
Blau
Blau ist die unangefochtene Lieblingsfarbe der Deutschen. Blau ist die Farbe von Luft und Wasser, Himmel und Sehnsucht, der unendlichen Weite. Es symbolisiert Treue, Sehnsucht, Phantasie, geistige Erkenntnis, Wahrheit, Ausgeglichenheit und Entspannung. Nicht von ungefähr verdankt die "blue hour" (die Stunde nach Arbeitsende) in Amerika und England der Farbe Blau ihren Namen.
Blau ist aber auch die Farbe der Melancholie, der Naivität ("blauäugig" sein) und in früheren Zeiten die der Lüge. Melancholische Gemüter werden durch Blau häufig noch gefördert, aufbrausende Menschen hingegen "geerdet". Das erkennt ihr noch in alten Redensarten wie "das Blaue vom Himmel herunterlügen" oder "blau machen".
Blau ist außerdem die kälteste Farbe unseres Farbspektrums. In blauen Räumen ist uns immer ein bisschen kälter als in anderen Zimmern – auch wenn in ihnen dieselbe Temperatur herrscht! Weil es beruhigend und entspannend wirkt, fördert die Farbe klares Denken und schafft Entspannung. Deshalb eignet sich Blau als Wandfarbe fürs Schlafzimmer. Ein blaues Outfit wirkt selbstbewusst, ein blauer Raum größer. Wenn ihr Blau liebt, seid ihr in der Regel ruhig, zurückhaltend, verlässlich und sanft.
Zum Farbton Türkis findet ihr mehr unter der Farbe Grün!
Übrigens: Farben können auch zur Gesundheit beitragen! Zum Beispiel durch die Farblichttherapie!
Krankheiten entstehen oft aufgrund fehlender Balance im Lebenssystem. Die mangelnde Balance kann mittels Farben ausgeglichen werden. Farben sind die Elemente, welche Körper, Geist und Seele am leichtesten aufnehmen und verwerten können. Der Körper wird durch die einzelnen Farben unterschiedlich beeinflusst. Je stärker und klarer die Farbe – desto stärker der Einfluss! Die Farbtherapie, die bereits in jeder gut ausgestatteten Sauna oder in Fitness-Studios angewendet wird, kann auch als Reiztherapie bezeichnet werden. Blau wirkt entzündungshemmend und ist auch ein gutes Schlafmittel.
Grün
Grün ist die Farbe des Lebens. Das Gras ist grün und auch die Blätter, die an den Bäumen sprießen und den Frühling einläuten. Grün ist die Farbe des Wachstums – egal ob in der Natur oder symbolisch. Deshalb ist Grün auch die Farbe der Hoffnung, der Zuversicht, der Harmonie und der Erneuerung. Auch Frische, Erholung, Entspannung und Gesundheit verbinden wir mit Grün. Es ist also kein Zufall, dass die Logos vieler Krankenkassen die Farben Grün und Weiß tragen. Und nicht zu guter Letzt steht Grün für Sicherheit und Freiheit: die grüne Ampel signalisiert uns, dass wir gefahrlos die Straße überqueren dürfen, auch Notausgänge sind grün gekennzeichnet. Grün wirkt beruhigend, fördert die Konzentration und schafft eine angenehme Atmosphäre.
Mit der Farbe Grün verbinden wir aber auch Negatives. Zum Beispiel Unreife (jemand ist ein "Grünschnabel" oder "noch grün hinter den Ohren") oder Giftiges ("giftgrün"). Deshalb ist Grün auch die Farbe des Neides ("grün vor Neid"), denn Neid kann Beziehungen vergiften.
In grünen Räumen fühlen wir uns sicher und geborgen. Und Grün macht kreativ und hilft dabei, die Gedanken frei schweifen zu lassen! Das hat erst wieder eine Studie der Psychologin Stephanie Lichtenfeld von der Ludwig-Maximilians-Universität in München bestätigt. Da grüne Räume gleichermaßen freundlich, erholsam und geistig anregend wirken, ist Grün die ideale Farbe für euer Arbeitszimmer. Ein grünes Outfit wirkt offen, seriös und großzügig. In der Farbtherapie wird die Farbe bei Herzkrankheiten, Kummer und Trauer eingesetzt, es wirkt herzstärkend und ausgleichend. Wer grün liebt, ist oft hilfsbereit, ausgeglichen und tolerant.
Die Farbe, die zwischen Blau und Grün liegt, ist Türkis. Diese Farbe wirkt kühl, aber persönlich. Sie steht für geistige Freiheit, für Offenheit, aber auch Unnahbarkeit. Auf das Gemüt wirkt Türkis befreiend, erfrischend.
