
Viel Obst, viel Gemüse, ausreichend Vollkornprodukte und gesunde Proteine – das predigen Ernährungswissenschaftler und Gesundheitsexperten stets, wenn sie uns eine gesunde Ernährung nahelegen möchten. Doch seit der Entdeckung von Lektinen müssen wir diese Empfehlung etwas differenzierter sehen. So enthalten viele vermeintliche gesunde Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Getreide schädliche Lektine.
Was sind Lektine?
Lektine sind Proteine, die von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen gebildet werden können. Sie dienen Pflanzen als Schutz vor ihren Fressfeinden – auch vor uns Menschen. Sie können verschiedene Stoffwechselvorgänge oder auch das Immunsystem beeinflussen. Lektine besitzen die Fährigkeit, sich an unsere Zellen zu heften. Dadurch machen sie die Zellen anfällig für Viren, die sich über Lektine an unsere Darmzellen binden. Gerade bei Personen mit einem schwachen Immunsystem können dann Probleme auftreten.
Wie schaden Lektine dem Immunsystem?
Da wir regelmäßig Lektine über unsere Nahrung aufnehmen, ist ihnen der menschliche Körper ständig ausgesetzt. Ein hoher Verzehr von Lektinen kann dabei zum Teil schwerwiegende Autoimmunerkrankungen nach sich ziehen. Es wird vermutet, dass eine lektinreiche Ernährung zu Diabetes mellitus Typ 1, Arthritis oder Morbus Crohn (Reizmagen) führen kann. Auch Schilddrüsenprobleme, Darmerkrankungen sowie Allergien können durch Lektine ausgelöst werden.
Welche Lebensmittel enthalten Lektine?
Wie bereits erwähnt enthalten so gut wie alle pflanzlichen (und auch viele tierischen) Lebensmittel Lektine. Besonders hochkonzentriert kommen sie aber in Getreideprodukten, Hülsenfrüchten und Milch vor. Einige Lektine können roh giftig für den Menschen sein. Deshalb müssen Hülsenfrüchte zum Beispiel vor dem Verzehr immer gekocht werden, wodurch die Lektine neutralisiert werden. Auch in Kombination mit Kohlenhydraten können Lektine neutralisiert werden, weil sie sich dann an den Zucker statt an unsere Darmzellen binden.
Wie gefährlich sind Lektine wirklich?
Lektine können potentiell toxisch für den Menschen sein. Doch in geringen Mengen scheinen sie nach Stand der Forschung harmlos zu sein. Zum Glück, denn eine komplett lektinfreie Ernährung ist so gut wie unmöglich. Doch gerade Personen mit einem schwachen Immunsystem sollten darauf achten, lektinreiche Nahrungsmittel zu meiden, um einer Autoimmunerkrankung vorzubeugen. Basierend auf der Erkenntnis, dass Lektine dem Körper schaden können, wurden deshalb auch einige Diäten entwickelt, wie zum Beispiel die Blutgruppendiät oder die Paleo Diät.
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Mehr Infos über Lektine gibt es in dem Ratgeber "Lektine – das heimliche Gift. Wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide uns dick und krank machen – und wie wir uns davor schützen können“.