Brust abtasten: So funktioniert die Selbstuntersuchung

Tastest du regelmäßig deine Brust ab? Nein? Dann wird es aber höchste Zeit! Wir zeigen dir, wie die Selbstuntersuchung funktioniert.

Das Abtasten der Brust ist zur Früherkennung von Brustkrebs unheimlich wichtig. Doch wie genau funktioniert diese Selbstuntersuchung? Gibt es eine spezielle Abtast-Technik? Und wie oft solltest du deine Brüste abtasten? Lies hier nach, was du unbedingt wissen musst.

Warum sollte man die Brust regelmäßig abtasten?

Wenn du deine Brust in regelmäßigen Abständen selbst untersuchst, kannst du Veränderungen frühzeitig erkennen. Knoten und andere Abnormalitäten könnten ein Hinweis auf einen Tumor sein – erkennst du diesen in einem frühen Stadium, sind die Heilungschancen viel höher. Die meisten Patientinnen erkennen solch einen bösen Tumor als allererstes tatsächlich selbst zu Hause. Grund genug, das Abtasten der Brust jetzt endlich zu lernen.

Wann sollte man die Brust abtasten?

Taste deine Brust am besten einmal im Monat ab. Der perfekte Zeitpunkt ist eine Woche nach Beginn der Regelblutung. Denn dann ist die Brust nicht angeschwollen (wie meist kurz vor der Regelblutung) und schön weich.

Brust abtasten: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wie tastet man die Brust richtig ab? Nimm dir genügend Zeit, schaffe eine ruhige und entspannte Atmosphäre und konzentriere dich einzig und allein auf die Selbstuntersuchung. Ziehe dein Oberteil und deinen BH aus, stelle dich vor einen Spiegel und gehe bei der Brustuntersuchung folgendermaßen vor:

  1. Als Erstes guckst du dir das äußere Erscheinungsbild deiner Brust an. Begib dich in verschiedene Positionen, hebe deine Arme, beuge den Oberkörper nach vorne und schaue nach, ob sich seit der letzten Untersuchung irgendetwas verändert hat. Auffällig sind unter anderem die Form bzw. Größe der Brust, eine Veränderung der Brustwarzen oder der Haut an den Brüsten. Kannst du Wölbungen, Rötungen oder Orangenhaut erkennen? Dann ab zum Arzt bzw. zur Ärztin und die Auffälligkeiten abklären lassen.
  2. Nun das eigentliche Abtasten: Hebe den rechten Arm hoch und nimm dann die linke, flache Hand und taste mit den Fingern die Brust ab. Bewege deine Finger wie beim Klavierspielen und übe einen leichten Druck aus. Am besten fängst du am oberen und äußeren Rand der Brust an und arbeitest dich dann mit kreisenden Bewegungen und variierendem Druck langsam bis zur Brustwarze vor. 
  3. Taste die Brustwarze ab und drücke sie leicht zusammen. Kommt dabei Flüssigkeit aus der Brust? Ist diese anders gefärbt oder besitzt sie eine andere Konsistenz als sonst? Dann bitte professionell abklären lassen. 
  4. Taste dich bis zum Schlüsselbein und weit in die Achselhöhlen hinein, wo die Lymphknoten sitzen. Auch hier können Veränderungen des Gewebes vorkommen. Greife mit deiner Hand in die gegenüberliegende Achsel. Dann den Arm hängen lassen und mit den Fingern unter der Achsel tasten. Achte auf Knoten, die nicht schmerzen – dabei könnte es sich um etwas Ernsteres handeln. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft sind Knoten meist erst ab einer Größe von einem bis zwei Zentimetern ertastbar. Lymphknoten dagegen bemerkst du, wenn du sie drückst.
  5. Hast du die Prozedur für beide Brüste geschafft, wiederholst du das Ganze im Idealfall noch einmal im Liegen. So kannst du den unteren Brustbereich besser ertasten.

Im Video findest du eine Anleitung zum korrekten Abtasten der Brust:

Hilfe, ein Knoten! Was nun?

Hast du einen Knubbel beim Abtasten entdeckt? Dann vereinbare direkt einen Termin bei deinem Gynäkologen bzw. deiner Gynäkologin und berichte von deinem Verdacht. Hier solltest du lieber auf Nummer sicher gehen. Der Arzt bzw. die Ärztin wird dann noch einmal selbst eine Tastuntersuchung und wahrscheinlich eine Mammografie (alternativ: Mammographie) durchführen. Durch diese Röntgenuntersuchung können strukturelle Veränderungen der Brust bildlich dargestellt werden – darunter Tumore, aber auch gutartige Kalkablagerungen. 

Gut zu wissen: Auch bei Frauen mit Brustimplantaten ist eine Mammografie möglich, allerdings bedarf es hier meist mehr Röntgenbilder pro Brust. Zudem kann die Untersuchung etwas mehr schmerzen. Lasse dich in jedem Fall von deinem Arzt oder deiner Ärztin zu den Untersuchungen und Behandlungsmöglichkeiten ausführlich beraten und gehe regelmäßig zur Krebsfrüherkennung.

Hier erfährst du mehr über die Symptome bei Brustkrebs.

Was ist Brustkrebs genau?

Brustkrebs, auch als Mammakarzinom bezeichnet, ist eine Art von Krebs, die in den Zellen der Brustdrüsen entsteht. Wenn diese Zellen anfangen, unkontrolliert zu wachsen, entsteht ein Tumor. Falls dieser das umliegende Gewebe befällt und schädigt, wird er als bösartig eingestuft, so die Informationen des Deutschen Krebsinformationsdienstes. Meistens befallen die Tumorzellen das Drüsengewebe, während das Bindegewebe oder Fettgewebe der Brust seltener betroffen ist.

Wenn Brustkrebs nicht behandelt wird, können sich die Krebszellen über die Gewebsflüssigkeit und das Blut im Körper ausbreiten und an anderen Stellen Metastasen bilden. Obwohl Brustkrebs hauptsächlich bei Frauen auftritt, können auch Männer von dieser Erkrankung betroffen sein.

Verwendete Quellen: krebsinformationsdienst.de, krebsgesellschaft.de