Wer in sozialen Netzwerken wie TikTok oder Instagram unterwegs ist, wird aktuell an dem Thema mentale Gesundheit nicht vorbeikommen. Menschen laden reihenweise Videos hoch, um über ihre eigenen Erfahrungen zu sprechen, Tipps zu geben oder aufzuklären. Darunter tummeln sich Betroffene, genau wie Expertinnen und Therapeuten. Ihre Motivation? Wissen verbreiten, Aufklärungsarbeit leisten, Menschen vermitteln, dass sie nicht alleine sind und Hilfsangebote unterbreiten. In diesem Artikel räumen wir mit vier großen Mental Health-Mythen auf.
Achtung: Wenn es dir selbst oder jemandem, den du kennst, nicht gut geht, findest du hier Hilfenummern, die rund um die Uhr erreichbar sind:
- Telefonseelsorge: Tel. 0800 111 0 111
- Allgemeinärztlicher Notdienst: 116 117
- Rettungsdienst bei akuten Krisen: 112
Diese 4 Fakten über die mentale Gesundheit sind falsch
Heutzutage an Informationen über psychische Erkrankungen zu kommen, ist einfacher denn je: Eine Google-Suche reicht aus und wir wissen darüber Bescheid, wie die Symptome einer Depression aussehen oder was man unter einer Borderline Persönlichkeitsstörung versteht. Doch nicht alle Quellen sind vertrauenswürdig und viele Fakten schlichtweg falsch. Dazu gehören diese vier Mythen:
1. Psychische Probleme sind nicht weit verbreitet
Menschen, die unter einer psychischen Krankheit leiden, fühlen sich oft alleine mit ihrem Leiden. Da das Thema mentale Gesundheit in unserer Gesellschaft noch immer stark stigmatisiert wird, haben viele Betroffene das Gefühl, nicht offen darüber sprechen zu können. Besonders seit der Pandemie ist die Zahl der jungen Erwachsenen, die mit psychischen Problemen zu tun haben, um etwa 200 Prozent angestiegen. Der Gedanke, dass psychische Probleme individuelle Probleme seien, hat daher keine faktische Basis – im Gegenteil: Es sind mehr Menschen betroffen, als du denkst.
2. Wenn man es nur genug will, kann man psychische Erkrankungen selbst überwinden
Leider gibt es für psychische Erkrankungen keinen An/Aus-Knopf. Wenn es den gäbe, würde das vielen Betroffenen ihr Leben erleichtern. Der Mythos, dass die mentale Gesundheit bloß eine Frage des Willens sei, ist nicht nur verkehrt, sondern ganz schön gefährlich. Denn eine psychische Krise erfordert professionelle Hilfe. Depressionen und Co. sind Krankheiten, für die es adäquate Behandlungsmethoden wie eine Psychotherapie und Pharmazeutika gibt.
3. Alle psychischen Probleme verschwinden, sobald man in Therapie ist
Während eine Psychotherapie bei psychischen Problemen von großer Wichtigkeit ist und jeder Person geraten wird, der es mental nicht gut geht, sich einen Therapieplatz zu suchen, ist sie trotzdem kein Allheilmittel für jegliche Probleme. Eine Therapie kann nur funktionieren, wenn man selbst bereit ist, Arbeit hineinzustecken. Das kann zum Beispiel die innere Einstellung sein, dass man sich helfen lassen möchte, oder aber Hausaufgaben für zu Hause umsetzt.
4. Mentale Gesundheit ist nur wichtig, wenn man eine psychische Erkrankung hat
Auch dann, wenn du nicht von einer psychischen Erkrankung betroffen bist, solltest du viel Wert auf deine mentale Gesundheit legen. Deine emotionale und mentale Stabilität kannst du durch bestimmte Verhaltensweisen oder Tools beschützen und sogar verbessern: Hier haben wir dir beispielsweise ein paar Buch-Tipps zusammengestellt. Sich Zeit für sich selbst zu nehmen, sollte bei uns allen höchste Priorität haben.
Verwendete Quellen: seventeen.com, glomex.com
