Monogamie war jahrhundertelang der einzig richtige und gesellschaftlich akzeptierte Weg, in einer Beziehung oder einer Ehe zu leben – doch trotz traditionellen Treu seins endet ungefähr jede dritte Ehe in einer Scheidung. Mittlerweile herrscht das Verständnis: Nicht für jeden ist das monogame Beziehungskonzept noch eines, was als goldener Standard der Liebe angesehen wird. Jede nicht-monogame Beziehung stellt dabei natürlich eigene, individuelle Regeln auf, mit denen sich beide Partner bzw. Partnerinnen wohlfühlen.
Grundsätzlich gilt aber in offenen Partnerschaftskonzepten: Es darf mit mehr Personen als nur der Beziehungsperson geschlafen werden. Immer mehr Menschen freunden sich aktuell mit dem Gedanken an, eine solche Beziehung einzugehen oder die eigene Beziehung zu öffnen. Doch könnte dies sogar zum Dating-Trend des Jahres 2023 werden? Ashley Madison, die weltweit führende Dating-Website für Verheiratete, befragte ihre Mitglieder zu ihrer Meinung über Nicht-Monogamie sowie über fließende Beziehungen, die die traditionelle Monogamie ersetzen. Welches überraschende Ergebnis dabei herauskam, verraten wir dir in diesem Artikel.
Darum sind nicht-monogame Partnerschaften gerade auf dem Vormarsch
Aber wieso erleben wir in der Dating-Welt aktuell einen so spürbaren Anstieg von nicht-monogamen Beziehungen? Die Expertin und Autorin von "Offene Monogamie" Dr. Tammy Nelson erklärt gegenüber Ashley Madison:
In manchen Ehen mit offener Monogamie hat die Aufrechterhaltung der emotionalen Monogamie Priorität, während die Suche nach sexueller Erregung außerhalb der Ehe für beide Partner eine Bereicherung sein kann. Wenn man Wege findet, mehr Erotik und Intensität in die Beziehung zu bringen, kann man die Energie ins Schlafzimmer bringen, ohne die primäre Partnerschaft zu gefährden. Weil es offen ist und beide Partner sich über die Grenzen einig sind, kann es die Beziehung bereichern, anstatt sie zu zerstören. Oftmals wird die Ehe gerade dadurch gestärkt, dass man die sexuelle Erfahrung mit anderen teilt.
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Das denken die Deutschen über Nicht-Monogamie
Ein weiterer Mythos, der sich hartnäckig über Nicht-Monogamie hält, besagt, dass eher Männer diesem alternativen Beziehungskonzept zugeneigt seien. Das stimmt nicht – tatsächlich ergeben Untersuchungen des Portals Ashley Madison, dass 26 % der Frauen im Vergleich zu 13 % der Männer eine offenere und fließendere Monogamie-Vereinbarung mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin haben. Ca. 82 % der Frauen im Vergleich zu 74 % der Männer berichten, dass sie sich in diesen Beziehungen erfüllter fühlen. Insgesamt würden 18 % der Deutschen und 82 % der Ashley Madison-Mitglieder eine nicht monogame Beziehung bevorzugen. 18 % der Deutschen stimmen also dieser Aussage zu:
Ich glaube, dass die Gesellschaft von einer offeneren Form der Monogamie/Nicht-Monogamie profitieren kann
Frauen sehen in nicht monogamen Konzepten einen größeren Nutzen für die Gesellschaft. 63 % der Frauen sind nämlich überzeugt, es gäbe weniger Scheidungen, da alle in ihrer Beziehung glücklicher wären und 54 % der Frauen denken, die Menschen würden offener und akzeptierter gegenüber verschiedenen Formen der Liebe sein. Insgesamt ist also besonders bei Frauen die Bereitschaft, mit ihrer Partnerin oder ihrem Partner ein alternatives Beziehungskonzept auszuprobieren, hoch. Am Ende gilt: mit richtiger und aufrichtiger Kommunikation kann Nicht-Monogamie durchaus zum Dating-Trend des Jahres werden.
Verwendete Quelle: Ashley Madison
