Wirkung des Verhütungsrings
Der Verhütungsring (auch Vaginalring, Hormonring oder Monatsring genannt) ist eine rezeptpflichtige Methode der Empfängnisverhütung (Kontrazeptivum). Es handelt sich dabei um einen elastischen Kunststoffring mit einem Durchmesser von etwa fünf Zentimetern. Er wird normalerweise am ersten Zyklustag der Monatsblutung wie ein Tampon in die Scheide (Vagina) eingeführt und schüttet dort die Hormone Östrogen und Gestagen aus. Diese gelangen über die Scheidenwände ins Blut und verhindern den Eisprung.
Durch diese Hormondosis wird ebenfalls der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindert und der Schleim im Gebärmutterhals verdickt. Dadurch können Spermien nicht in die Gebärmutter gelangen und es können sich auch keine befruchteten Eizellen einnisten. Im Prinzip ist die Wirkung des Verhütungsrings ähnlich wie die der Pille bzw. Kombipille.
Verhütungsring: Die richtige Anwendung
Der Ring ist weich und flexibel. Du drückst ihn leicht zusammen und führst ihn am besten am ersten Tag der Menstruationsblutung wie einen Tampon in die Scheide ein. Es ist nicht wichtig, wie der Ring genau in der Scheide liegt. Er sollte lediglich nicht stören. Den Ring entfernst du nach drei Wochen selbst und entsorgst ihn im Restmüll – nicht in der Toilette! Es folgt eine Woche Pause, in der es dann nicht zur Menstruationsblutung, sondern zur sogenannten Abbruchblutung kommt. Diese kann mehrere Tage dauern. Der Empfängnisschutz ist auch während der ringfreien Woche gewährleistet. Nach sieben Tagen setzt du einen neuen Ring ein und der Zyklus beginnt von vorne.
Der hormonelle Verhütungsring sollte auch beim Geschlechtsverkehr an Ort und Stelle bleiben. Sollte der Ring einmal rausrutschen, kannst du ihn mit lauwarmen Wasser abspülen und innerhalb von drei Stunden problemlos wieder einführen. Bei einem Zeitraum von mehr als drei Stunden solltest du sicherheitshalber Rücksprache mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin halten.
Weitere Verhütungsmittel im Check: Vegane Kondome, Verhütungspflaster und Natürliche Verhütung mit Basalthermometer
Vorteile des Verhütungsrings
- einfache Handhabung und unkomplizierte Anwendung
- muss nur einmal im Monat ausgetauscht werden
- Wirkung durch Magen-Darm-Probleme, Durchfall und Erbrechen nicht beeinträchtigt
- schwächere Blutung
Nachteile des Verhütungsrings
- eventuell Scheidenentzündungen und vermehrter Ausfluss
- Ring kann in seltenen Fällen brechen
- Ring kann ausgestoßen werden
- kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten
- Nebenwirkungen durch die zugeführte Hormondosis, unter anderem Thrombosegefahr (mehr dazu weiter unten)
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die den Verhütungsschutz beeinflussen
Nebenwirkungen des Verhütungsrings
Wie bei der Pille bzw. Kombipille und jeder anderen Verhütungsmethode mit Hormonen können auch beim Monatsring diverse Nebenwirkungen auftreten. Schließlich wird mit dieser Verhütung in den Hormonhaushalt der Frau eingegriffen. Mögliche Nebenwirkungen des Hormonrings sind Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, verringerte Libido, depressive Verstimmungen, Gewichtszunahme, Zwischenblutungen sowie ein Spannungsgefühl in den Brüsten.
Nur wenige Frauen sind durch den Vaginalring von venösen und arteriellen Thrombosen, Herzinfarkten oder Schlaganfällen betroffen. Dennoch besteht ein leicht erhöhtes Thromboserisiko, besonders für Raucherinnen und Frauen über 35 Jahren. Auch das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen steigt durch den Vaginalring leicht. Vor der Anwendung des Verhütungsrings solltest du deshalb immer ein Frauenarzt bzw. eine Frauenärztin konsultieren. Er oder sie wird dich über alle Risiken und Nebenwirkungen durch die Hormondosis aufklären.
Sicherheit des Verhütungsrings
Solltest du keinen Kinderwunsch haben, ist der Vaginalring bei korrekter Anwendung eine sehr sichere Verhütungsmethode. Er hat einen Pearl Index von 0,4-0,65. Das heißt, dass von 1000 Frauen, die den Ring ein Jahr lang verwenden, vier bis ca. sieben trotzdem schwanger werden. Somit zählt er zu den sicheren Verhütungsmitteln, die eine Schwangerschaft zuverlässig verhindern.
Wie viel kostet der Verhütungsring?
Da jeder Körper anders auf die Hormondosis reagiert, ist der Verhütungsring nicht rezeptfrei, sondern wird von einem Frauenarzt bzw. von einer Frauenärztin verordnet. In der Apotheke kannst du ihn meist in einer Dreierpackung für 36 bis 48 Euro kaufen. Bis zum 22. Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für hormonelle Verhütungsmittel wie zum Beispiel die Pille bzw. Kombipille, Minipille, Hormonspirale und eben auch für den Verhütungsring.
Für wen ist der Verhütungsring nicht geeignet?
Solltest du in der Vergangenheit bereits Probleme mit Thrombosen gehabt haben oder hast aktuell welche, ist der Vaginalring nicht für dich geeignet. Auch Frauen mit schweren Lebererkrankungen und Krebserkrankungen, deren Wachstum durch Hormone angeregt werden können, sind von der Verwendung des Rings ausgeschlossen. Für stillende Frauen ist er ebenfalls nicht geeignet. Bei einigen Erkrankungen und Lebensumständen ist die Anwendung des Verhütungsrings zwar nicht unbedingt gefährlich, aber dennoch nicht zu empfehlen. Dein Frauenarzt bzw. deine Frauenärztin wird beurteilen, ob eine Anwendung für dich infrage kommt oder nicht.
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Verwendete Quellen: familienplanung.de (BZgA), apotheken-umschau.de