Violett und Lila
Violett oder Lila ist eine Mischung aus Rot und Blau mit vielen unterschiedlichen Farbnunancen – vom zarten Flieder bis zum kräftigen Brombeer-, Aubergine- oder Purpurton. Purpur war viele Jahrhunderte lang die Farbe der Macht und der Mächtigen. Die Bischöfe der Katholischen Kirche tragen heute noch Violett. Violett ist die Farbe der Eitelkeit und des Unkonventionellen, der Magie, des Geistes, der Spiritualität, der Inspiration und der Meditation. Violett wirkt aber auch feierlich, inspirierend, exklusiv, reinigend, würde- und geheimnisvoll.
Als Wandfarbe hat Violett eine beruhigende Wirkung. Manchmal sogar zu beruhigend. Violette Wände sollen die Lust auf Sex zügeln, deshalb solltet ihr die Farbe im Schlafzimmer nur sparsam einsetzen. Die Farbe Lila hat etwas Mystisches und Würdevolles und eignet sich perfekt für stilvolle Empfangsräume und festliche Kleidung. In der Farblichttherapie wirkt Violett reinigend und soll auch gegen Cellulite helfen. Violett-Fans sagt man nach, originell, gelassen und unnahbar zu sein.
Gelb
Auch Gelb ist eine zwiespältige Farbe. Es ist die Farbe der Sonne, des Lichts, des Goldes und der Reife, versinnbildlicht Optimismus und Lebensfreude. In Redensarten wird Gelb oft als Gold idealisiert ("goldener Herbst", "goldenes Laub"). Gelb steht für Freude, Optimismus, Wärme und Kommunikation. Doch auch viele negative Eigenschaften wie Eifersucht, Ärger ("Gift und Galle spucken"), Geiz und Gier werden mit Gelb verbunden. Gelb kann Ängste lindern und wirkt sich positiv auf Depressionen aus. Auch bei körperlichen Beschwerden wie z. B. Rheuma wird die Farbe erfolgreich eingesetzt. Helle, strahlende und klare Gelbtöne wirken sich positiv auf das Selbstbewusstsein aus und fördern Konzentration und Kreativität.
Gelb bringt Sonne ins Haus und ist deshalb als Wandfarbe beliebt. Es macht gute Laune, wirkt belebend, fördert die Konzentration und sorgt für gute Stimmung. Es eignet sich besonders als Wandfarbe für Räume, in denen Menschen zusammentreffen, zum Beispiel Wohnzimmer oder Besprechungsräume. Und kleine Räume wirken mit gelber Farbe größer.
Wenn eure Lieblingsfarbe gelb ist, seid ihr wahrscheinlich voller Lebensfreude, optimistisch und gesellig.
In der Farblichttherapie wirkt Gelb lösend und lässt fließen.
Rosa und Pink
Rosa ist die typische Frauenfarbe, die Bonbonfarbe schlechthin und die Lieblingsfarbe fast aller kleinen Mädchen. Rosa ist eine Mischung aus Rot (heiße Farbe) und Weiß (kalte Farbe). Somit ist Rosa die Farbe des Kompromisses. Das Weiß mildert die Eigenschaften des Rot: Rot ist Leidenschaft, Rosa ist Zärtlichkeit. Rot ist Energie, Rosa ist Sinnlichkeit. Rosa ist sanft, wirkt schützend und drückt Ordnung aus. Die Farbe wird bei körperlichen und seelischen Schocks eingesetzt, da sie Sicherheit vermittelt. Rosa ist aber auch die Farbe der Verklärung und Schwärmerei ("auf rosaroten Wolken schweben", "jemanden durch die rosarote Brille sehen"). Kräftige Pinktöne wirken ausdrucksstark und anregend, Pastelltöne beruhigend, mädchenhaft, unschuldig.
Wenn ihr Rosa liebt, seid ihr wahrscheinlich sanft, charmant, freundlich und ein bisschen verspielt. Rosa besänftigt und baut Aggressionen ab. Deshalb ist Rosa eine gute Farbe fürs Schlafzimmer.
Braun
Die Erdfarbe Braun wird in der Farbtherapie bei Gleichgewichtsstörungen eingesetzt, da sie Geborgenheit und Sicherheit vermittelt. Im Ranking der Farben bekommt Braun allerdings neben Grau eindeutig die meisten negativen Eigenschaften zugeschrieben. Braun galt lange Zeit als Farbe der Mittelmäßigkeit, der Langeweile und des Spießertums. Braun steht für das Unerotische, die Dummheit und das Verdorbene (Obst und Gemüse werden braun, wenn sie verfaulen). Im Mittelalter war Braun die hässlichste Farbe: die Farbe der Bauern, Knechte und Bettler. Erst in den letzten Jahren hat es Braun als Modefarbe geschafft und wird häufig als edler Hingucker verwendet.
