Hast du schon einmal den Term "Catfishing" gehört? Dieses Phänomen gehört zu den fiesesten, die es online und vor allem im Dating-Kontext gibt. Dabei wird ein Mensch hintergangen, romantisch ausgenutzt und vielleicht sogar um Geld betrogen. Wir verraten dir hier, was hinter dem Begriff steckt und wie du dich davor schützen kannst.
Was bedeutet Catfishing?
Das Catfishing hat seinen Namen von einer Dokumentation des Fotografen Nev Schulman aus dem Jahr 2010. In "Catfish" verliebt sich ein Mann in eine Unbekannte. Er schreibt online mit ihr und sieht ihre Bilder auf Facebook. Die beiden sind verliebt, haben sich aber noch nie in Wirklichkeit getroffen. Schließlich macht der Mann sich auf die Suche nach seiner Angebeteten und wird bitter enttäuscht: Die Person existiert so gar nicht, er wurde gecatfisht.
Beim Catfishing erstellt der "Catfish" ein falsches Profil im Internet mit einer erfundenen Identität, geklauten Fotos und versucht dort eine andere Person zu einer romantischen Beziehung zu bringen oder auch, um das Opfer um Geld zu betrügen.
Welche Motive gibt es für Catfishing?
Es gibt nicht das eine Motiv, das jemanden dazu motiviert, ein Catfish zu werden. Folgende Gründe könnten hinter diesem Verhalten stecken:
- Rache: Jemand möchte sich an einem ehemaligen Partner oder einer ehemaligen Partnerin rächen
- Kontrolle: Nach Beziehungsende will der eine Teil den anderen weiterhin kontrollieren und wird deshalb zum Catfish
- Unsicherheit: Catfishing kann auch passieren, wenn sich jemand sehr unsicher mit seinem Aussehen oder seiner Persönlichkeit ist, sodass er sich hinter einer falschen Identität versteckt
- Langweile: Auch aus Spaß oder Langeweile kann Catfishing betrieben werden
- Mobbing: Wenn während der (Fake-)Beziehung auch Geheimnisse oder intime Details ausgetauscht werden, kann der Catfish diese auch für Mobbing oder Erpressung gegen das Opfer verwenden
- Betrug: Manchen geht es beim Catfishing auch um Geld und sie versuchen durch die romantische Beziehung das Gegenüber davon zu überzeugen, ihnen Geld zu überweisen
Woran erkenne ich einen Catfish?
Wenn man sich viel online und auf Social Media bewegt, glaubt man vielleicht, ein Fake Profil sofort zu durchschauen. Doch oft ist es gar nicht so einfach, einen Catfish als solchen zu erkennen. Schließlich haben die Betrüger oft Erfahrung damit und haben ihr Spiel bzw. ihre falsche Identität perfektioniert. Auf folgende Merkmale solltest du achten:
- Das Profil verrät keine Informationen über die Person und die Bilder sind schon fast zu perfekt und gutaussehend.
- Die Person findet ständig und über einen längeren Zeitraum hinweg Gründe, wieso ihr euch nicht sehen könnt und lehnt auch ein Telefonat per Video ab.
- Der Catfish wird dir schnell viele persönliche, oft auch traurige Dinge über sich erzählen, um dich an ihn zu binden.
- Wenn du sauer wirst oder den Kontakt abbrechen willst, bemüht sich die Person umso mehr und verspricht dir ein Treffen, das dann allerdings nie stattfindet.
- Die Person hat die gleichen Interessen und Werte wie du und alles scheint zu gut, um wahr zu sein – ist es wahrscheinlich auch.
- Alles geht sehr schnell, es gibt viele Liebesgeständnisse und große Gefühle in nur kurzer Zeit.
- Die Person bittet dich um Geld, entweder um dich zu besuchen oder er/sie nutzt emotionale Erpressung, um dich davon zu überzeugen, ihm zu helfen
Wie schütze ich mich vor Fake-Profilen?
Wenn du herausfinden willst, ob die Bilder eines Profils geklaut oder fake sind, kannst du dies über die Google Bildersuche tun. Das funktioniert so:
- Öffne die Google-Suche und öffne den Bilder-Tab.
- Ziehe jetzt das Bild des Profils in die Suchleiste. Du kannst das auch auf die kleine Kamera in der Suchleiste klicken und dann das Bild hochladen.
- Die Suchmaschine zeigt dir nun, wo im Netz das Bild verwendet wird. Wenn das Bild auch auf Websites o.ä. verwendet wird, handelt es sich dabei um ein Fake-Profil. Findest du das Bild online nicht, könnte es echt sein.
Neben diesem Trick solltest du dir ein paar weitere Tipps für dein Online-Dating zu Herzen nehmen, die dich vor Betrügern und Betrügerinnen schützen:
- Schicke auf keinen Fall Geld an jemanden, den du nicht kennst und noch nie persönlich getroffen hast – egal, wie hartnäckig die Person ist
- Verrate niemandem online deine Passwörter, Bankdaten, Geheimnisse oder intime Dinge, die die Person gegen dich verwenden könnte
- Verschicke keine intimen (Nackt-)Fotos online
- Bestehe auf ein persönliches Treffen und brich den Kontakt ab, wenn es dir verweigert oder mit Ausreden verschoben wird
Wenn du diese Tipps beachtest, kannst du dich davor schützen, Opfer eines Identitätsschwindels zu werden. Online-Dating ist zwar eine Möglichkeit, jemanden kennenzulernen, doch deine Sicherheit geht immer vor.
Auch spannend:
Verwendete Quelle: glomex.de, chip.de
