Trennungsschmerz: Diese 6 Tipps helfen dir bei Liebeskummer

Trennungsschmerz: Diese 6 Tipps helfen dir bei Liebeskummer

Trennungsschmerz tut weh und braucht Zeit. Wie kannst du eine Trennung am besten verarbeiten? Wir haben sechs effektive Tipps.

So befreiend eine Trennung in einigen Fällen auch sein kann, ohne Trennungsschmerz verläuft sie selten. Während er bei einigen nach ein paar Wochen verfliegt, haben andere viel länger mit einer Trennung zu kämpfen. Die traurigen Gedanken können wir dir leider nicht abnehmen, aber dennoch gibt es einige Tipps, die den Trennungsschmerz etwas lindern und dir durch die schwere Zeit helfen. Wir verraten dir die sechs besten Möglichkeiten, um ihn loszuwerden und zeigen dir, welche vier Phasen du nach einer Trennung durchläufst.

6 Tipps bei Trennungsschmerz: So verarbeitest du ihn am besten

Wie kann man eine Trennung am besten verarbeiten? Dafür gibt es viele Tipps. Einige davon sind leicht umsetzbar, andere benötigen Zeit und Geduld. Wir haben dir die sechs effektivsten Methoden zusammengefasst. Wichtig ist, dass du dich bei allen Ratschlägen nicht unter Druck setzt. Setze nur jene um, die wirklich gut für DICH sind und mit denen DU dich wohlfühlst:

1. Sprechen

Eigentlich willst du dich zu Hause einschließen und im Selbstmitleid versinken? Das ist nach einer Scheidung oder dem Ende einer Partnerschaft völlig verständlich. Doch mit deinen Freundinnen über deinen Trennungsschmerz zu reden, kann dir dabei helfen, dich von deinem Liebeskummer und negativen Gedankenspiralen zu befreien. Und: Wenn du die Trennung vom Partner oder der Partnerin laut aussprichst, wirkt sie realer und endgültiger.

2. Gefühle zulassen

Du darfst und sollst deine Gefühle gerne zeigen. Niemand erwartet von dir, deine Gefühle zu überspielen. Je eher du sie zulässt, desto schneller kannst du dich vom Schmerz befreien und alte Wunden heilen.

3. Wohnung aufräumen

Das Entrümpeln kann dir schnell dabei helfen, loszulassen. Was erinnert dich an deinen bzw. deine Ex? Fotos, Geschenke, Platten, Bücher des ehemaligen Partners oder der Partnerin solltest du schnellstens aus dem Weg schaffen. Die Ordnung in deiner Wohnung kann dir dabei helfen, dich auch innerlich wieder zu sammeln und neu zu orientieren.

4. Schreiben

Auch beim Schreiben kann man eine Trennung verarbeiten. Hast du schon mal darüber nachgedacht, ein Tagebuch zu führen? Schreibe alle guten und negativen Gedanken auf. Und wer weiß: Vielleicht überwiegen schon bald die positiven Dinge und lassen den Liebeskummer vergessen?

5. Ablenkung

Du sollst dich nicht direkt in eine neue Beziehung stürzen oder krampfhaft einen neuen Partner oder eine neue Partnerin suchen, aber Ablenkung kann nicht schaden. Schnapp dir deine Freundinnen und unternimm etwas mit ihnen. Sie werden dich schnell auf andere Gedanken bringen. Du wirst merken, dass es so viele andere Dinge gibt, die dich fernab von einer Beziehung glücklich machen können, deine Bedürfnisse nach Nähe befriedigen und den Schmerz – zumindest temporär – vergessen lassen.

6. Sport

Auch wenn die Motivation anfangs verständlicherweise nicht vorhanden ist: Es lohnt sich, wenn du dich aufraffst und sportlich betätigst. Ein Workout sorgt dafür, dass unser Körper Glückshormone ausschüttet – und die kann man bei Trennungsschmerzen nur zur Genüge gebrauchen.

Warum tut Trennungsschmerz so weh?

