Empfindliche Kopfhaut: Ursachen, Symptome und was wirklich dagegen hilft

Eine empfindliche Kopfhaut ist schmerzhaft und stellt eine Belastung dar. Wir haben alle Infos zu Ursachen, Symptomen und was du dagegen tun kannst.

Wenn es auf dem Kopf juckt, brennt und kribbelt, steckt meist eine empfindliche Kopfhaut dahinter, die im Alltag sehr unangenehm sein kann. Sind die Symptome stark ausgeprägt, spricht man auch von einer extrem empfindlichen oder hypersensiblen Kopfhaut. Die Ursachen sind vielfältig und können von der falschen Pflege bis hin zu gesundheitlichen Problemen reichen. Wir haben alle Infos – und stellen dir die besten Mittel gegen eine sensible Kopfhaut vor.

Woran erkenne ich eine empfindliche Kopfhaut?

Zu den typischen Symptomen einer empfindlichen Kopfhaut, auch Trichodynie genannt, zählen:

  • Brennen
  • Kribbeln
  • Spannungsgefühl
  • Rötung
  • Wiederkehrende oder anhaltende Schmerzen
  • Verschlimmerung der Schmerzen beim Berühren, Bürsten oder Kämmen
  • Juckreiz
  • Haarausfall
  • Kopfschuppen

Welche Ursachen stecken hinter einer empfindlichen Kopfhaut?

Einer empfindlichen Kopfhaut können viele Ursachen zugrunde liegen. Um die richtige Behandlungsmethode zu finden, solltest du zunächst die möglichen Gründe für deine Beschwerden analysieren. Zu den Ursachen einer empfindlichen Kopfhaut zählen:

  • Falsche Pflegeprodukte: Die Verwendung eines aggressiven Shampoos kann die Kopfhaut trocken und empfindlich machen. Schuld sind die enthaltenen Tenside und Reinigungssubstanzen, die den natürlichen Säureschutzmantel der Haut beschädigen. Auch häufiges Färben kann für eine sensible Kopfhaut sorgen.
  • Zu warmes Waschen und Föhnen: Wer seine Haare oft mit heißem Wasser wäscht und regelmäßig zum Föhn greift, trocknet die Kopfhaut aus. So können kleine Risse entstehen, durch die Bakterien und Keime eindringen und für Mikro-Entzündungen an der Haarwurzel sorgen.
  • Umweltfaktoren: UV-Strahlung, extreme Hitze oder Kälte und Luftverschmutzungen können zu Schmerzen am Kopf führen. Bei Letzterem legen sich kleine Schmutzpartikel wie ein Film auf Haar und Kopfhaut, sodass sich freie Radikale bilden, die gesunde Zellen angreifen.
  • Die falsche Frisur: Trägst du regelmäßig einen Zopf? Wird die Frisur zu straff gebunden, zieht sie an den Haarwurzeln und löst auf Dauer Schmerzen aus.
  • Körperlicher und psychischer Stress: Stress kann zur Verspannung im Nacken- und Schulterbereich und zu einer schlechteren Durchblutung der Haut führen. Zudem werden freie Radikale freigesetzt, die Entzündungen begünstigen.
  • Ungesunde Ernährung: Werden dem Körper nicht ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und andere wichtige Nährstoffe zugefügt, macht sich das auch auf der Kopfhaut bemerkbar. Sie wird anfälliger für Pilze und Bakterien.
  • Kopfbedeckungen: Das ständige Tragen von Mützen und anderen Kopfbedeckungen kann die Kopfhaut reizen, da Reibungspunkte entstehen und die Haarfollikel mechanisch strapaziert werden.
  • Hauterkrankungen: Krankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte machen sich durch Rötungen, Juckreiz und Schuppen an der Kopfhaut bemerkbar. Das Nervensystem der Haut ist hier dauerhaft gereizt.
  • Hormonelle Veränderungen: In der Pubertät, beim Absetzen der Pille, in den Wechseljahren, während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit geraten die Talgdrüsen der Haut häufig aus dem Gleichgewicht. Die erhöhte oder verminderte Produktion von Talg kann dann zu Entzündungen und Reizungen führen.
  • Allergien: Lebensmittelallergien, aber auch Allergien gegen bestimmte Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten können für eine gereizte Kopfhaut sorgen.
  • Pilzbefall: Ist die Kopfhaut von einem Pilz befallen, macht sich das meistens erst im fortgeschrittenen Stadium durch Haarausfall und Juckreiz bemerkbar. Wird er nicht behandelt, können sich an den betroffenen Stellen Narben bilden.
  • Erkältung: Bei einer Erkältung oder einer Grippe kann die Kopfhaut berührungsempfindlicher sein und schmerzen. Diese Schmerzen verschwinden für gewöhnlich nach einigen Tagen wieder.

