Lebensmittel einkaufen, bei dem Heizungstechniker anrufen und einen Termin machen, ein Geschenk für die beste Freundin zum Geburtstag besorgen und dann auch noch die Wäsche waschen, trocknen und bügeln… manchmal hört die To-Do-Liste für den Tag gar nicht auf. Ständig kommen neue Aufgaben hinzu. Gleichzeitig springen die Gedanken von einem Problem zum nächsten und im Kopf herrscht komplettes Chaos. Kommt dir das bekannt vor? Dann kann dir diese psychologische Technik helfen. Das sogenannte Braindumping hilft, die Gedanken zu sortieren und so Stress zu mindern. Wie es funktioniert, liest du hier.
Was ist die Braindump-Technik?
Braindump heißt aus dem Englischen übersetzt so viel wie "Gehirn ausleeren“. Bei der psychologischen Methode geht es darum, das Chaos im Kopf zu sortieren. Die Gedanken werden im übertragenen Sinne einmal komplett entleert, sodass das überforderte Gehirn Entlastung bekommt. Dann können sie organisiert werden, sodass einem das Gedankenchaos nicht so stark überfordert. Durch diese Methode kann Stress reduziert und Angst vorgebeugt werden, denn das vorherige Durcheinander wird in kleine Teile zerlegt, die man dann nach und nach wieder zusammensetzt. Besonders gut eignet sich diese Technik für klassische Overthinker, die aus ihrem Gedankenlabyrinth nur schwer herauskommen.
So funktioniert Braindumping
Die Braindump-Methode anzuwenden, ist im Grunde sehr einfach und bedarf nicht viel. Nur ein Stift und ein Zettel oder ein Notizbuch sind nötig. Diese Hilfsmittel sorgen dafür, dass die Gedanken vom Gehirn auf das Blatt Papier gebracht werden. Der Zettel ist quasi die Abladestelle für deine Gedanken und hilft dir dabei, diese zu organisieren. Das Braindumping verläuft dabei typischerweise in drei Schritten:
1. Aufschreiben
Egal ob in ein Tagebuch oder auf einer Notiz-App auf deinem Handy: Schreibe alles auf, was in deinem Kopf vorgeht. Berufliches, Privates, Aufgaben, Termine, Gefühle… alles, was dir einfällt. Dabei ist es ganz egal, wie wichtig oder unwichtig dir eine Sache erscheinen mag. Schwirrt sie in deinem Gehirn herum, gehört sie aufs Blatt. Achte nicht auf Organisation im ersten Schritt. Schreibe alles querbeet, wie es in deinem Kopf vorkommt. Das Sortieren kannst du später angehen.
2. Hinterfragen
Nun hast du alle Gedanken, To-Dos und Co. auf einem Blick auf dem Blatt Papier. Fang an zu hinterfragen, was wirklich einen Platz in deinem Kopf haben sollte und was nicht. Sind manche Dinge es überhaupt wert, von dir Beachtung geschenkt zu bekommen? Oder können sie auch einfach ins Nirwana verbannt werden? Streiche die Aufgaben und Gedanken von deinem Zettel und aus deinem Kopf, die nicht wichtig genug sind.
3. Organisieren
Nun da du die wichtigsten Gedanken und Gefühle auf dem Papier stehen hast, kannst du anfangen, diese zu sortieren. Lege Prioritäten fest, teile die Gedanken und Kategorien ein und bringt Ordnung in das Chaos. Lege dir eine konkrete To-Do-Liste fest, mache dir Notizen, wie du eine bestimmte Aufgabe angehen willst und verteile Prioritäten. Was muss ich direkt erledigen? Was hat noch etwas Zeit? Und was kann ich erledigen, sobald ich Zeit und Lust habe? Auch eine Bucket Liste kann dir helfen, große Ziele zu erreichen. Damit du sie auch wirklich angehst, kann es helfen, sich einen zeitlichen Rahmen zu setzen.
3 Varianten des Braindump
Wie genau du die Braindump-Technik anwendest, ist dir überlassen. Hier stellen wir dir drei gängige Methoden vor, die dir helfen können, Ordnung in das Gedankenchaos zu bringen:
- Braindumping nach Bedarf: Du kommst im Großen und Ganzen zurecht, doch hin und wieder überfordern dich bestimmte Aufgaben? Dann übe das Braindumping immer dann, wenn du es brauchst. Steht gerade ein Umzug oder eine Prüfungsphase an und du hast zu viel zu tun, dann nimm dir Stift und Zettel und sortiere deine To-Dos.
- Braindumping zum Wochenstart: Neue Woche, neues Glück. Manchmal ist der Terminkalender so voll, dass man nicht weiß, wo oben und wo unten ist. Meetings, Verabredungen, Erledigungen… alles auf dem Zettel zu haben, ist eine echte Herausforderung. Willst du generell mehr Organisation in dein Leben integrieren, dann kann eine wöchentliche Braindump-Session helfen. Schreib dir zu Beginn einer neuen Woche auf, was du wann erledigen musst, welche Termine du nicht vergessen darfst und was dir sonst noch so im Kopf herumschwirrt.
- Braindumping am Morgen: Dir fällt es schwer, den Tag organisiert zu bewältigen? Dann nimm dir jeden Morgen einige Minuten Zeit, um deine Ziele für den Tag festzulegen, deine Gedanken zu sortieren und dann gut vorbereitet in den Tag zu starten. Es dauert nicht länger als 10 Minuten und du wirst sicher nichts mehr verpeilen.
Diese Vorteile hat Braindump
- Einfache, aber sehr effektive Methode
- Kostet nicht viel Zeit
- Man braucht nicht viele Hilfsmittel
- Es fällt einem leichter, die Gedanken zu sortieren
- Braindump kann Überforderung oder gar einem Burnout vorbeugen
- Man vergisst keine wichtigen Aufgaben oder Termine mehr
- Der Alltag wird organisierter und überschaulicher
- Man findet heraus, was wirklich wichtig ist und was nicht
- Die Übertragung der Gedanken aufs Papier wirkt entlastend für die Psyche
- Stress kann reduziert und vorgebeugt werden
- Man lernt, bessere Prioritäten zu setzen
- Braindump hilft dabei, Erlebtes zu verarbeiten
- Es ist einfacher, mit gewissen Gedanken abzuschließen
Fazit
Braindump kann eine tolle Methode sein, wenn du dich oft überfordert fühlst und deine Gedanken ein absolutes Chaos sind. Die Verlagerung vom Internen ins Externe kann vielen helfen, ihre ganzen To-Dos zu visualisieren. Prioritäten können gesetzt werden, Struktur kann kreiert werden und insgesamt wird das Gedankenchaos strukturierter. So hilft das Braindumping dabei, Stress vorzubeugen. Probier es doch mal aus!
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Verwendete Quellen: relaxound.com, businessinsider.de
