
In Beziehungen kann nicht immer alles rund laufen. Ein gesundes Maß an Meinungsverschiedenheiten ist in jeder Partnerschaft absolut normal. Doch es gibt Paar-Konstellationen, deren Kommunikation ungesund und sogar toxisch für beide ist. Anstatt fair zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen, eskalieren die Diskussionen öfter mal und es werden bestimmte Verhaltensmuster an den Tag gelegt, die der Beziehung schaden. Wir verraten, wie du diese Muster erkennen kannst und warum sie so problematisch sind.
Im Video findest du alle Anzeichen aufgelistet – weiter unten gibt’s die Erklärung dazu:
7 Anzeichen für eine toxische Streitkultur in der Beziehung
1. Streiten mit der Absicht, zu gewinnen
Liegt der Fokus im Streit nicht auf dem gemeinsamen Lösen von Problemen, sondern auf das "Recht haben", führt dies zu noch mehr Wut und Frustration. Man versteht sich nicht mehr als Team, sondern als Gegner in einer Auseinandersetzung. Langfristig kann das dazu führen, dass sich beide Partner voneinander entfremden. Auch wenn der Partner damit droht, die Beziehung zu beenden, wenn das Problem nicht nach seinen Vorstellungen gelöst wird, ist das ein klares Zeichen von toxischem Verhalten.
2. Persönliche Angriffe
Persönliche Angriffe zielen darauf ab, den anderen zu verletzen, herabzusetzen oder zu demütigen. Das eigentliche Streitthema wird plötzlich Nebensache und die persönlichen Schwächen stehen im Vordergrund – ein typisch toxisches Verhalten. Das ist nicht nur unfair, sondern kann das Selbstwertgefühl massiv beeinträchtigen und das Vertrauen in der Beziehung schädigen.
3. Vergangenes als Waffe nutzen
Ebenfalls toxisch ist es, Wunden aus der Vergangenheit im Streit aufzureißen, die möglicherweise bereits vergeben und vergessen wurden. So wird der Partner bloßgestellt und in die Defensive gedrängt, was einen konstruktiven Dialog und das gemeinsame Lösen von Problemen quasi unmöglich macht.
4. Gaslighting
Gaslighting ist eine Manipulationstechnik, bei der ein Partner den anderen gezielt verunsichert und dazu bringt, an seiner Wahrnehmung, Erinnerung oder Wahrheit zu zweifeln. Ein Beispiel dafür ist, wenn ein Partner die Schuld für einen Streit von sich weist und den anderen glauben lässt, er habe sich das alles nur eingebildet oder sei überempfindlich.
5. Gefühle ignorieren
Toxische Paare neigen dazu, die Gefühle des anderen abzutun oder als übertrieben darzustellen. Das vermittelt die Botschaft, dass die eigenen Emotionen unwichtig sind. Die Folge: Der betroffene Partner fühlt sich missverstanden, abgelehnt oder nicht wertgeschätzt. Alles Dinge, die in einer glücklichen Partnerschaft nichts zu suchen haben.
6. Schuldzuweisungen
Statt gemeinsam nach einer Lösung für ein Problem zu suchen, schieben sich toxische Paare gegenseitig die Schuld dafür in die Schuhe. Solche Vorwürfe enden häufig in persönlichen Angriffen und es geht mehr darum, sich selbst von jeglicher Verantwortung zu entlasten, als das eigentliche Problem zu lösen.
7. Schweigen
Toxische Paare vermeiden oft ehrliche Kommunikation. Sie greifen stattdessen zu passiv-aggressiven Taktiken, indem sie sich zum Beispiel gegenseitig das Schweigen auferlegen oder subtil verletzende Bemerkungen machen, um den anderen zu manipulieren oder zu bestrafen. Solche Taktiken vergiften die Atmosphäre in der Beziehung und lösen keine Probleme.
Was bedeutet "toxisch" genau?
In Bezug auf Beziehungen ist "toxisch" ("giftig") ein Begriff, der in den letzten Jahren vermehrt im Zusammenhang mit zwischenmenschlichen Beziehungen verwendet wird. Eine toxische Beziehung beschreibt eine Situation, in der einer oder beide Partner einander schaden und negative Auswirkungen auf ihre psychische und emotionale Gesundheit haben. Toxische Beziehungen sind geprägt von Manipulation, Kontrolle, Missbrauch und einem Mangel an Respekt und Unterstützung. Oftmals fühlen sich die Betroffenen in solchen Beziehungen gefangen und haben Schwierigkeiten, sich davon zu lösen.
Zugegeben: Dass man im Streit überreagiert oder dass Dinge mal nicht ganz fair ablaufen, kann passieren. Solltest du jedoch immer wieder mit solch toxischem Verhalten konfrontiert werden, ist es an der Zeit, über die Zukunft der Beziehung nachzudenken. Vielleicht findest du dich in dem einen oder anderen genannten Punkt ja auch selbst wieder und möchtest lernen, eine konstruktive Streitkultur aufzubauen. Hier kann eine Paartherapie helfen. Nur mit offener und ehrlicher Kommunikation können beide Partner langfristig glücklich und zufrieden in der Beziehung sein.
Verwendete Quelle: glomex.com