You’re hot, then you’re cold... Eigentlich freuen wir uns abends oder morgens regelmäßig auf eine erholsame, warme Dusche, bei der wir uns richtig schön entspannen können. Doch damit könnte es nun vorbei sein! Denn gerade Wechselbäder und Wechselduschen sollen viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Das abwechselnde Abbrausen mit kaltem und heißem Wasser könne demnach den Körper beleben, den Kreislauf stabilisieren und habe zudem eine entgiftende Wirkung. Sie gelten als ein regelrechter Immunsystem-Booster.
Aber was ist dran in diesem positiven Ruf? Sollten wir alle Wechselduschen in unsere tägliche Routine aufnehmen oder bergen die Wechselduschen vielleicht sogar gesundheitliche Risiken? Wir geben dir alle Infos plus eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung.
- Was ist eine Wechseldusche?
- Sind Wechselduschen gesund?
- Das sind die Vorteile von Wechselduschen
- So klappt die Wechseldusche: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- So oft kannst du die Wechselduschen anwenden
- Warmes Duschen vs. Kaltes Duschen: Der Vergleich
- In diesem Fall solltest du auf eine Wechseldusche verzichten
Was ist eine Wechseldusche?
Keine Sorge: Bei dem Konzept von Wechselduschen geht es nicht darum, immer nur eiskalt zu duschen. Viel eher geht es darum, die richtige Mischung aus warmen und kalten Duscheinheiten zu finden. Unter einer Wechseldusche versteht man also das mehrfach abwechselnde Duschen mit warmem und kaltem Wasser. Das Prinzip ist eine Art vereinfachte Hydrotherapie und obwohl es bislang keine eindeutigen wissenschaftlichen Studien für den gesundheitlichen Nutzen von Wechselduschen gibt, sind Befürworter und Befürworterinnen überzeugt von ihrer rundum positiven Wirkung auf das Immunsystem. Feststeht allerdings, dass sich unsere Blutgefäße verengen, wenn die Temperatur sinkt und sich ausdehnen, wenn die Temperatur steigt. Wenn sich die Temperatur rasant verändert (zum Beispiel beim Gang in die Sauna), kann das die körpereigene Thermoregulation verbessern.
Wechselduschen ähneln im Grundsatz den traditionellen Kneipp-Anwendungen wie dem Knieguss oder dem Schenkelguss, mit dem Unterschied, dass dabei immer ein komprimierter Wasserstrahl zum Einsatz kommt. In der Dusche hingegen trifft das Wasser in einzelnen Strahlen auf die Haut.
Übrigens: Obwohl medizinisch gesehen zwei bis drei Duschen pro Woche genügen, duscht die Hälfte der deutschen Bevölkerung jeden Tag in ihrer heimischen Dusche. Umso besser: Die Wechseldusche lässt sich problemlos zu Hause anwenden.
Sind Wechselduschen gesund?
Eines ist klar: Wechselduschen kosten Überwindung. Nach einiger Zeit der Eingewöhnung ist es allerdings gar nicht mehr so schlimm, regelmäßig in die eiskalte Dusche zu steigen. Der Wechseldusche wird eine heilende Wirkung nachgesagt: Die abwechselnden kalt-warm Reize sollen die Blutgefäße verengen und anschließend wieder weiten. Damit werden die Kapillargefäße trainiert und der Kreislauf in Schwung gebracht. Wechselduschen werden daher als außerordentlich gesund bewertet. Nach der Wechseldusche fühlen sich die meisten Menschen erfrischt und von innen heraus aufgewärmt. Weitere Vorteile einer Wechseldusche haben wir dir hier zusammengefasst.
