Kompromisse finden: Mit diesen Tipps gelingt es dir

Win-Win! So gelingt es dir, Kompromisse zu finden

Kompromisse zu finden kann manchmal gar nicht so einfach sein. Mit diesen Tipps fällt es dir leichter.

Im Alltag müssen wir ständig Kompromisse eingehen. Egal ob im Job, in der Beziehung oder unter Freunden. Doch manchmal ist es gar nicht so einfach, sich kompromissbereit zu zeigen. Warum gute Kompromisse so wichtig sind, wie es dir gelingt, einen Kompromiss zu finden und warum Kompromissbereitschaft auch Grenzen haben sollte, liest du hier.

Was ist ein Kompromiss?

Du hast diese Situation garantiert schon einmal erlebt. Du hast einen Konflikt mit deinem Partner oder deiner Partnerin, deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin oder einem Freund oder einer Freundin. Jeder von euch hat andere Vorstellungen, Bedürfnisse und unterschiedliche Lösungen für den Konflikt, doch um sich zu einigen, müsst ihr einen Schritt aufeinander zugehen. Dafür verzichtet jeder auf einen Teil seiner Forderungen und findet gemeinsam eine Lösung, mit der beide leben können. Das Ergebnis des Konfliktes ist also eine Art Mittelweg, der für beide vielleicht nicht optimal ist, aber akzeptabel. Dieser Mittelweg nennt sich auch Kompromiss. Die Übereinkunft muss für alle Beteiligten als gerecht und fair empfunden werden. Die Einigung wird meist durch gegenseitige Zugeständnisse besiegelt.

Übrigens: Kompromiss und Konsens sind zwei verschiedene Dinge. Während es bei einem Konsens zu einer 100-prozentigen Einigung kommt (Win-Win-Lösung), gibt es bei einem Kompromiss nur eine teilweise Übereinstimmung. Natürlich wünscht sich jeder einen Konsens, der für beide Seiten die perfekte Lösung ist. Da ein Konsens aber nicht immer möglich ist, sollte man auch bereit dafür sein, einen Kompromiss einzugehen.

Darum sind Kompromisse so wichtig

Wir merken es vielleicht nicht so oft, doch Tag täglich gehen wir Kompromisse ein. In Freundschaften, im Job, in Beziehungen und sogar mit uns selbst. Nicht immer ist die Lösung, die wir uns wünschen würden, auch die beste Lösung für die Menschen um uns herum. Meinungsverschiedenheiten und Konflikte gehören zu unserem täglich Brot. Kein Wunder also, dass wir eine gewisse Konfliktbereitschaft mitbringen müssen, um im sozialen Umfeld zurechtzukommen.

Kompromisse finden in der Beziehung

Das wohl offensichtlichste Beispiel für Situationen, in denen wir kompromissbereit sein müssen, sind Beziehungen. In Partnerschaften tauchen immer wieder Konflikte auf, die gelöst werden wollen. Ob die Entscheidung, wie man das Wohnzimmer einrichtet, was man am Wochenende unternimmt oder wie man die Kindererziehung angehen will. Überall warten potenzielle Kompromisse, die gefunden werden müssen. Damit eine Einigung auf Augenhöhe gefunden werden kann, müssen beide Partner gleichermaßen in die Beziehung involviert sein, beide müssen den Wunsch haben, eine funktionierende und glückliche Beziehung zu führen und müssen sich hin und wieder kompromissbereit zeigen. Ansonsten kann keine gesunde Beziehung geführt werden.

Kompromisse finden in einer Freundschaft

Auch unter Freunden treten immer wieder Konflikte und Meinungsverschiedenheiten auf, die gelöst werden müssen. Du willst mit deiner Freundin einen Big City Trip nach London machen, sie würde lieber an den Strand und in die Natur und schlägt Fuerteventura vor? Wie wäre es, wenn ihr euch in der Mitte trefft und gemeinsam nach Barcelona reist. Hier habt ihr den Großstadtvibe und gleichzeitig den Strand. Und zack – habt ihr einen Kompromiss gefunden. Man kann eben nicht immer nur das machen, worauf eine von beiden Lust hat. Und ihr könnt eure gemeinsame Zeit so oder so zusammen genießen, egal wo ihr seid.

