Das Coronavirus hält Deutschland weiterhin in Atem. Die Virusvariante Omikron lässt die Infektionszahlen rasant steigen und mittlerweile sind die Gesundheitsämter sogar so überlastet, dass vermutlich nicht mehr alle Fälle registriert werden können. Den besten Schutz gegen einen schweren Verlauf bieten Impfstoffe. Bald könnte es einen neuen Lebendimpfstoff geben, der nicht in den Muskel injiziert, sondern über die Schleimhäute aufgenommen wird.
Coronavirus: Schleimhaut-Impfstoff noch 2022?
Kai Schulze, Wissenschaftler aus der Abteilung Vakzinologie und angewandte Mikrobiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, hält eine Notfallzulassung eines solchen Impfstoffes für 2022 möglich. Mehr dazu erfährst du im Video:
Coronavirus: Lebendimpfstoff könnte "Meilenstein" sein
Lebendimpfstoffe enthalten abgeschwächte Erreger, die sich zwar noch vermehren können, also ‘lebensfähig’ sind, aber uns nicht mehr krank machen. Für Masern, Mumps und Röteln werden Lebendimpfstoffe bereits eingesetzt.
Laut Schulze können Lebendimpfstoffe, die durch Schleimhäute in Mund oder Nase verabreicht werden, das Coronavirus stärker daran hindern, überhaupt in den Körper einzudringen. So würde sich eine Übertragung deutlich reduzieren oder sogar gestoppt werden. Christian Drosten, Chef-Virologe der Berliner Charité, bezeichnete in einem “Tagesspiegel”-Interview Lebendimpfstoffe als "Meilenstein" in der Bekämpfung des Coronavirus. Gegen das Coronavirus sind in Europa momentan nur jeweils zwei mRNA- und Vektorimpfstoffe sowie ein proteinbasierter VLP-Impfstoff zugelassen.
Coronavirus: Nachteil von Schleimhaut-Impfungen
Ein möglicher Nachteil von Schleimhaut-Impfungen:
Wenn man etwas injiziert, kann man davon ausgehen, dass 100 Prozent in den Körper gelangen. Wenn man hingegen etwas über die Schleimhaut gibt, dann variiert das
, sagte Schulze im Interview mit dem Wissenschaftsmagazin “Spektrum” bereits im Juli 2021. Die Schleimhaut sorgt durch ihre Schicht aus Zuckermolekülen, Proteinen und anderen Bestandteilen dafür, Erreger fernzuhalten. Die Herausforderung sei deshalb, den Impfstoff so zu bauen, dass dennoch eine schützende Immunantwort simuliert werden könne. Trotzdem: Der große Vorteil sei, dass ein Schleimhaut-Impfstoff deutlich komfortabler verabreicht werden könne und sich Menschen mit Spritzenangst keine Sorgen mehr machen müssten.
Ob 2022 wirklich ein Schleimhaut-Impfstoff gegen das Coronavirus auf den Markt kommt, bleibt abzuwarten.
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Verwendete Quellen: glomex.com, spektrum.de, bmbf.de, zdf.de
