
1. Ja, auch die Frau trägt Windeln
Der Wochenfluss nach der Geburt ist in den ersten Tagen etwas stärker als eine normale Monatsblutung. Dafür bekommt man im Krankenhaus schicke (NICHT!), riesige Einmal-Unterhosen aus wahrlich dehnbarstem Mesh-Material, in die die riesigen Binden (man kann sie im Drogeriemarkt unter dem Namen "Pelzys" erstehen) perfekt reinpassen...
2. Die Nachgeburt wird gefeiert
Als wäre das eigentliche Wunder der Geburt nicht das süße, knatschrote Baby, das einem nun bestensfalls auf der geschwollenen Brust liegt, sondern die Nachgeburt. Im Kreißsaal freuen sich überproportional viele Menschen über die Plazenta, dieses darmähnliche Bündel aus Blut, Gewebe und noch so Zeugs. Die Plazenta wird dann auch stolz rumgezeigt, wie einst der kleine Simba, irgendwo ausgebreitet (wundert euch nicht, das Ding ist riesig) und man selbst ist wieder nur ein wenig verwundert, dass auch DAS eben noch im eigenen Körper war und unser Baby versorgt hat. Aber auch wenn du kacke aussiehst: Danke, Plazenta, good job!
3. Der Dammschnitt
"Der Dammschnitt war das schönste an der Geburt, denn da wusste ich, es geht voran!" Diesen Satz kann man von frisch entbundenen Frauen tatsächlich häufiger hören. Besser noch wäre es, der Damm wäre von selbst gerissen, statt geschnitten werden zu müssen - denn geht die Heilung schneller, weil wichtige Nervenbahnen beim "natürlichen" Riss meist nicht durchtrennt werden. Aber: Der Dammschnitt oder Dammriss ist längst nicht so schlimm wie er klingt. Mit Damm-Massagen kann man vorbeugen, aber auch hier ist es von Geburt zu Geburt - oder von Damm zu Damm - unterschiedlich.
4. Augen zu beim Pressen
Denn sonst habt ihr danach geschwollene, rote Augen, vor allem wenn ihr "in den Kopf" presst statt nach unten! Hat euch noch keiner gesagt? Ist so! Achtet drauf und bittet vor allem auch euren Partner oder eure Begleitung, euch während der Geburt daran zu erinnern.
5. Die Verdauung während der Geburt
Da hört man im Geburtsvorbereitungskurs hin und wieder, man bekäme vor der Geburt einen Einlauf, um unfreiwilligen Stuhlabgang während des Pressens zu verhindern - und dann passiert dergleichen NICHTS. Aber, es sei euch versichert: Euch wird es während der Geburt völlig egal sein, was da unten alles rauskommt, Hauptsache, dass auch ein (oder zwei, oder drei) gesunde Babys dabei sind! Und der Hebamme sowie dem Arzt geht es übrigens genauso! Auf deutsch: Es ist scheißegal, ob ihr während der Geburt groß macht oder nicht!
6. Blähungen nach dem Kaiserschnitt
Auch das ist normal und wichtig. Oder, wie Omma immer sagt: "Wer keine Miete zahlt, muss raus!". Je früher ihr Bekanntschaft mit dem guten, alten Sab Simplex macht, desto besser!
Und? War doch gar nicht so schlimm? Oder wie der frisch gebackene Vater, der Mann einer Freundin, nach der 15 Stunden-härteste-Wehen-Geburt dereinst so schön meinte "War alles ganz easy!!!"