Auch wenn man nach einer Trennung gefühlt durch die Hölle geht, kommt dieser tiefe Herz-Schmerz nicht von ungefähr. Obwohl es absurd klingt: Das Schicksal meint es gut mit uns, wenn wir unter Trennungsschmerzen leiden. Wie es im Leben nun mal so ist, vermeiden wir die negativen Erinnerungen. Demnach hilft uns der Trennungsschmerz dabei, loszulassen. Stell dir vor, ein von dir ungewolltes Beziehungsende käme mit ausschließlich positiven Gefühlen daher: Du würdest niemals glauben, dass das Schlussmachen die richtige Entscheidung war und weiterhin auf ein Liebes-Comeback hoffen. Trennungsschmerzen hindern uns zudem daran, überschnelle Entscheidungen zu treffen, zum Beispiel bei kleineren Beziehungsproblemen. Jeder, der schon mal eine Trennung verarbeiten musste, würde lieber für die Beziehung kämpfen, als direkt einen Schlussstrich zu ziehen und unter Liebeskummer zu leiden. Zudem helfen uns negative Erfahrungen dabei, das Leben und selbst die kleinsten positiven Geschehnisse wertzuschätzen. 

Die Phasen des Trennungsschmerzes

Jeder Mensch – egal ob Frau oder Mann – der eine Trennung oder Scheidung verarbeiten muss, wird früher oder später vier Phasen des Trennungsschmerzes durchlaufen:

  1. Die erste Phase des Trennungsschmerzes beginnt mit der Verleugnung. Wir wollen nicht wahrhaben, dass wir verlassen wurden, können nicht klar denken und versuchen, die Beziehung zu retten. Könnte ein Paartherapeut weiterhelfen? Oder eine neue Wohnung? Dies sind Überlegungen, in denen unsere Verzweiflung zum Ausdruck kommt. 
  2. Wenn selbst Anrufe, Nachrichten oder selbst persönliche Aussprachen nichts an der Trennung ändern können, befinden wir uns in Phase zwei. Hier beginnt die Trauer um das Ende der Beziehung. Wir verspüren Liebeskummer, sind verzweifelt, wütend und fühlen uns alleine gelassen. Teilweise verlieren sich Betroffene während der Trauerphase auch in Rachefantasien oder Wut.
  3. Wenn die Selbstreflexion beginnt, sind wir in der dritten Phase angekommen. Entweder ist genug Zeit vergangen, um neutral zu denken oder uns wurden durch Gespräche mit Freunden und Freundinnen die Augen über die Partnerschaft geöffnet. Das Leben beginnt wieder Spaß zu machen, wir fragen uns, was uns wirklich glücklich macht, entwickeln uns stetig weiter und fragen uns selbst: Führte ich wirklich eine erfüllte Beziehung? Und bemerken, dass wir eben doch kein Traumpaar waren und sicherlich eine neue Partnerschaft auf uns wartet. 
  4. In der vierten Phase kommt die Akzeptanz ins Spiel – gepaart mit einem Neuanfang. Die gescheiterte Beziehung ist Vergangenheit und eine neue Liebe kann kommen.

Trennungsschmerz: Wann wird es besser?

Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo, mit dem er eine Trennung verarbeitet. Das hängt vor allem mit der eigenen Persönlichkeit zusammen. Personen mit geringem Selbstwertgefühl sind stärker vom Liebeskummer erschüttert als andere. Zudem spielt natürlich auch die Länge der Beziehung, ob Kinder mit im Spiel sind sowie die Tiefe der Verbundenheit zum Partner oder der Partnerin eine wichtige Rolle. Genauso wie die Umstände der Trennung. Laut Psychiater Günter H. Seidler ist im Schnitt nach ein bis zwei Jahren die vierte Phase des Trennungsschmerzes erreicht – das kann natürlich variieren. 

Trennungsschmerz: Wann zum Arzt?

Dein Trennungsschmerz hört einfach nicht auf? Du hast mit Freunden geredet und dich in Selbstreflexion geübt, doch du kommst einfach nicht über die Trennung von deinem Ex hinweg? Damit bist du nicht alleine und du musst dich dafür keineswegs schämen. Vielen Menschen geht es so, übrigens auch Männern. Wichtig ist, dass du dich nicht einschließt oder komplett zurückziehst. Es ist nicht schlimm, sich professionelle Hilfe bei Liebeskummer zu suchen. Egal, ob Mann oder Frau: Frage deinen Hausarzt oder deine Hausärztin um Rat. Er oder sie wird dir einen Besuch beim Therapeuten oder einer Psychologin empfehlen. Du musst keine Angst vor einer Beratung haben. Meist lassen sich die Probleme schon mit wenigen Sitzungen, einer sogenannten Krisenintervention, aus der Welt schaffen und du wirst endlich über deinen Ex-Partner oder Ex-Partnerin hinwegkommen. 

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Verwendete Quellen: geo.de, trennungsschmerzen.de

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