Biohacking: Tipps zur Selbstoptimierung

Biohacking: So steigerst du deine Leistungsfähigkeit durch Selbstoptimierung

Du möchtest die Leistungsfähigkeit deines Körpers maximieren? Biohacking scheint eine wirkungsvolle Methode zu sein. Wir verraten dir, wie es funktioniert.

Selbstoptimierung ist in aller Munde. Doch wie genau funktioniert sie und wie kannst du deine Leistungsfähigkeit steigern? Biohacking scheint dabei eine effektive Methode zu sein, um den Körper sowie den Geist zu Höchstleistungen zu pushen. Während die Anhänger:innen des Biohacking, die sogenannten Hacker:innen, restlos begeistert sind, gibt es auch kritische Stimmen. Wir verraten dir, was sich hinter der vielversprechenden Methode verbirgt und wie sie sich auf dein Leben auswirkt.

Was wird unter Biohacking verstanden?

Der Begriff Biohacking beschreibt eine Lebensform, bei der die Personen ihren Körper sowie ihren Geist stetig optimieren möchten, sodass in sämtlichen Bereichen die maximale Leistung erzielt werden kann. Mittels Erkenntnissen aus der Biologie sollen diese Ziele erreicht werden. Biohacker:innen sind stets auf der Suche nach neuen Methoden, um ihren Schlaf zu verbessern, Stress effizienter abzubauen, ihre Energie zu steigern oder sportliche Höchstleistungen zu bringen.

All das wird mithilfe von technischen Tools, wie beispielsweise Fitnessarmbändern, genaustens gemessen. Es soll neben der gesteigerten Leistungsfähigkeit auch zu mehr Gesundheit und körperlichem sowie mentalem Wohlbefinden beitragen. Die ersten Ideen im Bereich Biohacking stammen aus den USA, wo 2005 Leistungssportler vermehrt auf diese Technik setzten. Aber nicht nur beim Sport, sondern auch im Rahmen von Anti-Aging-Maßnahmen oder der Steuerung der Hormone erfreut sich Biohacking mittlerweile größerer Beliebtheit.

Wie funktioniert Biohacking?

Beim Biohacking handelt es sich also um einen Lifestyle, der sich aus verschiedenen Bausteinen zusammensetzt. Alle verfolgen das Ziel, mehr Energie im Alltag zu haben und die Leistungsfähigkeit in sämtlichen Bereichen des Lebens zu steigern. Die Optimierung bezieht sich dabei nicht nur auf den Körper, sondern auch das Gehirn und die mentale Stärke sollen profitieren.

1. Schlafoptimierung

Ein erholsamer Schlaf klingt ziemlich verlockend. Schließlich wurde mittlerweile in zahlreichen Studien nachgewiesen, dass sich dein Schlaf maßgeblich auf deine Gesundheit und deine Leistungsfähigkeit auswirkt. Wenn du ausreichend schläfst, setzt der Regenerationsprozess ein und du schöpfst über Nacht Kraft. Biohacker:innen wollen sich genau diesen Vorteil zu eigen machen und ihren Schlafrhythmus optimieren. Dies gelingt zum Beispiel durch Schlafsprays (🛒), die mit Melatonin angereichert sind, oder dem Weglegen des Handys vor dem Zubettgehen.

2. Meditation

Meditation kann beim Biohacking vielseitig eingesetzt werden. Zum einen dient sie der Optimierung des Schlafs, zum anderen kann sich das Meditieren vor dem Sport positiv auf dein Energielevel auswirken. Besonders häufig werden spezielle Atemübungen praktiziert und Entspannungstechniken angewendet.

3. Sport

Biohacker:innen sind der Meinung, dass sich ein Mensch mit einem normalen Alltag im Büro zu wenig bewegt und sich dies negativ auf dessen Gesundheit auswirkt. Daher liegt es auf der Hand, dass sie auf ein intensives Sportprogramm setzen. Die Ausdauer sowie die Muskulatur sollen effektiv trainiert werden. Dabei steht der messbare Erfolg im Vordergrund. Ob sich die Leistungsfähigkeit verbessert hat, wird in den meisten Fällen mit Tracking-Tools verifiziert. 

