Wann ist es Liebe? Zugegeben, es ist eine überaus philosophische Frage, der wir uns in diesem Artikel widmen. Liebe ist schließlich etwas, das wir nie so ganz greifen können. Man kann das Gefühl nicht eindeutig beschreiben und doch benutzen wir das Wort tagein, tagaus. Poeten, Schriftstellerinnen und Musiker schreiben Lieder und Bücher über das Gefühl – so machtvoll ist die Liebe. Wie einst schon F. Scott Fitzgerald sagte:
April is over, April is over. There are all kinds of love in the world, but never the same love twice.
Es gibt also viele unterschiedliche Formen der Liebe auf der Welt – aber niemals die gleiche Form zweimal. Liebe kann sich entwickeln, verändern und sie kann aufhören, da zu sein. Sie beschreibt zugleich das schönste und das gefährlichste Gefühl der Welt – aber leicht zu erkennen ist sie nicht immer. Hier liest du, mithilfe welcher sieben Anzeichen du Licht in dein Gefühlsdunkel bringen kannst und wie du ausmachst, ob es sich dabei wirklich um Liebe handelt. Außerdem verraten wir dir fünf große Irrtümer über die wohl mächtigste Emotion der Welt.
Du willst deinem Schatz eine Liebeserklärung machen? Dann schau unbedingt in 100 Gründe warum ich dich Liebe hinein!
Was ist Liebe?
Liebe verstehen wir als Gefühl von tiefer Verbundenheit, das allerdings nicht klar abgrenzbar und somit schwierig zu definieren ist. Oft steht der Wunsch nach einer romantischen Liebesbeziehung dahinter und das Gefühl von Liebe erzeugt den Wunsch nach Zärtlichkeiten und Nähe. Doch es gibt noch viele andere Arten und Ausprägungen des Gefühls, die nichts mit einem romantischen Partner zutun haben: Auch gegenüber der Familie, Freundinnen und Freunden oder sogar Tieren kann Liebe empfunden werden. So spürst du zum Beispiel eine tiefe Liebe und Verbundenheit zu deinen Eltern, wenn du von ihnen Zuwendung und Schutz erfährst.
Innerhalb von partnerschaftlichen Beziehungen existieren ebenfalls verschiedene Arten on Liebe. Zu Beginn einer romantischen Verbindung ist der Mensch meist Hals über Kopf verliebt und trägt eine rosarote Brille. Mit der Zeit nehmen die Schmetterlinge im Bauch etwas ab, das Gefühl von Aufgeregtheit wird ersetzt durch eine ernsthafte, tiefe Verbundenheit. Romantisch bleibt es dabei im besten Fall trotzdem, allerdings ist wichtig zu verstehen: Liebe verändert sich und durchläuft mit den Jahren verschiedene Phasen.
Dass wahre Liebe existiert, ist erstmal unbestritten – die Schwierigkeit liegt bloß darin, sie zu finden. Bei knapp acht Milliarden Menschen auf der Welt sollte man meinen, es gibt genug Auswahl, oder? Die Herausforderung ist es aber, dich einer anderen Person vollständig zu öffnen und damit zu riskieren, verletzt zu werden. Ohne dieses Risiko kannst du auch das innige Gefühl von wahrer Liebe nicht empfinden.
Das ist der Unterschied zwischen Verliebtsein und Liebe
Wenn wir eine Person kennenlernen, die wir interessant finden, kommt es oft vor, dass sich romantische Gefühle entwickeln. Um den Gefühlen einen Namen zu geben, stellen wir dann fest, dass wir verliebt sind. Doch schnell schleicht sich die nächste Frage in den Kopf: Bedeutet Verliebtsein zwangsläufig, dass eine Liebe entstehen wird – oder ist beides vielleicht ein identisches Gefühl?
Kurz gefasst: Liebe entsteht aus Verliebtheit. Zwischen den beiden Empfindungen herrscht ein grundlegender Unterschied, denn Liebe ist ein Gefühl, das tiefer geht und mehr ausstrahlt, als das bloße Verliebtsein. Gleichzeitig muss aber aus einer Verliebtheit nicht zwangsläufig Liebe entstehen und andersherum kann Liebe auch auftreten, wenn sich zuvor keine Anzeichen des Verliebtseins gezeigt haben. Verliebtsein ist zwar kein austauschbares Gefühl, aber die Verliebtheitsphase entsteht schneller und einfacher als Liebe.
