Libido: 5 Fakten über sexuelle Lust, die du wissen solltest

Libido: 5 Fakten über sexuelle Lust, die du unbedingt wissen solltest

Sie steuert unsere Lust und sorgt dafür, dass wir ein erfülltes Sexleben haben: die Libido. Doch was steckt eigentlich hinter dem sexuellen Verlangen und was beeinflusst es?

Wenn es um die sexuelle Lust geht, gibt es kein richtig oder falsch. Jeder Mensch hat ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Verlangen und es ist ganz normal, dass dieses im Laufe der Jahre schwankt. Hast du dich schon mal näher mit deiner Libido befasst oder dich gefragt, warum du manchmal gar keine Lust auf Sex hast und an einem anderen Tag deinem oder deiner Liebsten direkt um den Hals fallen könntest? Wir haben fünf spannende Fakten zum Thema Libido für dich.

Was ist eigentlich die Libido?

Das Wort "Libido“ kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt so viel wie "Lust“ oder "Begierde“. Sie steuert das Bedürfnis nach sexuellen Handlungen – ganz egal ob mit Partner oder Partnerin oder Selbstbefriedigung. Sie ist quasi die Vorstufe des sexuellen Reaktionsrhythmus. Dieser besteht aus klassischerweise aus Erregungsphase, Plateau- bzw. Orgasmusphase und zum Schluss der Rückbildungsphase. Die Libido lässt sich noch vor der Erregungsphase finden. Sie sorgt dafür, dass uns überhaupt nach Sex mit dem Partner oder der Partnerin oder mit uns selbst ist. Sie treibt uns dazu an, die erogenen Zonen zu berühren, die dann für eine sexuelle Erregung sorgen. Dabei ist es wichtig, zwischen Libido, Lust und Erregung zu unterscheiden. 

  • Die Libido ist das physische oder biologische Bedürfnis des Körpers nach Sex. Sie ist von vielen Faktoren wie den Hormonen, Stress, Ernährung oder Bewegung abhängig. 
  • Von der Lust spricht man eher im psychischen Kontext. Sie wird weniger körperlich und mehr gedanklich ausgelöst. Ob wir glücklich in unserer Beziehung sind oder uns wohl im eigenen Körper fühlen, kann sich auf die Lust auswirken. 
  • Erregung hingegen sind die körperlichen und psychischen Reaktionen auf sexuelle Reize. Sehen wir uns zum Beispiel einen Porno an, hören einen Audioporn oder werden an unseren erogenen Zonen berührt, reagiert der Körper mit Erregung. Ein schnellerer Herzschlag oder das Anschwellen der Sexualorgane sind zum Beispiel zwei dieser Reaktionen.

Der Unterschied zwischen weiblicher und männlicher Libido

Die Libido von Frauen und Männern wird maßgeblich durch die Hormone gesteuert. Vor allem das Hormon Testosteron ist für die Libido mitverantwortlich. Es kommt sowohl bei Frauen als auch bei Männern vor. Da es bei Frauen jedoch im geringen Maße vorhanden ist, ist auch die weibliche Libido oft etwas geringer als die männliche. Hinzu kommt, dass die weiblichen Hormone im Laufe des Zyklus stark schwanken. Vor allem um den Eisprung herum erleben Frauen einen stärkeren Drang nach Sexualität. Das soll evolutionsbedingt dafür sorgen, dass sie zum richtigen Zeitpunkt im Zyklus befruchtet werden und die Art erhalten. 

Bei dem Mann ist der Hormonspiegel immer mehr oder weniger gleichbleibend. So ist auch ihre Libido relativ kontinuierlich hoch. Dass Männer oft eine stärker ausgeprägte Libido haben, ist übrigens ebenfalls der Evolution geschuldet. So sollen die Gene möglichst häufig weitergegeben werden, damit die Art erhalten bleibt.

5 Fakten über die Libido, die du kennen solltest

Wir schauen uns die Libido etwas genauer an. Da wir sie im Alltag kaum spüren, sind vielen diese fünf Fakten vielleicht gar nicht bewusst. Hättest du es gewusst?

1. Eine aktive Libido ist gesund und macht glücklich

Unsere Libido trägt im besonderen Maße zu unserer Gesundheit bei. Denn: Je aktiver die Libido, desto aktiver meist auch unser Sexleben. Und wie viele wissen, macht Sex glücklich. Beim Sex (und vor allem beim Orgasmus) werden Glückshormone wie Dopamin, Serotonin und Endorphine freigesetzt. Sie stärken das Immunsystem und gleichzeitig wird das Stresshormon Cortisol reduziert. Das Stresslevel geht runter, die Glücksgefühle schießen in die Höhe. Außerdem wird beim Orgasmus das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet. Es macht schläfrig und müde und kann so auch Einschlafprobleme lindern.

2. Sexuelles Verlangen ist von Person zu Person verschieden

Wenn es um die sexuelle Lust geht, gibt es kein normales Maß. Jeder Mensch hat eine unterschiedlich ausgeprägte Libido. Manche haben mehr Lust auf Sex, andere weniger. Die Libido ist also höchst individuell, denn sie ist abhängig von mehreren physischen und psychischen Faktoren. Das richtige Maß an Sex ist also das, was sich für dich gut anfühlt. Merkst du, dass dein Partner oder deine Partnerin deutlich weniger oder häufiger Sex haben will als du, ist Kommunikation das A und O. Auch wenn sexuelle Zweisamkeit extrem wichtig in einer Beziehung ist, ist es ganz normal, dass es auch hier Höhen und Tiefen gibt. Redet ihr miteinander und kommuniziert eure Bedürfnisse, ist das eine gute Voraussetzung dafür, dass alle auf ihre Kosten kommen. Findet einen Kompromiss, der für euch beide funktioniert.

