Der schönste Tag im Leben ist für viele Menschen der eigene Hochzeitstag. Auch wenn du nicht gläubig bist und sonst nicht oft in die Kirche gehst, ist es vollkommen legitim, eine kirchliche Trauung und einen Gottesdienst auf der eigenen Hochzeit zu haben. Wir haben hier für dich die wichtigsten Infos und Tipps zur kirchlichen Trauung zusammengefasst.
Kirchliche Trauung: Diese Voraussetzungen gibt es
Damit du in der Kirche heiraten kannst, müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein. Diese stellen wir dir hier vor:
1. Mitglied der Kirche
Egal, ob du in einer evangelischen oder einer katholischen Kirche heiraten möchtest, die Braut oder der Bräutigam muss Mitglied in der Kirche sein und dieser Konfession angehören. Sollte nur ein Partner oder eine Partnerin dieser Konfession angehören, kann es bereits eine Zustimmung für die Trauung durch eine höhere Stelle, wie zum Beispiel einen Bischof, benötigen. Sprecht also frühzeitig mit dem Pfarrer/ der Pfarrerin oder dem Pastor/ der Pastorin, um auf der sicheren Seite zu sein.
Im Allgemeinen ist es aber heutzutage kein großes Problem mehr, wenn ein Partner oder eine Partnerin einer anderen Konfession angehört. Die Trauung wird dann ökumenische Trauung genannt und durch einen katholischen oder evangelischen Geistlichen oder beide Geistliche durchgeführt.
2. Erste Ehe
Warst du, dein Ehepartner oder deine Eherpartnerin schon einmal verheiratet, könnte es in der katholischen Kirche zu Problemen kommen. Denn hier gilt die Ehe als unauflöslich, selbst wenn ihr zivilrechtlich geschieden seid.
In der evangelischen Kirche gilt die Ehe zwar eigentlich auch als unauflöslich, jedoch kann hier abgesprochen werden, ob eine zweite kirchliche Trauung möglich ist.
3. Traugespäch
Ein Traugespräch gehört zu jeder kirchlichen Trauung dazu. Dabei führt der Pfarrer/ die Pfarrerin oder der Pastor/ die Pastorin ein Gespräch mit dem Brautpaar, in dem er oder sie fragen wird, warum kirchlich geheiratet werden soll und wie ihr zum Glauben steht. Auch andere Glaubensfragen und organisatorische Details werden hier besprochen. Dabei geht es zum Beispiel um den genauen Ablauf der Trauung, den Trauspruch und andere Dinge – zum Beispiel, ob fotografiert werden darf. Aber natürlich geht es auch um eure Wünsche.
4. Standesamtliche Trauung
Du kannst in Deutschland seit 2009 auch ohne die standesamtliche Trauung kirchlich heiraten. Rechtlich verbindend ist jedoch nur die standesamtliche Eheschließung.
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Kirchliche Trauung: Diese Unterlagen brauchst du
Die Unterlagen, die du für die kirchliche Trauung benötigst, unterscheiden sich für die katholische, evangelische oder ökumenische Eheschließung nicht großartig. Du brauchst:
Evangelische Trauung
- Eure gültigen Personalausweise
- Den Taufschein (Taufbescheinigung) oder die Taufurkunde von mindestens einem Partner oder einer Partnerin
- In der evangelischen Kirche gegebenenfalls den Konfirmationsschein
- Die Heiratsurkunde, falls die standesamtliche Trauung schon stattgefunden hat. Ansonsten die Bescheinigung über die Anmeldung zur Eheschließung.
- Ist ein Partner oder eine Partnerin katholisch, ist die Dispens seiner Kirche nötig.
- Wird in einer Fremdgemeinde geheiratet, ist die Dimissoriale (Zustimmungserklärung der eigenen Kirchengemeinde) notwendig.
Katholische Trauung
- Eure gültigen Personalausweise
- Den Taufschein (Taufbescheinigung) oder die Taufurkunde von mindestens einem Partner oder einer Partnerin
- In der katholischen Kirche das Firmungszeugnis
- Das unterschriebene Ehevorbereitungsprotokoll
- Die Heiratsurkunde, falls die standesamtliche Trauung schon stattgefunden hat. Ansonsten die Bescheinigung über die Anmeldung zur Eheschließung.
- Zwei Trauzeugen oder Trauzeuginnen, die Konfession ist nicht wichtig.
- Wird in einer Fremdgemeinde oder mit einem Gastpfarrer geheiratet, ist die Traulizenz oder der Entlassungsschein der eigenen Gemeinde nötig (Pfarramt).
In der katholischen Kirche ist es zwar kirchenrechtlich keine Pflicht, für die Trauung gefirmt zu sein, jedoch legen viele Pfarrer oder Pfarrerinnen großen Wert auf die Firmung. Deshalb kann sie im Erwachsenenalter auch noch vor der kirchlichen Eheschließung nachgeholt werden.
