Ja, es stimmt. Das Core-Workout kann durchaus mehr, als nur die Bauchregion definieren und trainieren! Manche Frauen kommen durch das Trainieren ihres Rumpfes tatsächlich zum Orgasmus. Aber wie klappt so ein Höhepunkt ohne wirkliche sexuelle Reize und was passiert währenddessen mit dem Körper? Wir erklären dir alles über den sagenumwobenen Coregasm, beantworten die Frage, ob auch Männer beim Sport einen Höhepunkt erleben können und geben dir sogar eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der auch du beim Sport kommst.
Inhaltsverzeichnis
- Das bedeutet "Coregasm"
- Woher kommt der Orgasmus beim Sport?
- Das passiert mit deinem Körper während eines Coregasm
- Orgasmus beim Training: Anleitung zum Coregasm
- 1. Schritt: Herzfrequenz erhöhen
- 2. Schritt: Die unteren Bauchmuskeln aktivieren
- 3. Schritt: Der Coregasm
- In diesen Positionen erreichst du den Coregasm
- Gibt es einen Coregasm für Männer?
Das bedeutet "Coregasm"
Core - wie bitte? Als Coregasm wird ein erweiterter Orgasmus bezeichnet, der meist durch eine sportliche Aktivität der Körpermitte, zum Beispiel durch ein Core-Workout, herbeigeführt wird. Das Core-Training (Core = Rumpf) bezieht sich dabei hauptsächlich auf den Bauchbereich, genauer ist das Core-Training eine Trainingsart zur Verbesserung der Körperstabilität und der Koordination, die durch gezieltes Training der Muskulatur in der zentralen Körperregion zwischen Zwerchfell und Hüfte erzielt wird.
Der Coregasm dehnt sich, anders als ein regulärer vaginaler Orgasmus, bis in den unteren Bauch und in die Beine aus. Er ähnelt dabei eher dem Gefühl eines klitoralen Orgasmus, hält meist aber nur wenige Sekunden an. In den meisten Fällen kommt es bei einem Coregasm auch nicht zu pulsierenden Körperkontraktionen, die bei Sex mit Penetration oder bei Masturbation üblich sind.
Der Coregasm ist kein Mythos, sondern ein bestätigtes Phänomen. Eine Studie der Indiana University fand im Jahr 2012 heraus, dass Menschen mit Vagina beim Rumpftraining spannende (übrigens nicht unbedingt sexuelle) Gefühle und sogar einen Höhepunkt erleben können, ohne erotische Fantasien oder körperliche Stimulation. Ungefähr die Hälfte aller exercise-induced orgasms, also Orgasmen, die auf Sport zurückzuführen sind, werden als Coregasmen eingeordnet. Aber nicht nur das Fitnessstudio, sondern auch Yoga (Yogasm), Joggen oder Radfahren kann Frauen zum Höhepunkt bringen.
Woher kommt der Orgasmus beim Sport?
Warum manche Frauen beim Trainieren ihrer Körpermitte zum Orgasmus gelangen, ist größtenteils ungeklärt. Am wahrscheinlichsten ist die Ursache, dass die Kontraktion der Rumpfmuskeln auch den Beckenboden und die umliegenden Nerven aktiviert. Zudem sorgt jede Art von Sport für ein gutes Körpergefühl und für ein intensives Erleben des eigenen Körpers, was wiederum positive Auswirkungen auf die Sexualität hat. Weiter unten zeigen wir dir Übungen, durch die du besser und einfacher zum Coregasm kommen kannst, wenn du das möchtest. Ein großes Plus hat der Rumpf-Orgasmus allemal: Frauen, die eine schwache Beckenboden-Muskulatur haben, profitieren von der Stärkung dieses Bereichs. Allerdings kann nicht jeder Mensch mit Vagina einen Coregasm erleben, hadere also auf keinen Fall mit dir selbst, wenn es nicht klappen sollte!
Das passiert mit deinem Körper während eines Coregasm
Aber wie kann es überhaupt sein, dass das Core-Training im Körper einen Orgasmus herbeiführt? Ganz genau ist das eben noch nicht geklärt. Vermutet wird, dass von innen Druck auf die Klitoris aufgebaut werden könnte, wenn zu gleichen Teilen Beine und Bauchmuskulatur trainiert werden. Ärztinnen und Ärzte, sowie Forschende wie Sexualprofessorin Debby Herbenick gehen davon aus, dass gemeinsam mit den Bauchmuskeln autonome Nerven aktiviert werden. Zudem führt Sport zu einer besseren Durchblutung und zu einer starken Stimulation des Entspannung- und Anspannungsnervs. Bei einem Coregasm wirken aber viele Körperregionen zusammen und es erfordert noch mehr Forschung auf diesem Bereich, um die Frage, was im weiblichen Körper dabei genau geschieht, zu beantworten.
