Was tun bei einer Nagelbettentzündung? Diese Hausmittel helfen wirklich

Eine leichte Nagelbettentzündung lässt sich gut mit Hausmitteln behandeln. Hier erfährst du, welche wirklich helfen.

Eine Nagelbettentzündung ist ziemlich schmerzhaft und kann sich weiter ausbreiten, wenn sie nicht behandelt wird. Welche Symptome typisch für eine Nagelbettentzündung sind und welche Hausmittel am besten wirken, liest du hier.

Woran erkenne ich eine Nagelbettentzündung?

Bei einer Nagelbettentzündung (med. Onychie oder Panaritium subunguale) handelt es sich um eine Infektion des Nagelbetts, also des Gewebes unter der Nagelplatte. Auch die Haut an der Nagelfalz, über oder unter dem Nagel können sich entzünden. Weitet sich die Entzündung auf den Nagelwall aus, also den Bereich rund um die Nagelplatte, spricht man auch von einer ​​Paronychie. Sowohl die Nägel an den Fingern als auch an den Zehen können von einer Nagelbettentzündung betroffen sein. Am häufigsten lösen Bakterien wie Staphylokokken die Entzündung aus, manchmal sind aber auch Pilze oder Viren dafür verantwortlich.

In der Anfangsphase juckt die Haut rund um den Nagel und ist stark gerötet. Mit der Zeit schwillt die Haut an und fühlt sich sehr warm an. Schreitet die Entzündung voran, schmerzen die betroffenen Stellen immer stärker und es kann sich Eiter unter dem Nagel ansammeln.

Nagelbettentzündung: Diese Hausmittel helfen wirklich

Um die Schmerzen einer Nagelbettentzündung zu lindern und die Heilung voranzutreiben, kannst du zu Hausmitteln greifen. Die Entzündung lässt sich am besten im Anfangsstadium behandeln, also ungefähr innerhalb der ersten drei Tage. Am einfachsten gelingt die Behandlung, indem du deine Nägel zwei- bis dreimal täglich für rund 20 Minuten in einem Sud badest. Folgende Hausmittel eignen sich dafür: 

  • Teebaumöl 🛒mit Honig: Teebaumöl ist für seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung bekannt, sollte aber immer nur verdünnt angewendet werden. Gib etwa vier Tropfen des Öls in eine Schüssel mit warmem Wasser und füge einen Teelöffel Honig hinzu. Dieser wirkt ebenfalls antibakteriell.
  • Salz: Salz verhindert das Fortschreiten der Entzündung. Löse einen Teelöffel Kochsalz in 150 Milliliter warmem Wasser auf und bade deine Nägel in der Mischung. 
  • Kamille: Ein Kamillenbad wirkt beruhigend, antibakteriell und tötet Keime ab. Gieße einen Beutel Kamillentee oder Blüten aus der Apotheke auf. Lass das Gemisch ziehen und gut abkühlen. Bade dann die betroffenen Nägel darin.
  • Zwiebel: Auch etwas Zwiebelsaft als Badezusatz kann bei einer Entzündung des Nagelbetts helfen. Er wirkt antibiotisch und antiviral.
  • Kernseife 🛒: Kernseife hat eine antiseptische Wirkung und eignet sich deshalb als Hausmittel gegen eine Nagelbettentzündung. Reibe etwas Kernseife mit einer Küchenreibe und übergieße den Abrieb mit warmem Wasser. Warte, bis sich die Seife im Wasser aufgelöst hat und halte deine Nägel in das Seifenbad.

Außerdem helfen folgende Hausmittel bei einer Nagelbettentzündung:

  • Heilerde 🛒: Entzündungen des Nagelbetts lassen sich auch durch antibakterielle Heilerde bekämpfen. Vermische etwas Heilerde mit Wasser, bis eine dickflüssige Paste entsteht. Gib die Paste auf die betroffenen Stellen und lasse sie für rund 15 Minuten einwirken.
  • Apfelessig: Apfelessig als Hausmittel wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Gib ein paar Tropfen auf ein Wattepad und betupfe die Nägel zweimal am Tag mit dem Essig.
  • Quark: Quark kühlt die entzündete Stelle und kann die Entzündung gleichzeitig lindern. Stelle kleine Quarkwickel her und lasse sie für fünf bis zehn Minuten auf den betroffenen Fingern wirken. 