Die Grenzen zwischen Verliebtsein und Liebe verschwimmen oft und auch partnerschaftliche Liebe kann gegenüber mehr als einer einzigen Person empfunden werden – siehe Polyamorie – und doch ist es oft so, dass wir es einfach spüren, wenn sich Verliebtheit in Liebe verwandelt. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen schleichenden, über Jahre andauernden, oder einen zügigen Prozess handelt. Das Gefühl von wahrer, inniger Liebe ist unverwechselbar. Besonders dann, wenn du weißt, auf welche Signale du schauen musst!
Wann ist es Liebe? Diese 7 Anzeichen helfen dir, deine Gefühle zu identifizieren
Der Zeitpunkt, ab dem ein Mensch von Liebe spricht, kann in den meisten Fällen nicht bis auf die Sekunde genau nachverfolgt werden. Manchmal funkt es zwischen zwei Menschen so stark, dass sich beide so fühlen, als wurden sie gerade von Amors Pfeil getroffen – manchmal entsteht die Liebe bei zwei Personen aber in auch in einem anderen Tempo.
Letztendlich ist es die Summe unserer Lebenserfahrungen, die bestimmt, wann wir was als Liebe interpretieren. Um von wahrer Liebe sprechen zu können, solltest du deine Gefühle auf sieben bestimmte Anzeichen überprüfen. So viel sei festgehalten: Liebe bedeutet zulassen, akzeptieren und annehmen.
1. Ehrlichkeit
Dies trifft nicht nur auf romantische Liebesbeziehungen, sondern jede Art der zwischenmenschlichen Beziehung zu: Ehrlichkeit bildet immer die Basis von Vertrauen. Wahre Liebe kann nur existieren, wenn alle Beteiligten ehrlich und offen miteinander umgehen und die Wahrheit über ihre Gefühle kundtun. Kommunikation gilt als zentralster Schlüssel einer funktionierenden, gesunden Beziehung. Stelle sicher, dass die Kommunikation von beiden Seiten aufrichtig ist! Sowohl über Wünsche und Sehnsüchte, als auch Zukunftsvorstellungen und Fehler muss ehrlich gesprochen werden.
2. Empathie
Ob es Liebe ist, hängt auch davon ab, wieviel Empathie ihr füreinander aufbringen könnt. Liebe ist ein erwachsenes Gefühl – beide müssen es schaffen, sich in die andere Person hineinzuversetzen und Mitgefühl zu zeigen. Gleichwohl darf sich vergeben werden, wenn Fehler passieren.
3. Loyalität
Natürlich spielt auch die Loyalität in einer Beziehung eine große Rolle. Besonders in monogamen Liebesbeziehungen, in denen die Abmachung herrscht, dass verbale und körperliche Intimitäten nur mit der jeweils anderen Person ausgetauscht werden, hat Treue einen hohen Stellenwert. Viele Beziehungen gehen kaputt, wenn einer der beiden Beteiligten sich nicht loyal verhalten hat.
4. Augenhöhe
Eine gesunde Partnerschaft fußt immer auf Augenhöhe. Wenn du gerade jemanden liebst, überprüfe einmal, ob ihr euch gegenseitig zu jeder Zeit fair gegenüber tretet und niemand von oben herab kommuniziert. Ihr beide müsst den Raum haben, euch gleichwertig auszudrücken und eure Bedürfnisse zu kommunizieren: Niemand behandelt den jeweils anderen wie ein Kind und niemand behandelt den jeweils anderen wie ein Elternteil.
5. Eigenständigkeit
In einer funktionalen Beziehung herrscht ein großes Maß an Eigenständigkeit – für beide Personen. Du kannst deine Frau oder deinen Mann innig lieben und trotzdem auf eigenen Beinen stehen: Das bedeutet, dass jeder von euch eigene Hobbys, Interessen, Fantasien und Wünsche hat.
6. Respekt
Ohne Respekt keine Liebe. Dies sollte dir unbedingt klar sein, wenn du dich das nächste Mal fragst: Wann ist es Liebe? Der gegenseitige Respekt darf bei Paaren niemals verloren gehen und er kann auch nicht wiederhergestellt werden, wenn er einmal weg ist. Respektiere die Worte deines Partners oder deiner Partnerin und akzeptiere seine oder ihre Grenzen.
7. Geteilte Werte
Natürlich musst du nicht die identischen Werte mit deiner großen Liebe teilen. Es reicht, wenn ihr euch auf bestimmte Grundeinstellungen einigen könnt – sei es ethisch, politisch oder in anderen Dimensionen. Grundsätzlich solltet ihr ähnliche Werte im Leben vertreten, damit es zu einem späteren Zeitpunkt nicht zu größeren Streitpunkten kommt. Ähnlich sieht es mit der Zukunftsvorstellung aus: Will er oder sie Kinder? Wenn ja, wie viele und wie soll das Kind erzogen werden? All das sind Fragen, über die du mit deiner Liebe au Augenhöhe sprechen kannst.