Orgasmus beim Training: Anleitung zum Coregasm
Neben gezielten Übungen, die wir dir nach diesem Abschnitt zeigen, kannst du dich mithilfe einer genauen Step-by-step-Anleitung dem Coregasm annähern. Wie du im Fitnessstudio oder auf der heimischen Yogamatte vorgehen musst, um einen Rumpf-Orgasmus zu erleben, liest du hier:
1. Schritt: Herzfrequenz erhöhen
Beginne dein Training mit einer dreißigminütigen Cardio-Einheit auf dem Laufband oder dem Crosstrainer, um dein Herz zum Pumpen zu bringen.
2. Schritt: Die unteren Bauchmuskeln aktivieren
Auf das Ausdauertraining folgt direkt das Bauchmuskeltraining – versuche, zwischen diesen beiden Aktivitäten keine Pause einzulegen. Passend für den unteren Bauchraum sind Crunches oder Beinheben – versuche, auch bei ersten Erschöpfungsanzeichen die Übung noch sauber auszuführen, damit die Chance auf einen intensiven Coregasm besteht.
3. Schritt: Der Coregasm
Zu diesem Zeitpunkt dürften deine Bauchmuskeln glühen und du solltest bereits ein wenig Erregung in deiner unteren Körperhälfte spüren. Deine Muskeln beginnen dann, zu zittern – mache trotzdem weiter, solange du es schaffst. Sei offen für einen Orgasmus und wenn du die ersten Anzeichen spürst, entspanne dich und lasse los, ohne dabei deine Bauchübungen abzubrechen.
In diesen Positionen erreichst du den Coregasm
Durch gezielte Übungen kannst du herausfinden, ob auch du zu einem Coregasm fähig bist. Folge den oben genannten Schritten und wechsel nur die jeweiligen Bauch- und Beckentrainings miteinander ab. Hierbei geht es vor allem darum, den Beckenboden zu stärken. Viel Spaß!
1. Hängendes Beinheben
Diese Haltungen kann schnell in einem Coregasm gipfeln – besonders dann, wenn du deine Beine gerade nach vorne streckst. Anfängerinnen können das "Hängende Bein" üben, indem sie in Rückenlage auf dem Boden liegen. Hebe und senke deine Beine ganz langsam und mit Kontrolle an, während du deinen Bauch nach innen presst.
2. Adlerhaltung
Die Adlerhaltung stammt ursprünglich aus dem Bikram Yoga und kann bei korrekter Ausführung einen Coregasm bewirken. Stelle dich aufrecht auf deine Matte und verlagere das Gewicht auf das linke Bein. Schlage dein rechtes Bein dann über das linke und wickel es um dein anderes Bein herum, während du leicht in die Knie gehst. Halte anschließend deinen rechten Arm vor dich, der Unterarm bleibt senkrecht. Führe deinen linken Ellenbogen in die rechte Ellenbeuge und bringe deine Handflächen zusammen. Dein Oberkörper bleibt aufrecht! Versuche dabei, den Bereich zwischen deinen Beinen zu pulsieren, und spanne deine Bauchmuskeln so stark an, wie du nur kannst. Diese Übung eignet sich allerdings eher für fortgeschrittene "Coregasmer".
3. Bootshaltung
Auch die Bootshaltung für deine Bauchmuskulatur verspricht einen Coregasm, denn sie ist eine Gleichgewichtsübung und sorgt für Stabilisierung. Setze dich dazu aufrecht auf die Matte und ziehe deinen Bauchnabel nach innen. Deine Arme und Beine streckst du dann beide geradeaus, sodass nur noch dein Gesäß die Matte berührt. Diese Position hältst du jeweils für 30 Sekunden.
Gibt es einen Coregasm für Männer?
Mit einer Vagina ist der Coregasm einfacher zu erreichen – Männer sehen sich hier leider im Nachteil. Für einen Penis ist es in den meisten Fällen schwierig, einen Orgasmus nur durch Bauchmuskeltraining – also ohne Erektion und Ejakulation zu erreichen. Ein sogenannter stiller Orgasmus würde sehr viel Übung erfordern! Die sexuelle Energie wird dabei nicht entladen, sondern kreist durch den Körper, was durchaus positive Auswirkungen hat. Bislang gibt es aber keine aussagekräftigen Studien zu diesem Thema. Grundsätzlich gilt natürlich trotzdem: Die Beckenbodenmuskulatur zu trainieren, wird dem Sexleben nicht schaden!
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Verwendete Quellen: helloclue.com, schweizer-illustrierte.com, fitnfemale.com
