Depression: 5 Fakten zur psychischen Krankheit

Diagnose Depression: 5 Dinge, die du über die Krankheit wissen solltest

Wir alle haben schon mal von Depressionen gehört. Doch was steckt hinter diesem Begriff? Hier informieren wir dich über die Krankheit und über Anlaufstellen, bei denen du Hilfe bekommst.

Triggerwarnung: In diesem Artikel geht es um das Thema Depression. Wenn es dir damit nicht gut geht oder du befürchtest, selbst daran erkrankt zu sein, suche dir bitte professionelle Hilfe.

In unserer Gesellschaft kursieren viele Mythen über Probleme mit der mentalen Gesundheit. Eine der häufigsten Erkrankungen ist die Depression: Dementsprechend viel Aufklärungsarbeit muss geleistet werden, um sie zu entstigmatisieren. Unsere 5 Fakten über Depressionen sollen dazu beitragen, Vorurteile abzubauen. Das Bundesgesundheitsministerium beschreibt die Depression so:

Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Schätzungsweise 16 bis 20 von 100 Menschen erkranken irgendwann in ihrem Leben mindestens einmal an einer Depression oder einer chronisch depressiven Verstimmung (Dysthymie). Frauen sind häufiger betroffen als Männer, ältere Menschen öfter als junge.

5 Fakten über die Depression

1. Sie ist eine echte Krankheit

Der Irrglaube, eine Depression sei bloß eine Modeerscheinung und eigentlich nicht mehr als nur eine Stimmungsschwankung, ist leider noch immer verbreitet. Dabei ist die Krankheit ernstzunehmen: Weder fühlt man sich "ein bisschen traurig", noch zeugt sie von Schwäche. Dadurch, dass eine Depression von außen kaum erkennbar ist, wird sie von Nicht-Betroffenen oft unterschätzt, was das Tabu aufrechterhält. Fakt ist aber eben, dass eine Depression die Lebensqualität wie kaum eine andere Krankheit beeinträchtigt. Traurigkeit, nach einem Schicksalsschlag zum Beispiel, ist eine natürliche menschliche Reaktion und auch normale Stimmungsschwankungen weisen nicht sofort auf eine Depression hin. In der Regel lässt sich eine Depression zuverlässig von diesen Phänomenen abgrenzen.

2. Früherkennung erhöht Heilungschancen

Die gute Nachricht: Die Krankheit ist behandelbar. In manchen Fällen vergehen kürzere depressive Episoden sogar von alleine. Ratsamer ist es allerdings, mit einem Profi über die eigenen Gedanken und Gefühle zu sprechen. Je früher du mit der Behandlung beginnst, desto besser stehen die Chancen auf eine rasche Heilung. Es gibt mehrere Wege, eine Psychotherapie zu beginnen: Du kannst deinen Hausarzt aufsuchen und dir eine Überweisung geben lassen, oder du kontaktierst geeignete Therapeut:innen direkt. Meist folgt die Aufnahme auf eine Warteliste. Wichtig ist, dass du diesen ersten Schritt machst und gewillt bist, Hilfe anzunehmen. Hier erfährst du, was Psychotherapie genau ist und wie sich eine Therapie wirklich anfühlt.

3. Das sind häufige Symptome

  • Interessenverlust und Freudlosigkeit
  • Antriebsmangel und Ermüdbarkeit
  • Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Weniger Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit
  • Übertriebene Zukunftsängste und "Schwarzsehen"
  • Schlafstörungen
  • Körperliche Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Schmerzen, Luftnot, Druckgefühl in Hals und Brust

4. Die Gründe sind vielfältig

Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer Depression zu erkranken, kann durch gewisse Prädispositionen steigen. Was belastende Lebensereignisse oder eine geringe Stresstoleranz auf der seelischen Seite sind, können auf körperlicher Ebene genetische Veranlagungen, Stoffwechsel- oder Hormonstörungen sein. Das Zusammenspiel aus psychosozialen und genetischen Faktoren ist so komplex, dass selten mit abschließender Sicherheit geklärt werden kann, was zu der Depression geführt hat. Mit einer ärztlichen Diagnose und anschließender Therapie kann auch einem zukünftigen Rückfall entgegengewirkt werden.

5. Wie man als Angehörige:r helfen kann

Einer depressiven Person kann das eigene Leben so hoffnungslos erscheinen, dass sie keine Kraft mehr hat, weiterzumachen. Für Angehörige ist das nicht nur enorm belastend – viele geben sich auch die Schuld für die Situation. Hier musst du dir als Außenstehende bewusst machen, dass du keine Verantwortung für den psychischen Zustand von zum Beispiel einer Freundin trägst. Trotzdem kannst du helfen: Lasse das Gespräch darüber zu, statt es zu verdrängen, und aktzeptiere die Person auch in ihrer Verzweiflung. Höre zunächst zu, ohne gleich eingreifen zu wollen. Frage konkret nach, aber sprich der Person nicht ihre Gedanken ab – vermeide Sätze à la: "Ach, so schlimm hast du es doch gar nicht!“ Im Notfall, also zum Beispiel im Fall von akuten Suizidgedanken, wähle immer den Notruf unter 112. In so einer akuten Krisensituation befolge als Angehörige diese Ratschläge:

  • Zuhören und die Situation ernst nehmen
  • Das Gespräch am Laufen halten
  • Den Notruf und die Polizei rufen
  • Die Person nicht allein lassen, bis Hilfe eintrifft

Wie oben erwähnt, gilt: Neben Info-Artikeln, Instagram-Accounts über Mental Health und zahlreichen Selbsthilfebüchern ist es wichtig, dass du zu professionellen Psycholog:innen Kontakt aufnimmst.

Hier findest du Anlaufstellen für Hilfe bei depressiven Gedanken:

  • Grundsätzlich sind Hausärzte erste Ansprechpartner für die Diagnostik von Depression. Bei Bedarf überweist er/sie an einen Facharzt/Ärztin (Psychiater:in) bzw. an psychologische Psychotherapeut:innen. Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen (Tel.: 116 117) vermitteln telefonisch einen Termin für die Sprechstunde.
  • Info-Telefon Depression unter der Tel.: 0800 / 33 44 533.
  • Für Menschen unter 25 Jahren: jugendnotmail.de
  • Telefonseelsorge rund um die Uhr und kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.

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Verwendete Quellen: bundesgesundheitsministerium.de, patienten-informationen.de, deutsche-depressionshilfe.de

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