Kompromisse finden im Job

Kompromisse gehören zur Geschäftswelt fest dazu. Ohne sie würde man im Arbeitsalltag nicht vorankommen. Das wohl offensichtlichste Beispiel für eine Kompromissfindung im Job ist die Gehaltsverhandlung. Hier machen beide Parteien einen Vorschlag: Du als Arbeitnehmer nennst die Summe, die deinem Arbeitswert am nächsten kommt, dein Arbeitgeber macht ein Gegenangebot und dann versucht ihr, einen Kompromiss zu finden, mit dem ihr beide zufrieden seid. Nicht immer wird dabei ein genauer Mittelweg gefunden. Manchmal können auch Bonusleistungen (zum Beispiel eine BahnCard oder eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio) Teil der Verhandlung sein. Doch steckst du deine Bedürfnisse und Interessen voll und ganz zurück und dein Arbeitgeber kommt keinen Schritt auf dich zu, wird de facto kein Kompromiss gefunden. Dann hast du das gute Recht, dich nach einem Arbeitgeber umzusehen, der kompromissbereit ist und deinen Wert schätzt.

Kompromisse finden mit sich selbst

Hin und wieder kommt es sogar vor, dass man in einen inneren Konflikt mit sich gerät. Soll ich jetzt die Schokolade essen oder den Apfel? Soll ich mir die Tasche kaufen, die ich immer haben wollte oder doch lieber sparen? Soll ich ins Fitnessstudio gehen oder doch lieber auf der Couch entspannen? Nicht immer ist es richtig, sich zwischen schwarz und weiß zu entscheiden. Manchmal ist grau auch eine tolle Lösung. Iss doch vielleicht den fettarmen Joghurt mit Schokostückchen, spare noch zwei weitere Monate und gönne dir dann die Tasche, die du dir wünschst oder mache zu Hause ein kleines Pilates-Workout. Finde Lösungen für deine inneren Konflikte, mit denen du gut leben kannst.

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Das macht einen guten Kompromiss aus

Nicht jeder Kompromiss ist auch gleich ein guter Kompromiss, mit dem alle Parteien zufrieden sind. Es gibt nämlich auch sogenannte faule Kompromisse. Hierbei handelt es sich um einen scheinbaren Kompromiss, der am Ende jedoch den Interessen einer Partei nachkommt, der andere zieht den Kürzeren. Um einen guten Kompromiss zu finden, sollten folgende Punkte gegeben sein:

  • Keiner darf manipulieren, lügen oder täuschen, um seine Interessen durchzusetzen.
  • Niemand kommt durch den Kompromiss zu Schaden oder muss all seine Interessen aufgeben.
  • Alle müssen mit dem Kompromiss einverstanden sein.
  • Die alternative Lösung muss fair für alle Beteiligten sein.
  • Der Mittelweg muss einen Mehrwert schaffen.

Mit diesen 5 Tipps fällt das Kompromissfinden einfacher

Einen Kompromiss zu finden, ist nicht immer ganz einfach. Doch folgst du diesen Tipps und Schritten, kannst du sicherlich mit deinem Gegenüber eine Lösung finden, die für euch beide akzeptabel ist.

1. Bedürfnisse offen kommunizieren

Die Grundvoraussetzung für einen Kompromiss ist, dass ihr beide eure Bedürfnisse klar und deutlich kommuniziert. Packt alle Interessen offen auf den Tisch, damit ihr gemeinsam eine Lösung finden könnt. Schafft eine respektvolle Gesprächsatmosphäre, in der sich beide wohlfühlen und sich respektiert und wertgeschätzt fühlen.

2. Der anderen Person gut zuhören

Du hast deinen Standpunkt klar und deutlich formuliert? Dann höre dir genau an, was dein Gegenüber zu sagen hat. Halte Blickkontakt, unterbrich die andere Person nicht und nimm deinen Gesprächspartner ernst. Frage dich dabei, wie du gerne in einem solchen Gespräch behandelt werden würdest und verhalte dich auch so deinem Partner oder deiner Partnerin gegenüber.

