Nach dem Eisprung verspürst du ein ziehen im Unterleib? Was die Ursachen sind

Spürst du nach dem Eisprung ein Ziehen im Unterleib? Dann könntest du schwanger sein. Erfahre hier mehr über Ursachen und den sogenannten Mittelschmerz!

Nach dem Eisprung klagen viele Frauen über Schmerzen und ein Ziehen im Unterleib. Sie sind ein typisches Anzeichen dafür, dass es mit einer Schwangerschaft geklappt hat. Doch es gibt weitere Ursachen, die das Ziehen im Unterleib verursachen können. 

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Nach Eisprung ziehen im Unterleib – die möglichen Gründe

Gerade wenn Frauen schwanger werden wollen, achten sie sehr genau auf ihren Körper und die Veränderungen während eines Zyklus. Haben sie nach dem Eisprung Schmerzen im Unterleib, könnte dies nämlich darauf hindeuten, dass es mit dem Kinderwunsch geklappt hat. Wir nennen aber alle Ursachen, die für das Ziehen im Unterleib verantwortlich sein könnten:

1. Schwangerschaft

Ein Ziehen im Unterleib nach dem Eisprung ist oft ein sicheres Anzeichen dafür, dass du Mutter wirst. Die Eizelle nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut ein, weshalb man auch vom sogenannten Einnistungsschmerz oder Nidationsschmerz spricht. Der Nidationsschmerz gilt als eines der frühen Schwangerschaftsanzeichen, auch wenn er nicht wissenschaftlich belegt ist. Diese Symptome können auch leicht mit den Schmerzen während der Periode oder mit dem Mittelschmerz verwechselt werden. Einnistungsschmerzen lassen sich in der Regel an folgenden Symptomen erkennen: Sie treten meist zwischen dem vierten und siebten Tag nach dem Eisprung auf, nämlich wenn sich die befruchtete Eizelle sich in die Gebärmutter eingenistet (Einnistung) hat. 

Als weitere Schwangerschaftssymptome und ein Ziehen im Unterleib nach dem Eisprung gelten Übelkeit, Kopfschmerzen, Geruchsempfindlichkeit, empfindliche Brustwarzen oder ein metallischer Geschmack im Mund. Gewissheit, ob du schwanger bist oder nicht, kannst du zu diesem frühen Zeitpunkt mit einem Schwangerschaftsfrühtest erlangen. Du kannst ihn allerdings frühestens neun Tage nach dem Eisprung machen – dann weißt du Bescheid!

2. Mittelschmerz (Ovulationsschmerz)

Der Mittelschmerz ist ein ziehender oder stechender Schmerz im Unterbauch, der bei manchen Frauen während des Eisprungs auftritt. Nur etwa 30 bis 40 Prozent aller Frauen sollen den Eisprung spüren. Der Mittelschmerz tritt normalerweise um den Eisprungtag herum auf, daher nennt man ihn auch Ovulationsschmerz, Intermenstrualschmerz oder Eisprung-Schmerz. Während dieser Zeit platzt der reife Follikel im Eierstock und die Eizelle wird freigesetzt. Die genaue Ursache für den Mittelschmerz ist nicht eindeutig, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten: 

  • So ist der Follikel (Eibläschen), bevor er aufreißt und die Eizelle freigibt, mit Flüssigkeit prall gefüllt. 
  • Sowohl die Spannung, als auch das Aufplatzen können den Schmerz auslösen. 
  • Die dabei austretende Flüssigkeit kann zudem das Bauchfell reizen, was wiederum Schmerzen verursachen kann. 

Die leichten bis starken, oft einseitigen Mittelschmerzen treten in der Regel wenige Tage vor dem Eisprung bis kurz danach auf. Diese können in den Rücken und die Beine ausstrahlen und leichte Blutungen verursachen.

3. PMS oder Periode

Wichtig ist zu beobachten, wie viele Tage nach dem Eisprung die Schmerzen im Unterleib auftreten. Unterleibsschmerzen sind ein häufiges Symptom sowohl beim prämenstruellem Syndrom (PMS) als auch während der Menstruation. Diese Schmerzen können unterschiedlich stark sein und sich in Form von Krämpfen oder einem dumpfen Druckgefühl äußern. Sie treten meist im Unterbauch auf, können aber auch in den Rücken oder die Oberschenkel ausstrahlen. Verantwortlich dafür sind Prostaglandine, die dein Körper während der Periode ausschüttet. Diese sorgen dafür, dass sich deine Gebärmutter zusammenzieht und dass Blut, Gewebe und andere Körperflüssigkeiten bei der Menstruation ausgeschieden werden. 

4. Pille abgesetzt

Wenn du frisch die Pille abgesetzt hast, um schwanger zu werden oder weil du auf eine andere Verhütungsmethode umsteigen willst, dann kann das Ziehen im Unterbauch in den ersten Zyklen ohne die gewohnte Pille und den zugeführten Hormonen besonders heftig sein. Dein Körper muss sich erst an die Hormonumstellung gewöhnen. Dies ist also ein völlig normaler Vorgang, der kein Grund zur Beunruhigung ist.

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5. Blasenentzündung

Auch Blasenentzündungen können Schmerzen im Unterleib sowie brennende Schmerzen beim Wasserlassen verursachen – auch sie können manchmal mit Periodenschmerzen oder den Schmerzen beim Eisprung verwechselt werden. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist der ständige Harndrang. Eine Blasenentzündung kann auch schmerzfrei verlaufen, weshalb sie manchmal unentdeckt und unbehandelt bleibt, was schwere Folgen nach sich ziehen kann.

Insgesamt ist das Ziehen im Unterleib nach dem Eisprung ein normales Phänomen, das rund ein Viertel aller Frauen verspüren. Wie beschrieben, gibt es verschiedene mögliche Ursachen für diese Beschwerden. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Schmerzen normalerweise ungefährlich sind. Bei anhaltenden oder besonders starken Schmerzen sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden. Blasenentzündungen gehören in jedem Fall behandelt, weil sie sonst auf die Organe übergreifen können.

Verwendete Quellen: focus.de, eltern.de, cyclotest.de