Ein neues Tattoo ist immer aufregend. Beim Heilungsprozess der Tätowierung kann es leider passieren, dass sich das Motiv auf der Haut entzündet – schließlich handelt es sich bei einem frischen Tattoo um nichts anderes, als eine offene Wunde. Kommt sie mit Dreck in Kontakt oder befindet sich das Motiv auf einer Hautstelle, die viel in Bewegung ist, kann es schnell zur Entzündung kommen. Auslöser dafür sind meist Bakterien oder Viren. Laut Studien treten bei etwa 0,5 bis 6 Prozent aller Tätowierten Komplikationen nach dem Stechen auf. Woran du merkst, dass sich dein Tattoo entzündet hat und wie du die Infektion richtig behandelst, verraten wir dir hier.
Daran erkennst du ein entzündetes Tattoo
Dass das Tattoo einige Tage nach dem Stechen geschwollen und leicht gerötet ist, ist erst einmal nichts Beunruhigendes, sondern eine ganz normale Reaktion deines Körpers. In den ersten 24 Stunden tritt noch Wundsekret aus der Tätowierung aus. In der Regel schwillt die Haut 48 Stunden nach dem Stechen wieder ab und schmerzt nicht mehr. Sollten sich die Symptome jedoch verschlimmern und länger andauern, kann das auf eine Entzündung oder eine allergische Reaktion hindeuten. Achte auf folgende Symptome bei deiner Tätowierung:
- starke Schwellungen und/oder Rötungen rund um das Tattoo
- langanhaltender Juckreiz
- mehrere Tage nach dem Stechen starke Schmerzen, die eher zu statt abnehmen
- Eiter oder mit Flüssigkeit gefüllte Beulen oder Pusteln auf der Haut
- grippeähnliche Symptome wie eine erhöhte Körpertemperatur bzw. Fieber
Bemerkst du eines oder mehrere dieser Symptome, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Entzündung bzw. Infektion. Bilden sich rote Linien, die strahlenförmig vom Tattoo wegführen, kann das auf eine Blutvergiftung (Sepsis) hindeuten. In diesem Fall solltest du sofort in die Notaufnahme fahren! Eine Blutvergiftung kann lebensbedrohlich sein. Ein guter Tätowierer fragt dich übrigens schon vor dem Tattootermin, ob du auf bestimmte Dinge allergisch reagierst und klärt dich über mögliche Risiken auf.
Die richtige Behandlung
Hilfe, mein Tattoo ist entzündet! Was jetzt? Bevor du in Panik verfällst, gehst du am besten erst einmal zum Arzt bzw. zur Ärztin. Er oder sie verschreibt dir dann eine passende Salbe gegen die Infektion der Tätowierung. Meist handelt es sich um eine Cortison- oder Zinksalbe. Ganz wichtig: Hole dir lieber ärztlichen Rat ein, bevor du dir selbst eine Creme auf das entzündete Tattoo schmierst. In manchen Fällen ist auch ein Antibiotikum zusätzlich zur Heilsalbe notwendig.
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In der Regel verschwindet die Entzündung des Tattoos innerhalb von zwei Wochen wieder. Bei einer Behandlung mit Antibiotika kann die Entzündung aber auch noch monatelang bestehen bleiben. Sollte die medikamentöse Behandlung keine Wirkung zeigen, muss das entzündete Tattoo operativ entfernt werden, wodurch eine Narbe an der Stelle zurückbleibt. Dabei handelt es sich aber wirklich um das Worst-Case-Szenario.
Hausmittel gegen ein entzündetes Tattoo
Bestimmt hast du dich schon gefragt, ob du dein entzündetes Tattoo auch einfach mit Hausmitteln behandeln kannst, anstatt einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Von Hausmitteln gegen entzündete Tattoos ist eher abzuraten, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Du kannst die Behandlung durch die verschriebene Heilsalbe oder das Antibiotikum, aber durch Kühlen unterstützen. Das lindert nicht nur die Schwellung an der Tätowierung, sondern auch den Juckreiz. Wickel ein Kühlpack in ein Handtuch und lege es nach Bedarf auf die betroffene Stelle der Haut.
So pflegst du dein Tattoo nach dem Stechen richtig
Damit sich dein Tattoo nicht entzündet, musst du es nach dem Stechen über einen Zeitraum von 14 Tagen richtig pflegen und schonen. Wann du die Tattoo-Folie von der Stelle entfernen solltest, erfährst du in diesem Artikel: Tattoo Folie entfernen: Das ist der richtige Zeitpunkt, um mit der Tattoo-Pflege zu starten. Grundsätzlich gilt für den Heilungsprozess:
- Halte dein Tattoo stets sauber und feucht.
- Wasche das Tattoo zwei bis drei Mal täglich mit Seife und Wasser und tupfe es vorsichtig mit einem sauberen, nicht fusselnden Taschentuch ab. Vermeide Handtücher oder Waschlappen, da sich auf ihnen Bakterien befinden könnten. Trage anschließend eine dünne Schicht Salbe auf.
- Creme dein Tattoo regelmäßig nach.
- Berühre das Tattoo nur mit gewaschenen oder desinfizierten Händen.
- Kratze niemals Schorf an der Wunde der Tätowierung ab.
- Verzichte in den ersten Wochen auf Saunagänge und Schwimmbadbesuche.
Fazit
Wie du siehst, solltest du bei der Pflege deines Tattoos immer gründlich vorgehen und eine Infektion nicht auf die leichte Schulter nehmen. Leichte Rötungen und Schwellungen der Haut sind in den ersten zwei Tagen normal, sollten danach aber abklingen. Wir raten dir dazu, bei starken Beschwerden und Komplikationen wie langanhaltenden Rötungen, Schwellungen, juckender Haut und erhöhter Körpertemperatur immer einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen.
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Verwendete Quellen: ncbi.nlm.nih.gov, safer-tattoo.de, tattoo-pflegen.de