Mit welchen Kosten musst du für eine kirchliche Eheschließung rechnen?
Heiraten ist teuer. Doch grundsätzlich kostet die kirchliche Trauung für euch nichts, denn ihr seid ja Mitglied der Kirche und zahlt Kirchensteuer. Trotzdem gibt es einige Dinge, an die du denken solltest, die etwas Geld kosten:
- Viele Brautpaare möchten die Kirche zusätzlich noch mit Blumen oder sonstigem Schmuck dekorieren. Diese Kosten müsst ihr natürlich selbst tragen.
- Am Eingang der Kirche gibt es oft ein Kirchenheft, auf dem das Programm und der Ablauf der Trauung abgedruckt ist sowie eventuell Freudentaschentücher.
- Möchtest du bestimmte Musik auf der Eheschließung gespielt haben, kannst du einen Organist/ eine Organistin oder einen Sänger/ eine Sängerin engagieren. Auch hier sind die Preisspannen unterschiedlich, rechne aber mit ca. 50-250 Euro.
- Die Kirche freut sich dennoch über eine finanzielle Spende. Ob sie für die Kirche selbst gedacht ist oder für einen von der Kirche vorgeschlagenen guten Zweck, entscheidet ihr mit der Kirche zusammen. Auch die Kollekte am Ausgang wird dazugerechnet – hier solltest du mit 50-150 Euro rechnen.
Kirchliche Trauung: Wie ist der Ablauf?
In der Regal dauert eine kirchliche Trauung etwa eine dreiviertel Stunde. Der Ablauf des Gottesdienstes und der Zeremonie unterscheidet sich in der evangelischen und in der katholischen Kirche.
Evangelische Trauung
- Die Gäste können bereits vor dem Brautpaar in der Kirche warten. Sie erheben sich, sobald das Brautpaar, beziehungsweise die Braut, die Kirche betritt.
- Einzug: Braut und Bräutigam können gemeinsam in die Kirche einziehen. Traditionell wartet der Bräutigam aber am Altar auf die Braut. Diese zieht zusammen mit ihrem Vater, dem Brautführer, in die Kirche ein. Auch Blumenkinder können ihnen vorausgehen.
- Der Pastor oder die Pastorin begrüßt die Brautleute, die Gemeinde und Gäste mit Bibelworten über die Ehe.
- Meist folgt ein Lied.
- Danach kommt die Trauansprache oder Predigt des Pastors/ der Pastorin oder des Pfarrers/ der Pfarrerin.
- Der Hauptaspekt ist natürlich die eigentliche Trauung des Brautpaares, mit der auch der Ringtausch, wenn gewollt die persönlichen Eheversprechen und die Segnung des Brautpaares, also der Segen Gottes, einhergeht.
- Alle sprechen das Vaterunser gemeinsam.
- Es folgt wieder ein Lied und die Verabschiedung des Pfarrers oder der Pfarrerin.
- Auszug: Die Blumenkinder gehen wieder vor. Nun verlässt das Brautpaar gemeinsam die Kirche, danach die Gäste und die Gemeinde.
Katholische Trauung
Die katholische Trauung kann sowohl durch einen Pfarrer/ eine Pfarrerin, einen Priester/ eine Priesterin als auch durch einen Diakon/ eine Diakonin durchgeführt werden.
- Die Gäste können bereits vor dem Brautpaar in der Kirche warten. Sie erheben sich, sobald das Brautpaar, beziehungsweise die Braut, die Kirche betritt.
- Einzug: Braut und Bräutigam können gemeinsam in die Kirche einziehen. Traditionell wartet der Bräutigam am Altar auf die Braut. Diese zieht zusammen mit ihrem Vater, dem Brautführer, in die Kirche ein. Auch Blumenkinder können ihnen vorausgehen.
- Die Gemeinde wird begrüßt, die Liturgie folgt.
- Meist wird ein Lied gesungen.
- Der oder die Geistliche hält die Trauansprache oder die Predigt des Traugottesdienstes.
- Nun folgt die Trauung des Brautpaares mit der Segnung Gottes und der Übergabe der Ringe sowie den Vermählungsworten und den persönlichen Eheversprechen.
- Gemeinde und Gäste singen ein Lied. Währenddessen begibt sich das Brautpaar in die Sakristei und unterschreibt die Hochzeitsurkunde.
- Fürbitten werden gesprochen.
- Bei manchen Trauungen folgt nun die Eucharistiefeier, auch als Abendmahl bekannt. Dies entfällt jedoch bei einem Wortgottesdienst.
- Der oder die Geistliche verabschiedet die Traugemeinde.
- Auszug: Die Blumenkinder gehen wieder vor. Nun verlässt das Brautpaar gemeinsam die Kirche, danach die Gäste und die Gemeinde.
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Verwendete Quellen: hochzeitsportal24.de, jc-trauringe.de
