Der weibliche Orgasmus ist sehr komplex. Wie, wann und warum Menschen mit Vagina und Vulva einen Höhepunkt erleben, wird noch immer erforscht – und das ist auch höchste Zeit, denn der Orgasm Gap zwischen Vulva und Penis sollte dringend geschlossen werden. Allein die Penetration durch einen Penis reicht für viele Frauen nicht aus, um zum Orgasmus zu kommen: Oft schafft es nur die intensive Klitoris-Stimulation, einen Höhepunkt herbeizuführen.
Doch das ist nicht bei allen Menschen der Fall. Manche erleben das Kribbeln eines Orgasmus bereits ohne direkte Berührungen ihrer primären Geschlechtsorgane. Allein die Stimulation der Nippel löst bereits das orgasmische Feuerwerk aus! Was bei einem Nippelorgasmus in deinem Körper passiert und wie du dieses lustvolle Erlebnis auch haben kannst, liest du hier.
Was ist ein Nippelorgasmus?
Dass die Brüste und die Brustwarzen in einer erogenen Zone liegen und sehr sensibel und empfindlich sind, ist bekannt. Doch durch Nippel-Stimulation kann sogar ein Orgasmus erreicht werden. Die Brustwarze gehört nämlich sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu den berührungsempfindlichen Stellen des Körpers. Einige Personen können daher nur durch sanfte Berührung ihrer Brustwarzen zum Höhepunkt kommen. Dabei passiert Folgendes: Wenn die Brustwarzen durch Berührungen stimuliert werden, senden die Nerven eine Nachricht an den Bereich des Gehirns, der für die Stimulation der primären Geschlechtsorgane verantwortlich ist: Es wird das Lust-Hormon Oxytocin ausgeschüttet. Intensive Berührungen wie das Streicheln der Nippel oder die Stimulation durch Sexspielzeuge können dann durchaus dazu führen, dass es zu einem Orgasmus kommt.
Ein Nippelorgasmus fühlt sich meist genauso intensiv oder noch intensiver als ein Orgasmus an, der durch klitorale oder vaginale Stimulation entstanden ist. Besonders während der Menstruation ist der weibliche Nippel hormonell bedingt sensibler, weshalb der Brustwarzen-Orgasmus während der Periode als noch stärker empfunden werden kann. Auch ein Brustwarzenpiercing soll angeblich dazu beitragen, dass ein Nippelorgasmus erreicht wird.
So bekommst du einen Nippelorgasmus
Das sogenannte Nipple Play, auf Deutsch das Spiel mit den Brustwarzen, kann bei einigen Frauen ausreichen, um einen intensiven Orgasmus zu erleben. Dieser Orgasmus steht dem Orgasmus, der auf "klassische" Weise durch vaginale oder klitorale Stimulation erreicht wird, in nichts nach. Wie bereits bekannt ist, hat ein Orgasmus viel mit dem eigenen Kopf und den eigenen Gedanken zu tun. Nicht umsonst sorgen Kopfkino, Fantasien oder Audiopornos dafür, dass wir schneller kommen. Ganze sechs Hirnregionen werden während eines Orgasmus aktiviert. Die Endorphine, die währenddessen ausgeschüttet werden, verdrängen sogar Schmerzen und das Hormon Oxytocin sorgt für Gefühle von Vertrauen und Geborgenheit. Bei einem Orgasmus entlädt sich also explosionsartig die Spannung, die sich angestaut hatte und der ganze Körper pulsiert voller sexueller Befriedigung.
Die Fähigkeit, allein durch Stimulation der Brustwarzen dieses Feuerwerk der Gefühle zu erleben, soll etwa jede 100. Frau haben. Laut einer Studie des Magazins "Men's Health" haben 29 Prozent aller Frauen bereits mindestens einmal in ihrem Leben einen Orgasmus nur durch die Stimulation ihrer Brüste und Brustwarzen erlebt. Wenn auch du einen Nippelorgasmus spüren möchtest, solltest du es zunächst durch Masturbation versuchen und dir ganz allein und ungestört Zeit für dich selbst und deine Brüste nehmen. Doch auch mit einer Partnerin oder einem Partner lässt sich ein Nippelorgasmus herbeiführen. Hier darf gerne die Zunge zur Stimulation von den Nippeln benutzt werden.
Anleitung für einen Nippelorgasmus
- Beginne damit, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Kerzen, gemütliche Decken und gedimmtes Licht sind empfehlenswert.
- Streichle über deinen ganzen Körper, berühre aber nicht deine Vulva, sondern höchstens die Zonen in ihrer Umgebung.