Diese 5 Irrtümer über Liebe sind weit verbreitet
Wie du siehst, ist das Gefühl von echter Liebe nicht ganz so leicht zu identifizieren – und doch kann es anhand von den oben vorgestellten Anzeichen zuverlässig erkannt werden. Über die Liebe kursieren aber auch dementsprechend viele Mythen und Gerüchte. Wir räumen mit den größten Liebes-Irrtümern auf. Achtung: Diese fünf Dinge gehören nicht zur Liebe dazu!
1. Es muss immer kribbeln
Ja, am Anfang kribbelt, prickelt und funkt alles, was das Zeug hält. Neigt sich die erste Verliebtheitsphase dann aber dem Ende zu, ist es völlig normal, dass auch die Gefühle von Nervosität, Verlegenheit und der Reiz des Unbekannten abnehmen. Dann fühlst du dich nicht mehr betrunken vor Liebe, die Achterbahnfahrt wird langsamer und die Flirts werden etwas weniger intensiv. Keine Sorge! Die anfänglichen Gefühle der Aufgeregtheit werden von etwas ersetzt, das noch schöner ist: einer innigen Vertrautheit. Beide Partner fühlen sich wohl und behütet. In einer gefestigten Liebesbeziehung muss es nicht jeden Tag für immer kribbeln. Nimm den Druck heraus!
2. Es muss Eifersucht im Spiel sein
In deinen vergangenen Beziehungen hast entweder du Eifersucht verspürt, oder aber dein Partner bzw. deine Partnerin lagen dir ständig mit Eifersuchtsgefühlen in den Ohren? Das hat in der Liebe keinen Platz! Natürlich kommen unangenehme Gefühle auf, wenn abgesteckte Grenzen missachtet oder Vertrauen gebrochen wird. Diese Dinge gehören besprochen und Eifersucht ist ein natürliches – wenn auch nicht förderliches – Reaktionsverhalten in einer solchen Situation.
Hast du allerdings keinen Anlass, um eifersüchtig auf deinen Mann oder deine Frau zu sein, solltest du dich dringend fragen, warum du diese Emotionen spürst. Eifersucht sorgt bei Paaren weder für Leidenschaft, noch schweißt sie euch enger zusammen – sie führt einzig und allein dazu, dass Vertrauen verloren geht. Wenn dein Partner oder deine Partnerin jemand anderen besser findet, wirst du das leider auch durch Eifersucht nicht aufhalten können!
3. Einer kann ohne den anderen nicht leben
"Ich will ohne dich nicht mehr leben" – Sätze, die besonders in Liebesfilmen immer wieder fallen. Doch eigentlich können in einer wahren Liebe beide Menschen gut ohne den jeweils anderen zurechtkommen. Natürlich ist eine Trennung sehr schmerzhaft – aber deine Eigenständigkeit und deine Zukunft darf niemals von einer anderen Person abhängen. Das bedeutet nicht, dass du auf deinen Schatz super verzichten kannst. Es bedeutet nur, dass du dich nicht von jemand anderem abhängig machst.
4. Wenn Liebe da ist, kommt die Lust von selbst
Liebe bedeutet immer auch eines: Arbeit. Das klingt zwar sehr unromantisch, ist aber leider wahr. An einer gesunden Beziehung muss stets von beiden Seiten gearbeitet werden. Gleiches gilt für das Sexleben. Denn mit Liebe kommt nicht automatisch auch die Lust im Alltag! Das kann in der anfänglichen Phase so sein, doch mit der Zeit solltet ihr euch bewusst Zeit dafür nehmen, miteinander intim zu werden. Zur Not erstellt ihr euch einen Sexplan oder macht einen Termin aus – Hauptsache, die Zärtlichkeiten bleiben bei euch als Paar nicht auf der Strecke.
5. Liebe allein reicht
Der letzte, aber dafür umso größere Irrtum: Solange die Liebe in einer Partnerschaft da ist, klappt auch alles drumherum. Doch leider sieht die Realität anders aus. Natürlich stellt Liebe das Grundgerüst für eine romantische Beziehung dar. Aber das Gefühl alleine reicht nicht aus, um ein gemeinsames Leben zu führen. Hinzu müssen Dinge wie Respekt, Vertrauen und Ehrlichkeit kommen – sonst hat auch die tiefste Liebe keine Chance.
Auch interessant:
Verwendete Quellen: zeit.de, prosieben.de, lilli.ch, quarks.de