Häufig wenden die Hacker:innen auch Methoden an, die ursprünglich für Leistungssportler:innen entwickelt wurden. Daneben sind aber auch konventionelle Sporteinheiten, wie zum Beispiel das HIIT-Training beliebt. Hierbei handelt es sich um ein Training, bei dem sich kurze, intensive Übungen mit Ruhephasen abwechseln. Hierdurch sollen die Muskeln am effektivsten wachsen.

4. Ernährung

Biohacking hängt eng mit der Ernährung zusammen. Die Biohacker:innen sind sich einig, dass der Körper besser funktioniert, wenn ihm bestimmte Nährstoffe zugeführt werden. Das sind die wesentlichen Bausteine der Ernährung, auf die geachtet wird:

  • Ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen, Proteinen und Fett
  • Lebensmittel mit viel Zucker oder Kohlenhydraten werden vermieden
  • Genügend Ballaststoffe und Antioxidantien sollen den Körper unterstützen

Im Rahmen des Biohacking setzen die Hacker:innen häufig auf eine ketogene Ernährung oder auf "low carb". Bei dieser Ernährungsform werden Kohlenhydrate durch hochwertige Fette ersetzt, die als Energiespeicher fungieren. Dementsprechend stehen viel Fleisch, Fisch und Milchprodukte auf dem Speiseplan. Aber auch vegane Optionen, wie beispielsweise pflanzliche Öle sowie Hülsenfrüchte kommen häufig auf den Tisch. 

Besonders bekannt wurde in den letzten Jahren der Bulletproof-Kaffee, der von dem US-Amerikaner Dave Asprey entwickelt wurde und einen regelrechten Hype auslöste. Asprey versetzte den Kaffee mit zerlassener Butter bzw. Ghee. Die Fettsäuren in der Butter sollen am Morgen Energie spenden und das enthaltene Koffein den Kreislauf anregen. Mittlerweile belegen Studien, dass das Getränk den Stoffwechsel aktiviert und es zu nachweisbaren Veränderungen im Körper kommt.

Und auch das mittlerweile bei vielen beliebte Intervallfasten hat seinen Ursprung im Biohacking. Dabei handelt es sich um eine Methode, bei der du täglich für 12 Stunden fastest. Was anfangs ziemlich hart klingt, entpuppt sich aber in der Realität als absolut praktikabel. Beispielsweise kannst du am Abend deine letzte Mahlzeit um 20 Uhr essen und am nächsten Morgen um 8 Uhr schon wieder etwas zu dir nehmen.

5. Die kalte Dusche

Du siehst, Biohacking ist eine Lebensform, die sämtliche Bereiche betrifft und so ist es wenig verwunderlich, dass auch die Bad-Routine strikt durchgetaktet ist. Biohacker:innen schwören auf eine kalte Dusche. Diese soll mehr Energie schenken, das Immunsystem stärken sowie zu einer schnelleren Regeneration nach dem Sport beitragen. Außerdem belegen einige Studien, dass dadurch die Fettverbrennung optimiert wird und sich das kühle Wasser auf dein Wohlbefinden positiv auswirkt. Netter Nebeneffekt: Du sparst ordentlich Energie. Weitere Tipps, um mehr Strom zu sparen, erfährst du übrigens hier.

Buchtipp

Möchtest du noch mehr zum Thema Biohacking erfahren? Dann ist der Ratgeber "Biohacking – Optimiere dich selbst" von Max Gotzler sicher das richtige für dich. Gotzler gilt als Biohacking-Experte und stellt in seinem Buch die wichtigsten Tipps rund um Ernährung, Bewegung, Erholung und Reduzierung von Stress für alle Biohack:innen und all jene, die es werden wollen, vor.

Nebenwirkungen: Diese Gefahren birgt das Biohacking

Wie bei vielen Dingen im Leben gilt es, das richtige Maß zu finden. Biohacking kann schnell in einen Gesundheitswahn abdriften, der dein gesamtes Leben bestimmt. Selbstoptimierung ist bis zu einem bestimmten Punkt sicher erstrebenswert. Allerdings baut dieser permanente Leistungsdruck, den du an deinen Körper und an deinen Geist stellst, auch erhebliche Last auf. Denn schließlich geht es immer noch einen Tacken besser. Und auch das ständige Messen deiner Leistung kann irgendwann in einen regelrechten Zwang umschlagen. Wichtig ist, dass sich das Biohacking für dich gut anfühlt und deinem körperlichen und mentalem Wohlbefinden zuträglich ist.

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Verwendete Quellen: ardalpha.de, riseon.org, brain-effect.de

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