- Fange dann an, deine Nippel sanft zu stimulieren. Das klappt am besten mit den Fingerspitzen, aber auch vibrierende Sextoys dürfen gerne zum Einsatz kommen.
- Schließe deine Augen und rufe dir eine für dich erregende Fantasie in den Kopf. Lasse dir bei den Berührungen viel Zeit und wechsle immer mal wieder zwischen der Geschwindigkeit und der Intensität, mit der du deine Nippel stimulierst. Keine Sorge, wenn es nicht gleich beim ersten Versuch mit dem Orgasmus klappt!
So ist die weibliche Brustwarze aufgebaut
Die weibliche Brust wird gesellschaftlich und medial oft sexualisiert. Dabei ist sie ähnlich aufgebaut wie die Zitze aller anderen Säugetiere auch und erfüllt in erster Linie eine biologische Funktion. Als Brustdrüsen (Mammae) werden die etwa 15 bis 20 Milchdrüsen bezeichnet, die in jeder menschlichen Brust angelegt sind. Diese sind die Voraussetzung zur Bildung von Milch und enden mit ihren Milchgängen in der Brustwarze. Die Drüsen sind in der Brust in Fettgewebe eingebettet und die Milchproduktion wird durch den in einer Schwangerschaft steigenden Hormonspiegel ausgelöst. Die Brustwarze einer erwachsenen Frau hat einen Durchmesser und eine Länge von jeweils etwa einem Zentimeter.
Brustwarzen bilden sich vor allem in der Pubertät heraus, können sich nach den Wechseljahren aber wieder etwas verkleinern. Die weibliche und die männliche Brustwarzen können sich in Größe, Form und Farbe unterscheiden.
7 überraschende Fakten über die weibliche Brust
Dass durch Stimulation der Brust und der Brustwarze ein Orgasmus ausgelöst werden kann (übrigens ist dies auch bei Männern möglich), haben wir bereits geklärt. Nun kannst du dein eigenes Wissen über die weibliche Brust testen. Wir haben dir hier sieben überraschende Fakten über dieses Körperteil zusammengestellt, die du garantiert noch nicht kanntest. Eines ist dabei sicher: Die weibliche Brust und ihre Nippel sind einzigartig.
Gleichzeitig ist Brustkrebs mit etwa 30 Prozent aller Krebsfälle in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Gehe deshalb regelmäßig zur Krebsvorsorge, die frühzeitige Erkennung kann Leben retten. Empfohlen werden jährliche Tastuntersuchung der Brust für Frauen ab 30 Jahren und eine Mammografie alle zwei Jahre für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Hier kommen sieben spannende Fakten über die weibliche Brust.
1. Es gibt ganz unterschiedliche Brustwarzenformen
Insgesamt unterscheidet die Biologie zwischen acht Brustwarzenformen. Dazu gehören flache, hervorstehende, normale, kurze, lange und eingesunkene Nippel des Grades eins, zwei und drei.
2. Brüste wachsen bei sexueller Lust
Bei sexueller Erregung können die Brüste von weiblichen Personen laut Wissenschaft um etwa 25 Prozent wachsen.
3. Es gibt keine exakt symmetrischen Busen
Anatomisch existieren gleich große oder gleich geformte Brüste nicht. Sogar die Brustwarzen unterscheiden sich immer in ihrer Erscheinung.
4. Die Form der Brust kann sich verändern
Tatsächlich kann das dauerhafte Schlafen auf dem Bauch dazu führen, dass sich die Brust in ihrer Form verändert. Deiner Brust tut es am besten, wenn du auf der Seite schläfst.
5. Viele tragen die falsche BH-Größe
Statistisch gesehen tragen 8 von 10 Frauen nicht die richtige BH-Größe. Wir raten dir, dich immer bei einer professionellen Ausmessung beraten zu lassen.
6. Natürliches Antibiotikum aus der Muttermilch
Wird ein Baby gestillt, bekommt es alle wichtigen Nährstoffe aus der Muttermilch. Aber wusstest du, dass die Milch auch das Milchprotein Lactoferrin enthält, das Bakterien, Viren und Pilze abtötet, ohne eine Entzündungsreaktion hervorzurufen? Sogar auf Bakterien wie Staphylokokken und E.coli hat es eine antibiotische Wirkung.
7. Unter den Primaten einzigartig
Bei allen Säugetieren dient die weibliche Brust dem Aufziehen ihres Nachwuchses. Allerdings bildet sich bei den Tieren die Brust nach dem Abstillen der Nachkommen komplett zurück – bei menschlichen Brüsten ist das nicht der Fall.
Verwendete Quellen: beethoven-klinik-koeln.de, apotheke-adhoc.de, wikipedia.de, menshealth.com
