Was ist Gürtelrose?
Gürtelrose (Herpes zoster) zeichnet sich durch einen gürtelähnlichen Ausschlag mit Rötungen und Bläschen aus. Oftmals ist er sehr schmerzhaft. Gürtelrose kann an jeder Körperstelle entstehen – auch im Gesicht und sogar an Organen wie Gehirn, Ohren und Augen. Sie wird durch eine vergangene Infektion mit dem Windpocken-Virus (Varizella-Zoster-Virus) verursacht. Dieses Virus gehört zur Familie der Herpes-Viren und bleibt ein Leben lang im Körper. Es nistet sich in den Hirnnerven und in den Nervenwurzeln des Rückenmarks ein und ruht dort.
Unter bestimmten Umständen können sich die Varizella-Zoster-Viren Jahre später erneut vermehren und eine Gürtelrose samt Hautausschlag, Bläschen und Schmerzen auslösen. Besonders häufig ist das bei Menschen mit einer Immunschwäche oder bei einem Alter ab 50 Jahren der Fall. Etwa zwei von zehn Personen, die an Windpocken (Varizellen) erkrankt waren, bekommen im Laufe ihres Lebens eine Gürtelrose.
Gürtelrose im Gesicht wird übrigens auch Gesichtsrose genannt. Besonders die Gesichtsrose sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da die Erkrankung mit dem Herpes-Virus auch den Seh- und Hör-Nerv bedroht.
Gürtelrose im Gesicht: Ursachen
Das Varizella-Zoster-Virus wird nur unter bestimmten Umständen wieder aktiv. Mögliche Ursachen für Gürtelrose und Gesichtsrose sind:
- geschwächtes Immunsystem
- hohes Alter
- chronischer Stress
- UV-Strahlung
- Traumata
- Medikamente, die die Abwehr schwächen
Gürtelrose im Gesicht: Symptome
Wie erkennt man eine Gürtelrose im Gesicht? Die Symptome variieren von Mensch zu Mensch, jedoch ist Gürtelrose immer mit Schmerzen, Hautausschlag und Bläschen verbunden. Insgesamt dauert eine Erkrankung etwa zwei bis vier Wochen. Der Verlauf der Gürtelrose folgt meist einem bestimmten Muster:
- Bevor sich der Hautausschlag durch das Herpes-Virus im Gesicht bildet, fühlen sich die meisten Betroffenen abgeschlagen und müde. Fieber und ein leichtes Kribbeln unter der Haut sind ebenfalls möglich.
- Nach zwei bis drei Tagen treten typische Beschwerden wie stechende Schmerzen an der betroffenen Hautstelle auf sowie Rötungen und kleine Knötchen. Innerhalb weniger Stunden bilden sich Bläschen, die etwa fünf Tage lang verbleiben.
- Zwei bis zehn Tage später trocknen die Bläschen und es bildet sich eine Kruste. Wenn die juckenden Bläschen aufgekratzt werden, kann eine bakterielle Entzündung ausgelöst werden und eventuell bleiben Narben zurück.
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Komplikationen durch Gürtelrose am Auge und am Ohr
In einigen Fällen kommt es bei Gesichtsrose zu Komplikationen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn der Hautausschlag auf das Auge übergreift (Zoster ophthalmicus) und die Viren eine Hornhautentzündung oder Bindehautentzündung auslösen. Wenn zusätzlich der Sehnerv betroffen ist, können bleibende Sehstörungen zurückbleiben. Sogar eine vollständige Erblindung ist möglich. Eine Gürtelrose im Ohrbereich (Zoster oticus) kann zu Komplikationen wie Gleichgewichtsstörungen (durch den Nervus vestibularis), Hörstörungen (durch den Nervus acusticus) und sogar zur Gesichtslähmung (durch den Nervus fazialis) führen.
Bei Menschen mit ausgeprägter Immunschwäche kann sich die Gürtelrose sogar auf die inneren Organe ausweiten und lebensbedrohlich werden. Sehr selten entwickelt sich durch die Erkrankung eine Entzündung des Gehirns.
Ist Gürtelrose im Gesicht ansteckend?
Gürtelrosen-Erkrankte sind ab dem Zeitpunkt der Bläschenbildung bis zur vollständigen Verkrustung ansteckend. Nur Menschen, die noch keine Infektion durch das Windpocken-Virus durchgemacht haben, können sich anstecken. Das Varizella-Zoster-Virus wird bei Gürtelrose durch Kontakt mit der Bläschenflüssigkeit oder bei Berührung der Kruste auf der Haut übertragen. Das löst beim Gegenüber allerdings keine Gürtelrose aus, sondern führt erst einmal dazu, dass die Varizella-Zoster-Viren in den Körper gelangen und eine Windpocken-Erkrankung entsteht.
Windpocken sind übrigens noch viel ansteckender als Gürtelrose und werden per Tröpfcheninfektion übertragen. Von 100 ansteckungsfähigen Menschen erkranken 90 an Varizella, wenn sie zuvor Kontakt mit einer erkrankten Person hatten.
Behandlung von Gürtelrose im Gesicht
Wie sieht die Behandlung einer Gürtelrose im Gesicht aus? Bei Verdacht auf Gesichtsrose solltest du unbedingt einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen, am besten einen Facharzt oder eine Fachärztin für Hauterkrankungen. Wenn du glaubst, dass auch Auge und/oder Ohr betroffen sind, lohnt sich der Gang zum Augen- oder Ohrenarzt bzw. zur Augen- oder Ohrenärztin.
Symptome der Gürtelrose werden in der Regel mit antiseptischen Lösungen, Salben oder Gelen behandelt, die auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Ausschlag, Bläschen und Co. sollen so vermindert werden. Bei starken Schmerzen werden zudem Schmerzmittel verabreicht.
In vielen Fällen ist bei der Therapie der Einsatz von virushemmenden Medikamenten notwendig, damit sich das Varizella-Zoster-Virus nicht unkontrolliert vermehrt und starken Schmerzen vorgebeugt wird. Zwei bis drei Tage nach dem Ausbruch der Haut-Infektion sollte mit der Behandlung der Gürtelrose begonnen werden. Die Medikamente können zum Beispiel in Tablettenform eingenommen oder intravenös verabreicht werden. Letzteres ist vor allem bei schweren Verläufen sinnvoll, da sich die Schmerzen durch diese Form der Therapie rasch abmildern lassen.
Gürtelrose im Gesicht vorbeugen
Alle, die sich noch nicht mit dem Varizella-Zoster-Virus angesteckt haben, können sich gegen Windpocken impfen lassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt ohnehin bereits im Kindesalter eine Impfung gegen Windpocken, die auch das Risiko einer eventuell nachfolgenden Gürtelrose minimiert.
Mittlerweile gibt es auch zwei Impfstoffe speziell gegen Gürtelrose für Menschen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr: einen Lebendimpfstoff und einen Totimpfstoff. Der Totimpfstoff ist vor allem für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem geeignet und wird von der STIKO ab einem Alter von 60 Jahren empfohlen. Menschen mit einem besonderen Risiko für Gürtelrose sollten den Totimpfstoff bereits ab 50 erhalten. Lasse dich zur Impfung am besten von deinem Arzt bzw. deiner Ärztin beraten.
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Verwendete Quellen: netdoktor.de, barmer.de