Das sind die Vorteile von Wechselduschen
Das Weiten (warmes Wasser) und Verengen (kaltes Wasser) der Blutgefäße ist gut für das Immunsystem. Unter anderem hat die Wechseldusche daher folgende Effekte:
- Fördert die Durchblutung und ist gut bei niedrigem Blutdruck
- Stärkt das Herz
- Verbessert die Wärmeregulierung des Körpers
- Gibt ein positives Körpergefühl
- Verbessert die Laune
- Fungiert morgens als Wachmacher
- Beugt Erkältungen vor
- Hilft gegen Einschlafstörungen
- Lindert Spannungskopfschmerzen
- Wirkt gegen körperliche und mentale Erschöpfung
- Kurbelt die Fettverbrennung an
- Hilft gegen Neurodermitis
- Vertreibt Muskelkater
Hilft eine kalte Dusche außerdem gegen unreine Haut?Das sagen Dermatologen!
So klappt die Wechseldusche: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Obwohl du bei einer Wechseldusche nicht viel falsch machen kannst und insgesamt einfach auf dein Körpergefühl hören solltest, gibt es einige Regeln und Hinweise zu beachten, damit dein Körper den bestmöglichen Effekt von der kalten und warmen Duscheinheit davonträgt.
Zum Beispiel solltest du dir merken, dass die Wechseldusche immer mit kaltem Wasser endet, die Reihenfolge läuft also immer nach dem Schema warm/kalt, warm/kalt. Außerdem solltest du mit dem Duschstrahl immer am rechten Fuß starten, da dieser Punkt am weitesten vom Herzen entfernt liegt. Etwa zehn Minuten sollte eine Anwendung dauern und direkt danach muss dein Körper zügig aufgewärmt werden. Hier gibt es eine noch genauere Anleitung für deine nächste Wechseldusche:
- Steige in die Dusche und beginne mit einer kurzen, warmen Dusche.
- Lasse die Wassertemperatur nun immer kühler werden und schalte den Duschkopf in den komprimierten Strahl.
- Starte die kalte Phase an den Füßen: Führe den Duschstrahl von der Außenseite des rechten Fußes entlang bis hoch zur Hüfte, über die Innenseite des Oberschenkels und von dort aus wieder in Richtung Fuß. Genau den gleichen Weg machst du mit dem Strahl auf der linken Seite.
- Widme dich nun deinen Armen: Beginne am rechten Handrücken, führe den Duschkopf zur Schulter, über die Achseln, den Innenarm und schließlich zurück zur Handfläche. Das Gleiche machst du auf der linken Seite.
- Dieser ganze Vorgang sollte zweimal durchgeführt werden. Wichtig ist es, immer mit kaltem Wasser zu enden, damit sich die Gefäße wieder zusammenziehen. Trockne dich gut ab und wärme dich auf. Schon hast du es geschafft! Du wirst sehen, dass dir das kalte Wasser nach ein paar Durchgängen kaum mehr etwas ausmacht.
So oft kannst du die Wechselduschen anwenden
Wechselduschen können bei guter Gesundheit jeden Tag angewendet werden.Wenn du einen noch stärkeren Effekt auf deinen Körper spüren willst, ist es sogar möglich, sich mehrmals am Tag einer Wechseldusche zu unterziehen. Eine Überdosierung von Wechselduschen gibt es grundsätzlich nicht – immer vorausgesetzt, du bist in einem stabilen gesundheitlichen Zustand und besitzt ein gutes Körpergefühl.
Warmes Duschen vs. Kaltes Duschen: Der Vergleich
Wie wir bereits festgestellt haben, ist ein ausbalancierter Wechsel zwischen kaltem und warmem Wasser am besten für deinen Körper und dein Immunsystem. Hier siehst du noch einmal die genaue Gegenüberstellung von einer kalten vs. einer warmen Dusche:
In diesem Fall solltest du auf eine Wechseldusche verzichten
Wechselduschen haben zwar eine sehr gesunde Wirkung auf deinen Körper, sollten aber nur dann genutzt werden, wenn du rundum gesund bist. Solltest du also eine Erkältung haben oder fühlen, dass sich ein anderer Infekt anbahnt, sieh lieber von einer Wechseldusche ab und warte, bis du wieder topfit bist. Grund hierfür ist, dass der kalte Duschstrahl einen zu großen Einfluss auf dein Immunsystem haben könnte.
Verwendete Quellen: kneipp.com, utopia.de, fitforfun.de, wikipedia.de, zentrum-der-gesundheit.de