Was hilft gegen eine empfindliche Kopfhaut?

Da es viele verschiedene Ursachen einer sensiblen Kopfhaut gibt, existieren auch zahlreiche Behandlungsmethoden. Hier gibt es nicht die eine richtige Lösung, sondern mehrere Ansätze. Hier haben wir dir ein paar Möglichkeiten zur Behandlung einer empfindlichen Kopfhaut zusammengestellt.

Hausmittel

Im Netz kursieren zahlreiche Empfehlungen zu Hausmitteln, die bei einer empfindlichen und juckenden Kopfhaut Linderung versprechen sollen. Dazu zählt zum Beispiel das Trinken von acht Gläsern Wasser pro Tag. Zwar ist es wichtig, dem Körper ausreichend Flüssigkeit zuzuführen, doch Kopfhautprobleme können allein dadurch nicht behoben werden. Probiere es stattdessen mit speziellen Pflegeölen, die du entweder pur in deine Kopfhaut einmassierst oder in dein Shampoo gibst. Lavendel- und Rosmarinöl bringen den Feuchtigkeitsgehalt der Kopfhaut wieder in Balance, während eine Honig-Olivenöl-Mischung (Verhältnis 3:1) Feuchtigkeit spendet, Juckreiz mildert und antibakteriell wirkt. 

Milde Pflegeprodukte

Verzichte auf stark chemische Haarpflege und verwende stattdessen ein mildes Shampoo ohne aggressive Inhaltsstoffe und ohne Duftstoffe. Es hilft dabei, die Kopfhaut wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Es pflegt und entfernt Schmutz, ohne zu irritieren. Gute Wirkstoffe sind zum Beispiel Dexpanthenol, Linolsäuren oder Maiskeimöl. Das sind unsere Favoriten für die Kopfhautpflege:

Offene Haare 

Gönne deinen Haaren ab und zu eine Pause von Zopf und Co., um die Kopfhaut nicht zusätzlich zu belasten. Denn wenn du dir ständig eine strenge Frisur bindest, leiden die Haarfollikel darunter. Außerdem können durch die Reibung beim Styling mit der Bürste winzige Verletzungen an der Kopfhaut auftreten.

Massage

In einigen Fällen kann eine sanfte Kopfmassage bereits wahre Wunder bewirken. Sie regt die Durchblutung sowie die Talgproduktion an, was Kopfhaut und Haar Feuchtigkeit spendet und sie wie ein Schutzmantel vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt.

Nicht kratzen

Wenn es juckt und spannt, ist die Versuchung groß, an den betroffenen Stellen zu kratzen. Doch dadurch wird die Haut nur noch mehr irritiert. Zudem kann es auf Dauer die Haarstruktur schädigen. 

Hitze vermeiden

Wasche deine Haare nur mit lauwarmem Wasser und vermeide Hitze so gut es geht, damit deine Kopfhaut nicht weiter austrocknet. Wenn du deine Haare unbedingt föhnen möchtest, dann verwende die Kaltluftstufe. Auch Glätteisen und Lockenstab sollten erst einmal beiseite gelegt werden.

Ausgewogene Ernährung

Du bist, was du isst – an diesem Sprichwort ist tatsächlich etwas dran. Nur wenn du dich ausgewogen ernährst und deinen Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgst, kann das Immunsystem vernünftig arbeiten. Wichtige Nährstoffe für eine gesunde Haut sind zum Beispiel Zink, Jod sowie Vitamin C und B-Vitamine. 

Entspannungstechniken

Ist Stress die Ursache für deine Kopfhautschmerzen, kannst du es mit Entspannungsmethoden versuchen. Yoga, Meditation, Journaling oder Atemübungen sind bewährte Methoden zum Stressabbau. Mehr dazu kannst du hier nachlesen: Achtsamkeitsübungen: Tipps für den Alltag.

Empfindliche Kopfhaut: Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Dauern deine Symptome über einen längeren Zeitraum an oder fängt die Kopfhaut plötzlich an zu nässeln oder sich zu entzünden, solltest du ärztlichen Rat einholen. Auch wenn Haarausfall oder Schuppenbildung stärker werden, ist ein Arztbesuch ratsam. Der Arzt bzw. die Ärztin kann der Ursache deiner Kopfhautbeschwerden auf den Grund gehen und dir Tipps zur richtigen Behandlungsmethode geben.