Nicht jede Beziehung hält, manchmal ist das Ende einer Beziehung aber nicht für beide vorhersehbar. Möchte ein Partner oder eine Partnerin sich trennen, merkt die Person das meist schon Wochen vor dem eigentlichen Ende der Beziehung. Trotzdem versucht der Teil der Partnerschaft, sie noch zu retten und will an ihr arbeiten, bevor es letztendlich das klärende Gespräch gibt. Das "Quiet Dumping" ist aber alles andere als eine herkömmliche Trennung – und deutlich verletzender. Doch was hat es damit auf sich?
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Was ist "Quiet Dumping"?
Der Begriff "Quiet Dumping" leitet sich von einem Phänomen ab, das so gar nichts mit Dating zu tun hat: "Quiet Quitting". Das beschreibt die Situation im Arbeitsleben, bei dem Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen nur noch das Nötigste im Job tun. Eigentlich sollte dies dazu motivieren, keine Mehrarbeit im Job zu leisten, vor allem, wenn sie unbezahlt ist. Praktisch ist das aber eher der Fall, wenn es bereits einen neuen Job in Aussicht gibt, sodass es verkraftbar ist, gekündigt zu werden.
Was es dann mit "Quiet Dumping" auf sich hat, kannst du dir nun mit Sicherheit vorstellen. Der Partner oder die Partnerin, der oder die die Beziehung nicht mehr will, distanziert sich langsam vom anderen Teil der Partnerschaft. Das passiert emotional und körperlich. Er oder sie tut nur noch das Nötigste, doch steckt keine Arbeit mehr in die Beziehung. Die Folge davon ist, dass der andere Teil der Partnerschaft selber unzufrieden wird und die Beziehung schließlich von sich aus beendet.
An welchen Anzeichen erkennt man "Quiet Dumping"?
"Quiet Dumping" ist also, wenn sich einer der Partner von dem anderen distanziert, nicht mehr in die Beziehung investiert und so die Beziehung langsam auslaufen lässt, bis einer von beiden so unzufrieden ist, dass nur noch eine Trennung infrage kommt. Doch an welchen Anzeichen erkennt man diese fiese Trennungs-Masche? Auf diese Warnsignale kannst du achten:
- Dein Partner oder deine Partnerin spricht nicht mehr über gemeinsame Zukunftspläne. Du hast das Gefühl, dass er oder sie Pläne ohne dich macht.
- Ernsten Gesprächen, in denen es über eure Gefühle geht, geht er oder sie aus dem Weg. Stattdessen redet ihr nur über Oberflächliches.
- Ihr verbringt weniger Zeit miteinander. Dein Partner oder deine Partnerin ist häufiger ohne dich unterwegs.
- Erinnerst du ihn oder sie an romantische Momente eurer Vergangenheit, geht er oder sie nicht wirklich darauf ein und vermeidet das Gespräch.
- Körperliche Distanz ist ebenfalls ein Warnsignal. Vielleicht habt ihr weniger Sex, kuschelt nicht mehr so häufig oder gebt euch seltener Küsse.
- Dein Partner oder deine Partnerin nicht weniger Rücksicht auf deine Bedürfnisse. Er oder sie stellt sich an erste Stelle und rechnet dich bei Entscheidungen nicht mit ein.
Was sind die Gründe für "Quiet Dumping"?
"Quiet Dumping" ist ohne Frage eine super feige Masche, um sich von jemandem zu trennen. Was dahinter steckt, lässt sich meist nur sehr individuell beantworten. Oft hat die Person Angst vor Konfrontation. Sie geht den Problemen lieber aus dem Weg, statt sie offen anzusprechen. Vielleicht hat die Person auch Angst davor, den Sprung ins Ungewisse zu wagen, Angst vor dem Alleinsein oder möchte ihren Partner oder ihre Partnerin nicht verletzen.
Was ihr vielleicht nicht klar ist: Sich langsam aus der Beziehung herauszuziehen und der anderen Person nur noch das "Bare Minimum" zu geben, ist verletzender, als einfach offen zu kommunizieren, dass die Beziehung so nicht mehr funktioniert. "Quiet Dumping" ist ein vermeidendes Verhalten. Man vermeidet es ehrlich zu sein und die Beziehung respektvoll zu beenden. Stattdessen entscheidet man sich dafür, den Partner oder die Partnerin so zu frustrieren, dass er oder sie sich selber trennt.
Welche Auswirkungen kann "Quiet Dumping" haben?
Trennungen sind nie einfach und auf irgendeine Art und Weise immer verletzend. In den letzten Jahren entstanden immer mehr respektlose Arten, eine Beziehung zu beenden, sei es das "Ghosting", bei dem sich einer einfach nicht mehr meldet und nicht mehr auf Nachrichten reagiert oder das "Gaslighting". Bei diesem Phänomen wird eine Person von einer anderen Person emotional manipuliert. Das "Quiet Dumping" ist eine Form davon, denn schließlich wird ein Mensch so manipuliert, dass er die Beziehung schließlich selbst beendet.
So ein toxisches Verhalten hat immer etwas zur Folge. Dazu zählen vor allem Vertrauensprobleme und Misstrauen. Es fällt den Personen schwer, eine neue Beziehung einzugehen, ohne von bestimmten negativen Szenarien auszugehen – und das wirkt sich letztendlich mehr als schlecht auf daszukünftige Dating-Verhalten aus. Auch auf das Selbstwertgefühl kann sich "Quiet Dumping" negativ auswirken. Reicht einem der Partner oder die Partnerin immer nur das absolut Mindeste, denkt man eventuell, man sei nicht gut genug und habe nicht mehr verdient. Einige denken womöglich auch, sie müssen um die Beziehung kämpfen, während die andere Person eigentlich schon längst im Kopf Schluss gemacht hat. Das ist fies und das hat die Person, die man einst geliebt hat, absolut nicht verdient.
Wie kann man mit "Quiet Dumping" richtig umgehen?
Du hast das Gefühl, dass sich dein Partner oder deine Partnerin von dir distanziert. Vielleicht unternimmt er oder sie immer weniger mit dir, scheint dir aus dem Weg zu gehen oder will keinen Sex mehr? Das kann wehtun. Es ist wichtig, in solchen Situationen offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren. Versuche herauszufinden, warum sich dein Partner oder deine Partnerin distanziert.
Antwortet er oder sie auf die Frage, ob etwas ist, nur mit "nichts", dann höre auf dein Bauchgefühl. Versuche, ein klärendes Gespräch einzuleiten. Erzähle von deinen Eindrücken und erkläre, welche Gefühle das Verhalten deines Partners oder deiner Partnerin in dir auslöst. Zeige auch Verständnis für seine bzw. ihre Gefühle und versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden. Wenn die Distanzierung anhält und die Beziehung nicht mehr gesund ist, könnte es notwendig sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen oder sogar eine Trennung in Betracht zu ziehen.
Verwendete Quelle: dasding.de