Breadcrumbing, Ghosting, Benching…. Immer wieder stolpern wir über neue Fachbegriffe aus der Dating-Welt. Auch "Kittenfishing" zählt zu den Datingtrends, deren Bedeutung du kennen solltest. Dahinter steckt ein Verhalten beim Onlinedating, das oft unbewusst praktiziert wird und deshalb umso gefährlicher ist. Bestimmt hattest du auch schon einmal einen Berührungspunkt mit Kittenfishing, ohne es zu wissen. Hier erfährst du alles, was du über das Dating-Phänomen wissen musst.
Datingtrend Kittenfishing: Was steckt dahinter?
Beim Onlinedating möchte sich jeder von seiner besten Seite zeigen. Fotos werden retuschiert, man gibt spannende Hobbys an, obwohl man ihnen zuletzt vor einigen Jahren nachgegangen ist und hinter dem angegebenen Uni-Abschluss stecken eigentlich nur zwei Semester, die man tatsächlich studiert hat. Und genau dieses Verhalten nennt sich "Kittenfishing". Auf Plattformen wie Tinder, Bumble und Co. wird das eigene Leben beschönigt. Es wird geschummelt, um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken. Auch durch das bewusste Weglassen von Informationen kreieren Kittenfisher in ihrem Profil ein möglichst attraktives Bild von sich, das in der Realität so nicht existiert. Es handelt sich um eine Form der Selbstdarstellung.
Kommt es dann zum Date, ist die Enttäuschung groß. Es stellt sich plötzlich heraus, dass der Dating-Partner keine blauen, sondern braune Augen hat und in Wahrheit doch einige Jahre älter oder jünger als angegeben ist. Diese äußeren Merkmale sind auf den ersten Blick zu erkennen, doch Schummeleien über Interessen, Hobbys und Co. kommen meist erst später ans Licht – und bis dahin können sich schon echte Gefühle entwickelt haben. Die belogene Person fühlt sich hintergangen und fragt sich, was sie ihrem Gegenüber überhaupt noch glauben kann.
Darum ist Kittenfishing so gefährlich
In der Regel steckt keine böse Absicht hinter dem Verhalten, denn oft passiert es unbewusst. Das macht den Datingtrend auch so gefährlich. Wir alle haben wohl schon einmal kleine Notlügen erfunden, um uns besser dastehen zu lassen. Und klar, beim Dating wollen nur die wenigsten all ihre Macken preisgeben, zumindest direkt am Anfang. Doch selbst scheinbar harmlose Flunkereien können sehr verletzend sein, schließlich handelt es sich beim Tricksen um einen Vertrauensbruch. Vielleicht sind bereits Gefühle im Spiel und plötzlich stellt sich heraus, dass alles nur eine Lüge war. Man hat sich als jemand präsentiert, der man in Wahrheit gar nicht ist. Da ist es nicht verwunderlich, wenn man am Ende wieder allein dasteht.
Nicht zu vernachlässigen ist auch der Druck, der auf den Kittenfischern selbst liegt. Das geschönte Bild von sich selbst aufrechtzuerhalten, kann auf Dauer sehr anstrengend sein. Kittenfisher sind oft unzufrieden mit sich selbst und wollen am liebsten jemand anderes sein, jemand "besseres". Doch so verbauen sie sich die Chance auf eine echte, ehrliche Beziehung.
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Kittenfishing vs. Catfishing: Das sind die Unterschiede
Kittenfishing ist dem verwandten Begriff Catfishing zwar sehr ähnlich, doch es handelt sich bei diesem Ausdruck um die harmlosere Version. Bei beiden Phänomenen wird die Unwahrheit erzählt, doch Catfisher legen nochmal eine Schippe drauf. Diese Menschen täuschen ihre Opfer bewusst zu ihrem eigenen Vorteil. Sie erstellen eine Online-Identität, die es in der Realität nicht gibt und locken nichtsahnende Partnersuchende an. Oft entsteht daraus eine Beziehung, die komplett virtuell stattfindet. Die Motive für Catfishing sind vielfältig und können von Einsamkeit über Rache bis hin zu Betrug reichen. Einige Catfisher geben dem Partner sogar fälschlicherweise vor, in einer Notlage zu sein und fragen nach hohen Geldsummen.
An diesen Anzeichen erkennst du einen Kittenfisher
Kittenfishing ist zwar harmloser als Catfishing, aber dennoch sind die Schummeleien problematisch. Glaubst du, du könntest auf einen Kittenfisher hereingefallen sein? Dann achte auf folgende Anzeichen:
- Wenn die Person beim ersten Treffen übertriebene Angaben über sich selbst macht, solltest du hellhörig werden.
- Die Person sieht anders aus, als auf den Bildern. Sie hat zum Beispiel blonde Haare statt braune oder eine andere Statur.
- Die Person hat "durch Zufall" genau die gleichen Interessen wie du, teilt die gleichen Ansichten und stimmt dir in so gut wie allem, was du sagst zu. Gut möglich, dass er bzw. sie flunkert, um begehrenswerter zu wirken.
Das kannst du gegen Kittenfishing tun
Um dich vor Kittenfishing zu schützen, kannst du darauf achten, nie zu viel Intimes über dich preiszugeben, ehe du der Person nicht gänzlich vertraust. Gefühle lassen sich zwar nicht beeinflussen, doch sei vorsichtig, ehe du dich Hals über Kopf in etwas stürzt, was sich letztendlich als Lüge entpuppt. Optische Lügen lassen sich bereits beim ersten Treffen entlarven – oder ihr verabredet euch vorher zu einem Videocall.

Verwendete Quellen: nbcnews.com, urbandictionary.com