3. Verständnis zeigen und ggf. Rückfragen stellen

Versetze dich in die Lage deines Partners oder deiner Partnerin. Kannst du seinen oder ihren Standpunkt nachvollziehen? Wenn nicht, stelle Rückfragen, die dir dabei helfen können, seine oder ihre Sicht besser zu verstehen. Sei stets verständnisvoll und respektvoll und versuche, Missverständnisse durch Rückfragen aus dem Weg zu räumen.

4. Reflexion

Statt nur auf deiner Position zu beharren, solltest du nun reflektieren. Warum hat mein Gegenüber diese Position und was hat das mit meinen Interessen zu tun? Überlege dir genau, was du sagen willst und vermeide spontane Emotionen und Sätze, die du später bereuen könntest. 

5. Gemeinsam eine Lösung finden

Nun geht es darum, einen Kompromiss zu finden. Formuliert gegenseitig alternative Vorschläge und beharrt nicht weiter auf eurem Standpunkt. Ziel ist eine Einigung, mit der beide zurechtkommen. Zeigt Kompromissbereitschaft und signalisiert so einander, dass ihr eine Lösung finden wollt, die nicht nur eure Bedürfnisse, sondern auch die des anderen zufriedenstellen.

5 Regeln für die Gesprächsführung

  1. Hört euch gegenseitig zu, lasst einander ausreden und nehmt den Standpunkt des Gegenübers ernst.
  2. Klärt zum Anfang des Kompromissgesprächs, was das Ziel sein soll.
  3. Formuliert Ich-Botschaften statt Du-Botschaften. Beispiel: "Ich würde mir wünschen…" oder "Ich fühle mich…".
  4. Vermeidet Verallgemeinerungen. Beispiel: "Du machst immer…" oder "Nie tust du…".
  5. Werdet nicht persönlich. Beleidigungen haben keinen Platz im Kompromissgespräch.

Warum die Kompromissbereitschaft auch Grenzen haben sollte

Jede soziale Beziehung braucht Kompromisse – ob in einer Beziehung, Freundschaft oder im Arbeitsverhältnis. Doch damit ein Kompromiss auch fair ist, müssen beide Parteien den Wunsch haben, die Beziehung zu erhalten und zu pflegen. Was einem guten Kompromiss oft im Weg steht, sind ungleiche Machtverhältnisse oder fehlendes Wissen auf einer der beiden Seiten. Das führt dazu, dass eine Seite die andere manipuliert und ausnutzt und sie mit dem anscheinenden Kompromiss über den Tisch zieht. Kompromissbereitschaft braucht daher auch immer Grenzen. Du darfst durch deine Kompromissbereitschaft nie dein Gesicht verlieren und brauchst auch immer ein Entgegenkommen deines Gegenübers. Stellst du deine Bedürfnisse komplett zurück, damit die andere Person ihre Ziele erreichen kann, handelt es sich nicht um einen Kompromiss. Stecke für dich also auch immer deine Grenzen ab und lass dich und deine Interessen nicht kleinmachen.

Fazit: Vor- und Nachteile von Kompromissen

Kompromisse sind wichtig und notwendig, um in zwischenmenschlichen Beziehungen agieren zu können. Trotzdem sind sie eine Herausforderung und können diese Beziehungen auf den Prüfstand stellen.

Vorteile

  • Ein guter Weg, Konflikte zu lösen
  • Jeder hat zumindest einen Teilsieg
  • Keiner muss seine Bedürfnisse und Interessen komplett zurückstecken
  • Man hat einen Lerneffekt durch die Einigung

Nachteile

  • Unter Umständen schließt man einen Kompromiss, mit dem man nicht zufrieden ist
  • Besonders rhetorisch starke Menschen setzen sich oft durch
  • Unterscheiden sich die Vorstellungen zu stark, ist es sehr schwer, einen Kompromiss zu finden, mit dem beide zufrieden sind

Verwendete Quellen: lernen.net, karrierebibel.de, tabellarischer-lebenslauf.de

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