeitliche Vorgaben halten. Schlafforschende haben herausgefunden, dass das Schläfchen nicht länger als 20 Minuten sein soll. Wenn man länger als 20 Minuten schlummert, geht laut Studien der positive Effekt verloren und man ist nach dem Aufwachen müder als vorher. Das kommt daher, dass wir nach 20 bis 30 Minuten in die Tiefschlafphase wechseln und das Aufwachen nach dem Powernapping dann umso schwerer fällt.Kein Wunder also, dass man sich nach einer Stunde Mittagsschlaf eher wie überfahren fühlt, als erholt und energiegeladen. Allgemein gilt: Ein Mittagsschlaf sollte den Schlaf in der Nacht auf keinen Fall ersetzen. Der Körper braucht eine nächtliche Ruhe mit einer Dauer zwischen sechs bis acht Stunden, um genug Energie und Leistungsfähigkeit für den Tag zu haben.
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Wann ist der beste Zeitpunkt für Mittagsschlaf?
Dem Namen nach findet ein Mittagsschlaf immer in der Mittagspause statt. Doch ist das überhaupt der beste Zeitpunkt dafür? Das hängt ganz davon ab, was für ein Typ du bist. Manche sind morgens motiviert und arbeiten viele To Dos ab und brauchen dann am späten Vormittag bzw. während dem Mittagstief eine kleine Pause. Andere wiederum planen das Nickerchen nachmittags ein, um dem Nachmittagstief entgegenzuwirken. Der beste Zeitpunkt für einen Mittagsschlaf ist dann, wenn du dich danach fühlst. Einen Powernap kannst du also den ganzen Tag über einbauen – vorausgesetzt, du hältst dich an die 20 Minuten-Regel und stellst dir einen Wecker, um nicht zu lang zu schlafen.
Übrigens: Der Powernap zählt auch, wenn du keinen richtigen Schlaf findest und nur vor dich hin döst. Auch dabei entspannt und regeneriert sich der Körper.
Was sollte man bei einem Mittagsschlaf beachten?
Das Wichtigste bei einem Powernap ist die Entspannung. Um diese zu erreichen, helfen dir folgende Dinge:
- ein ruhiger und bequemer Rückzugsort
- Atemübungen oder Meditation
- ggf. eine Schlafbrille oder Ohrstöpsel
- Ein Wecker oder Timer auf dem Handy
Es braucht im Übrigen nicht immer ein Sofa oder ein Bett, um ein erfolgreiches Nickerchen zu machen. Auch im Sitzen kannst du die Entspannung eines Mittagsschlafes finden. Diese Position könnte sogar hilfreich sein, um die 20 Minuten Regel einzuhalten und damit die Tiefschlafphase zu vermeiden.
Verwendete Quellen: dak.de, apotheke-creussen.de