Eine warme Dusche gehört für viele Menschen zur täglichen Routine dazu und bringt eine Menge Entspannung. So angenehm und wohltuend sie auch ist, das Abbrausen mit kaltem Wasser soll viel gesünder sein. Doch welche Vorteile gehen mit dem Kältereiz wirklich einher? Wir verraten dir, wie sich das kalte Duschen auf deinen Körper auswirkt, für wen es sich nicht eignet und wie genau eine Wechseldusche funktioniert.
Vorteile einer kalten Dusche: Diese Effekte kannst du erwarten
1. Stärkeres Immunsystem
Wenn du häufig krank bist und dein Immunsystem etwas Unterstützung benötigt, kann dir neben einer gesunden Ernährung und ausreichend Sport auch eine kalte Dusche helfen. Studien belegen, dass sich Personen, die kalt duschen, fitter, leistungsfähiger und vitaler fühlen. Außerdem gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davon aus, dass kalte Duschen die Abwehr mobilisieren und mehr Immunzellen produziert werden. Langfristig stärkt dies dein Immunsystem.
2. Abnehmen
Eigentlich ist abnehmen harte Arbeit und alles andere als leicht. Eine kalte Dusche ist da eine willkommene Unterstützungsmaßnahme. Zwar kann auch das kühle Nass keine Wunder bewirken, allerdings wird bei regelmäßiger Anwendung durch das kalte Duschen die Fettverbrennung angeregt. Infolgedessen muss der Körper in Eigenregie mehr Wärme produzieren, um sich auf Temperatur zu halten. Die Wärme gewinnt er dabei aus dem braunen Fettgewebe. Bei diesem Prozess wird das Protein namens UCP freigesetzt. UCP ist dafür verantwortlich, dass Energieträger in Form von Fettsäuren für die Produktion von Wärme verwendet werden können.
3. Braunes Fettgewebe regt den Stoffwechsel an
Fett ist nicht gleich Fett, denn es unterteilt sich in weißes und braunes Fettgewebe. Während weißes Fettgewebe eher schädlich ist, weist braunes Fettgewebe vorwiegend positive Eigenschaften auf. Letzteres besteht aus zahlreichen Mitochondrien, verbraucht Energie und modifiziert sie in Wärme. Dadurch kannst du bis zu 500 Kalorien pro Tag mehr verbrennen und deinen Stoffwechsel auf natürliche Weise ankurbeln. Braunes Fettgewebe macht sich nicht um die Hüften herum bemerkbar, sondern vielmehr lässt es sich um die Organe herum finden sowie am Nacken und im Bereich der Wirbelsäule.
Wusstest du, dass Kälte die Bildung von dem günstigen braunen Fettgewebe anregt? Umgekehrt bedeutet dies jedoch leider auch, dass der Körper das braune Fettgewebe automatisch abbaut, wenn ihm ein regelmäßiger Kältereiz fehlt. Darum ist es umso wichtiger, eine kalte Dusche in die eigene Routine zu integrieren. Auf Dauer kannst du so nicht nur an Gewicht verlieren, sondern auch deine Blutzuckerwerte sowie die Insulinsensitivität können sich verbessern. Am meisten kannst du übrigens von dem Effekt profitieren, wenn du dich morgens kalt abbraust.
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4. Verbesserte Durchblutung
Leidest du unter eine Durchblutungsstörung? Dann ist eine kalte Dusche genau das Richtige für dich. Sie fördert nicht nur die Blutzirkulation, sondern bringt auch deinen Kreislauf in Schwung. Durch das kalte Wasser ziehen sich die Blutgefäße zunächst eng zusammen und weiten sich anschließend wieder. Die Kälte kann hier regulierend wirken. Daher stellt eine verbesserte Durchblutung nicht nur eine schnellere Regeneration der Muskeln sicher, sondern lässt dich morgens auch schneller wach werden. Eisbäder erzielen übrigens eine ähnliche Wirkung.
5. Stimmungsbooster
Als wären das nicht schon genug Gründe, um regelmäßig kalt zu duschen, liefert eine Studie der Virginia Commonwealth University School of Medicine einen weiteren: Das Forscherteam kam zu dem Ergebnis, dass insbesondere bei depressiven Menschen eine kalte Dusche kurzfristig zu einer Linderung der Symptome beitragen kann. Die Kälte sendet verstärkt elektrische Impulse an das Gehirn, was eine antidepressive Wirkung hat. Und nicht nur bei Depressionen kann eine kalte Dusche helfen, sondern auch bei kurzzeitigen Stimmungstiefs ist sie ein guter Mechanismus, um deine Gemütslage zu verbessern.
Darf jeder kalt duschen?
Über die gesundheitlichen Vorteile einer kalten Dusche bist du nun bestens im Bilde. So effektiv sie auch sein kann, umso wichtiger ist es, auch auf die möglichen Risiken hinzuweisen. Nicht jede Person sollte nämlich kalt duschen. Menschen, die unter folgenden Krankheiten leiden, nehmen besser von einer kalten Dusche Abstand:
- Bluthochdruck
- Ein schwaches Herz
- Fieber
- Nebennierenerschöpfung
- Morbus Basedows
- Geschwächtes Immunsystem
- In der Vergangenheit wurde bereits eine Unterkühlung der Haut oder ein Kälteschock erlitten
Um auf der sicheren Seite zu sein, kannst du deine Ärztin oder deinen Arzt um Rat fragen und besprechen, ob sich das kalte Duschen für dich eignet. Sofern du keine körperlichen Beeinträchtigungen hast, empfehlen Medizinerinnen und Mediziner auch Eisbäder.
Kalt duschen, aber richtig: Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine Wechseldusche
Möchtest du dich selber von den zahlreichen positiven Effekten überzeugen, die eine kalte Dusche auf deinen Körper hat? Dann lasse für mindestens 90 Sekunden kaltes Wasser über deine Haut fließen. Als besonders effektiv werden Wechselduschen angesehen. Wie genau diese ablaufen, erfährst du jetzt:
- Brause deinen gesamten Körper mit warmem Wasser ab.
- Reguliere die Temperatur des Wassers langsam, aber stetig herunter.
- Dusche jetzt für einige Sekunden dein rechtes Bein kalt ab und beginne mit dem äußeren Knöchel. Dieser Bereich ist am weitesten von Herzen entfernt und bereitet deinen Körper ideal auf den Prozess vor. Arbeite dich dann an deinem Bein hoch.
- Brause nun dein linkes Bein ab.
- Jetzt sind die Arme dran: Starte am rechten Handrücken und fahre bis zur Schulter fort. Dann richtest du den Wasserstrahl auf deine Achseln und braust deinen Innenarm bis hin zur Handfläche kalt ab. Ebenso verfährst du auf der linken Seite.
- Nun ist der restliche Körper an der Reihe. Wichtig ist, dass du deine Dusche mit kaltem Wasser abschließt.
Verwendete Quellen: runtastic.com, apotheken-umschau.de