3. Die Libido kann sich im Laufe des Lebens verändern

Die Libido ist nie 100 Prozent konstant über den Verlauf des Lebens. Sexuelles Verlangen kann sich mit der Zeit aus physischen, psychischen oder situativen Gründen ändern. So schwankt die Libido vor allem bei allen Personen mit Menstruationszyklus mehr oder weniger stark im Laufe des Zyklus. Aber auch im Alter ist es ganz normal, dass sich die Lust verändert. So sinkt bei Männern beispielsweise das Testosteronlevel ab 30 Jahren jedes Jahr um etwa ein Prozent, was sich auch auf die Libido auswirken kann. Mit dem Alter bekommen viele von uns weniger Lust auf Sex. So ist es auch ganz normal, dass wir in unseren 20ern meist häufiger Sex haben als in unseren 60ern.

4. Rund um den Eisprung ist die Libido einer Frau am höchsten

Hast du einen natürlichen Zyklus, hast du es vielleicht auch schon festgestellt: Immer etwa in der Mitte des Zyklus, zum Zeitpunkt des Eisprungs, haben viele von uns am meisten Lust auf Sex. Das liegt daran, dass das Sexualhormon Testosteron hier seinen höchsten Punkt erreicht. Und da Testosteron die Libido beeinflusst, erklärt es sich also auch, warum wir zur Ovulation eine starke Lust verspüren. Der Grund dafür ist übrigens evolutionär bedingt. So will die Natur, dass wir uns fortpflanzen, um die Art zu erhalten. Und da wir um den Eisprung herum fruchtbar sind, ist es natürlich sehr sinnvoll, genau dann (ungeschützten) Sex zu haben. Direkt nach dem Eisprung sinkt die Libido bei vielen Frauen wieder. Sie zeichnet sich also Monat für Monat durch ein wiederkehrendes Auf und Ab aus.

5. Es gibt bestimmte Faktoren, die einen Libidoverlust verursachen können

Es gibt auch Menschen, die ihre Libido kaum noch spüren können und selten bzw. gar keine Lust auf Sex haben. Dieser sogenannte Libidoverlust kann von verschiedenen Faktoren hervorgerufen werden. Es gibt sowohl physische als auch psychische Ursachen für eine niedrige Libido. Bei vielen Frauen wird ein Libidoverlust durch die Einnahme der Pille oder anderer hormoneller Verhütungsmittel hervorgerufen. Viele der Präparate sorgen für ein niedriges Testosteronlevel im Körper, was sich dann auch auf die Libido auswirken kann. Weitere physischen Ursachen sind...

  • Die Einnahme bestimmter Medikamente (zum Beispiel Antidepressiva)
  • Bestimmte Krankheiten (zum Beispiel Diabetes oder Endometriose)
  • Ein ungesunder Lebensstil (zum Beispiel starkes Rauchen oder hoher Alkoholkonsum)
  • Ein hormonelles Ungleichgewicht (zum Beispiel während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren)

Zu den psychischen Ursachen zahlen…

  • Depressionen
  • Stress
  • Traumata
  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Beziehungsprobleme

Mit diesen Tipps lässt sich die Libido steigern

Unsere Libido nehmen wir in der Regel kaum wahr. Sie ist etwas Natürliches, Biologisches, das bewusst kaum spürbar ist. Oft bemerken wir sie erst dann, wenn sie nicht mehr da ist. Kommt es zu einem Libidoverlust, ist die Sorge meist groß. Was ist falsch mit mir? Warum habe ich keine Lust auf Sex? Wie kann ich meine Lust wieder steigern? Leidest du auch unter einer sexuellen Unlust und du möchtest deine Libido wieder in die Höhe treiben, dann können dir diese Tipps helfen.

  1. Finde die Ursache heraus. Weißt du, woran dein plötzlicher Libidoverlust liegt, kannst du das Problem an der Wurzel packen. Vielleicht ist die Pille schuld. Dann kann es sich lohnen, drüber nachzudenken, die Pille abzusetzen.
  2. Führe einen gesunden Lebensstil. Verzichte auf Alkohol, Nikotin und Drogen, ernähre dich gesund, trinke ausreichend Wasser und treibe regelmäßig Sport. Tust du deinem Körper etwas Gutes, wird sich dies auch in deiner Sexualität bemerkbar machen.
  3. Baue Stress ab. Bist du gestresst, wirkt sich das negativ auf deine Libido aus. Deshalb solltest du das tun, was dein Stresslevel runterbringt. Meditiere, mache Yoga oder probiere dich am Mindest-Trend Journaling. Hauptsache, es hilft dir, dich zu entspannen.
  4. Fühlt es sich für dich gut an, dann masturbiere öfter. Oft hilft der Solo-Sex dabei, sich besser gehen zu lassen und herauszufinden, was einem gefällt. Konzentriere dich auf dich und deine Bedürfnisse, probiere verschiedene Toys aus und finde einen Weg, wie du dich wieder besser mit deinem Körper und deiner Sexualität verbinden kannst.
  5. Bist du in einer Beziehung und willst zusammen mit deinem Partner oder deiner Partnerin an eurem Sexleben arbeiten, dann ist Kommunikation der wohl wichtigste Schritt. Teile deinem Schatz mit, was du brauchst, probiert auch mal etwas Neues aus oder holt euch, wenn nötig, professionelle Hilfe bei einer Paartherapie oder Sexualtherapie.

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Verwendete Quellen: helloclue.com, ovyapp.com, doktorabc.de

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