Wichtig: Sollte die Entzündung nach mehreren Tagen nicht abklingen oder sich sogar verschlimmern, hole dir ärztlichen Rat ein. Hast du eine chronische Erkrankung, dann ist es ratsam, die Nagelbettentzündung immer von einem Arzt anschauen zu lassen. Das Immunsystem ist nämlich schon genug mit der Erkrankung beschäftigt. Kommt dann noch eine Entzündung hinzu, schafft es die Immunabwehr nicht, zusätzliche Erreger abzuwehren.

Welche Creme bei einer Nagelbettentzündung?

Alternativ zu Hausmitteln kannst du auch zur Apotheke gehen und dir eine Creme gegen die Entzündung holen. Gute Wirkstoffe sind zum Beispiel Benzethoniumchlorid, Harnstoff und Polidocanol.Povidon-Iod ist eines der am häufigsten eingesetzten Mittel gegen eine Nagelbettentzündung und als Inhaltsstoff in bestimmten Cremes, Salben oder Gels enthalten. 

Wie lange dauert es, bis eine Nagelbettentzündung geheilt ist?

Je nachdem, wie stark die Entzündung ist, kann eine Nagelbettentzündung einige Tage bis mehrere Wochen andauern. Eine leichte Entzündung heilt in der Regel innerhalb weniger Tagen vollständig ab. Mit einer schweren Entzündung, bei der vielleicht sogar ein operativer Eingriff notwendig ist, hast du etwa zwei bis vier Wochen zu kämpfen.

Was passiert, wenn man eine Nagelbettentzündung nicht behandelt?

Wird ein entzündetes Nagelbett nicht therapiert, kann sich die Entzündung ausbreiten und auch das umliegende Gewebe befallen. Sie kann sich von der Haut zum Beispiel auf die angrenzenden Knochen und Sehnen ausweiten, was sehr schmerzhaft ist und eine lange Behandlungsdauer mit sich zieht.

Was sind die Ursachen einer Nagelbettentzündung?

Im Normalfall gibt es kein spezielles Risiko für eine Nagelbettentzündung. Sie kann wirklich jeden treffen. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel die falsche Nagelpflege oder eine eingerissene, trockene Haut um den Nagel. Die Bakterien, die sich ohnehin ständig auf unserer Haut befinden und dort nützliche Funktionen erfüllen, dringen dann plötzlich in die Haut ein und können eine Infektion auslösen. Zu den häufigsten Erregern zählen Staphylokokken, manchmal sind aber auch Pilze oder Viren wie Herpesviren für die Entzündung verantwortlich.

Wie beuge ich einer Nagelbettentzündung vor?

Mit diesen Tipps kannst du das Risiko einer Nagelbettentzündung verringern:

  • Creme Hände und Nägel regelmäßig mit einer fetthaltigen Creme ein. 
  • Sei bei der Nagelpflege besonders vorsichtig, um Verletzungen zu vermeiden. Das gilt vor allem beim Nagelhaut entfernen und Nagelhaut zurückschieben.
  • Stärke deine Nägel, wenn sie weich und brüchig sind. Du kannst zum Beispiel ein pflegendes Nagelöl selber machen.
  • Schneide die Zehennägel nicht zu rund und nicht zu kurz ab, damit der Nagel nicht einwächst.
  • Sind deine Hände am Tag starken Belastungen ausgesetzt, dann schütze sie mit Handschuhen.
  • Trage nur Schuhe, in denen deine Füße genug Platz haben und nicht schwitzen.

Verwendete Quellen: deine-gesundheitswelt.de, netdoktor.de