Ich komme aus München und das sind meine 5 Geheimtipps für das Oktoberfest

Das Oktoberfest 2023 ist in vollem Gange. Doch wie wird der Besuch garantiert ein Erfolg? Eine waschechte Münchnerin verrät es dir hier.

Seit dem 16. September ist es wieder so weit: Die fünfte Jahreszeit hat in München begonnen. Wenn das Oktoberfest stattfindet, ist die ganze Stadt im Ausnahmezustand. Überall sieht man Menschen in Tracht, die sozial akzeptierte Uhrzeit für das erste Bier ist acht Uhr morgens und Freundschaften werden nur noch daran gemessen, ob man bei einer Tischreservierung eingeplant wird oder nicht. Wer jetzt denkt, dass ganz Bayern wie narrisch auf die Wiesn abfährt, liegt falsch. Es gibt auch genug Einheimische, denen das Spektakel viel zu viel ist und die sogar ihren Jahresurlaub so planen, dass sie während der Wiesn nicht in München sind.

Ich gehöre ich nicht zu dieser Kategorie. Im Gegenteil: Ich reise sogar extra aus meiner Wahlheimat Hamburg an, um dabei zu sein. Zum ersten Mal auf der Wiesn war ich mit 16 und habe das größte Volksfest der Welt seither auch jedes Jahr besucht – abgesehen von den Jahren, in denen die Pandemie uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Man könnte also behaupten, dass ich auf der Theresienwiese bereits ein alter Hase bin. Wenn du dieses Jahr zum ersten Mal auf das Oktoberfest gehst, pass gut auf: Ich verrate dir meine fünf Geheimtipps für einen erfolgreichen Tag auf der Wiesn.     

Das sind meine 5 Geheimtipps für das Oktoberfest

1. Nie ohne meine Radlerhose

Fangen wir mit dem Styling an. Auf dem Oktoberfest trägt man ein Dirndl bzw. eine Lederhose. Für Frauen stellt sich hier bei frischen Oktobertemperaturen die Frage: Was zieht man drunter? Die Antwort lautet: Bitte keine Strumpfhose, sondern Radlershorts oder auch Spanx. Diese sorgen nicht nur dafür, dass es dir nicht zu kalt wird, sondern sie schützen dich auch vor Spannern oder sogar Kameras unter deinem Rock. Obendrein ist die Shorts an einem langen Wiesntag auch weitaus bequemer als eine Strumpfhose, die immer wieder rutscht oder sogar reißen kann.

2. Es ist ein Marathon, kein Sprint

Ein Fehler, den viele Oktoberfest-Erstis machen, ist es, zu schnell zu viel Gas zu geben. Das gilt sowohl in Sachen Alkoholkonsum, als auch was die Feierwütigkeit im Allgemeinen angeht. Ein Wiesntag dauert im Schnitt zwischen sechs und zwölf Stunden und wer schon in Stunde eins zu viel Bier trinkt und sich verausgabt, wird das schnell bereuen und den Heimweg antreten. Deshalb: Gmiatlich starten, die Maßen und die Energie über den Tag verteilen und dann zum Abschluss durchstarten.

3. Die Kellner:innen sind deine besten Freunde

Auf dem Oktoberfest lassen sich viele neue Bekanntschaften knüpfen. Doch vor allem mit einer Gruppe Menschen solltest du dich gut stellen: den Kellner:innen. Sei freundlich zu ihnen und bedanke dich für ihren Service. Das hat zwei Gründe: Erstens haben die Damen und Herren es mehr als verdient, anständig behandelt zu werden, denn sie haben den härtesten Job auf dem Oktoberfest. 

Zweitens hat es aber auch für dich Vorteile, wenn du deinem Kellner oder deiner Kellnerin sympathisch bist – du bekommst regelmäßig dein Bier, dein Essen und vielleicht auch ein bisschen Support, wenn es um die Tischsuche oder das Verteidigen eines Platzes geht. Im Umkehrschluss tust du dir selbst keinen Gefallen, wenn du dich mit dem Personal anlegst – wenn ein Kellner oder eine Kellnerin dich aus dem Zelt haben willst, bist du schneller draußen als du "Prost" sagen kannst.

4. Die Mischung macht's

Dieser Tipp ist vor allem für alle, die vorhaben, mehr als eine Maß auf dem Oktoberfest zu trinken. Während das Starkbier bei der ersten Maß noch mundet, kann es schon mal passieren, dass einem der Geschmack im Laufe des Tages etwas zu trocken wird. Meine Strategie ist es deswegen, bei der zweiten oder dritten Runde auf eine Radler-Maß zu wechseln. Diese sorgt für kurze Erfrischung und schmeckt direkt wieder. Der Genuss soll ja auch nicht zu kurz kommen. Insgesamt gilt aber natürlich: Nur so viel trinken, wie man auch verträgt. Auch wenn dir zu Hause das Kölsch ohne Probleme schmeckt, solltest du das Starkbier auf dem Oktoberfest nicht unterschätzen. Und zwischendurch ein Wasser zu trinken, hat noch niemandem geschadet.

5. Nur Bares ist Wahres

Auf der Wiesn wird mit Bargeld bezahlt. Sorge also dafür, dass du vor deinem Besuch beim Bankautomaten warst. Mein Tipp hier: Nimm lieber 20 Euro extra mit, als zu wenig. Denn wie gesagt. Ein Wiesntag ist lang und neben Bier sollte man auch Essen, Wasser und vielleicht sogar Fahrgeschäfte oder Souvenirs bezahlen können. Nichts ist schlimmer, als mit Durst und Hunger nach Hause zu fahren, weil das Geld für den Snack und das Wasser nach Zeltschluss nicht gereicht hat.

Das erste Mal auf dem Oktoberfest: Pass auf dich auf

Ein Tag auf dem Oktoberfest bedeutet Spaß, Tanzen, Bier, gute Laune und neue Bekanntschaften. Doch wer zum ersten Mal hingeht und vor allem als Frau sollte man trotzdem die Augen offenhalten. Auf dem Oktoberfest kommen so viele feierlustige und betrunkene Menschen zusammen, dass man es mit keiner Club-Erfahrung vergleichen kann.

Ein Tag auf der Wiesn kann auch Reizüberflutung, Chaos und Grenzüberschreitung bedeuten. Pass also bei all dem Spaß auch gut auf dich und deine Begleitung auf, bleibt zusammen, trink nur so viel wie dir guttut und behalte die Situation im Blick. Und wenn du doch mal verloren gehst oder dich unwohl fühlst, hier mein letzter und vielleicht wichtigster Tipp: Der Safe Space, an den sich jedes Mädchen und jede Frau bei Fragen und Problemen wenden kann, befindet sich auf dem Oktoberfest im Servicezentrum hinter dem Schottenhamelzelt beim Eingang "Erste Hilfe", wo auch die Polizei mit der Wiesnwache stationiert ist.

Verwendete Quelle: Instagram