Zum Glück verbinden wir auch ein paar positive Dinge mit Braun. Es ist die Farbe des Genusses (Schokolade, Kakao und Kaffeebohnen sind braun) und steht für ein Schönheitsidel (zarte, sonnengebräunte Haut). Außerdem ist Braun die Farbe der Erde und symbolisiert Bodenständigkeit, Pragmatismus und Bequemlichkeit.
Als Raumfarbe ist Braun wichtig und positiv! Natürliche Stoffe wie Holz oder Leder (aber auch Braun als Wandfarbe) sorgen dafür, dass wir uns in einem Raum geborgen fühlen und ihn gemütlich finden. Nahezu alle Erdtöne haben eine beruhigende Wirkung, sollten jedoch sparsam dosiert werden. Wenn eure Lieblingsfarbe braun ist, seid ihr wahrscheinlich praktisch veranlagt, ehrlich, geduldig und steht fest mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen.
Orange
Hättet ihr’s gewusst? In allen Sprachen ist der Name der Farbe Orange identisch mit dem Namen der Frucht: der Orange. Mit Orange verbinden viele Menschen die Stimmung bei einem Sonnenuntergang. Die Farbe wirkt aufdringlich und extrovertiert, aber auch lustig und gesellig, warm und gemütlich. Die Farbe steht für Optimismus, Lebensfreude, Gesundheit, Vergnügen und Selbstvertrauen. Sie ist wie Rot und Gelb eine Farbe der Energie. Im Buddhismus hat Orange noch eine ganz andere Bedeutung: es ist die Farbe des Wandels und des Mitgefühls.
Weil Orange auffällt (aber nicht wie Rot aggressiv macht), wird es auch als Sicherheitsfarbe eingesetzt. Müllmänner und Straßenbauarbeiter tragen orange. So werden sie im Straßenverkehr gesehen.
Als Wandfarbe funktioniert Orange ähnlich wie gelb. Es schafft eine warme, fröhliche, aufgeschlossene Atmosphäre, wirkt gesellig und stimulierend. In der Wohnung macht Orange besonders dunkle Räume wieder einladend und gemütlich. Deshalb eignet es sich besonders gut für Räume, die keine großen Fenster haben oder nach Norden liegen. Einige Menschen mögen Orange jedoch nicht, weil die Farbe auch als aufdringlich und billig empfunden wird. Wenn Orange eure Lieblingsfarbe ist, seid ihr wahrscheinlich intuitiv, gesellig, offen und begeisterungsfähig.
In der Farblichttherapie wirkt Orange sanft stimulierend und wird auch als ein Anti-Faltenmittel eingesetzt.
Schwarz
Mit Schwarz verbinden wir viel Negatives: Schwarz steht für den Tod, das Ende und die Trauer. Deshalb tragen wir Schwarz, wenn ein Mensch stirbt, der uns viel bedeutet. Schwarz ist auch die Farbe des Schmutzes und des Unglücks (ihr habt einen "schwarzen Tag").
Schwarz ist aber auch die Farbe der Individualität, der Extravaganz und der Eleganz. Denkt nur an das "kleine Schwarze". Und Schwarz steht für Luxus. Eine noble Luxuslimousine ist meistens schwarz, aber nie gelb. Außerdem ist Schwarz die Farbe der Würde (schwarzer Anzug, Priester tragen schwarze Talare).
In Räumen solltet ihr Schwarz vorsichtig einsetzen, sonst wirkt es schnell beengend und drückt bei großflächiger Anwendung auf die Stimmung. Schwarze Möbel wirken zwar exklusiv, aber auch hart und sachlich. Schwarz als Kleidungsfarbe ist eine klassische Businessfarbe, wirkt edel, feierlich und vermittelt Seriosität. Menschen, deren Lieblingsfarbe schwarz ist, sind oft selbstbewusst, erfolgsorientiert, beharrlich und geheimnisvoll.
Weiß
Im physikalischen Sinn ist Weiß keine Farbe, sondern die Summe aller Farben des Lichts. Kein Wunder, dass Weiß die Farbe des Göttlichen, der Vollkommenheit, des Lichts, des Anfangs, der Erkenntnis, der Wahrheit und des Guten ist. Damit ist Weiß in seiner Symbolik das genaue Gegenteil zu Schwarz: Weiß gegen Schwarz, das ist Gut gegen Böse.
Weiß als Farbe von Eis und Schnee steht auch für Sauberkeit, Klarheit, Reinheit (Schnee, Ärzte tragen Weiß) und Unschuld ("eine weiße Weste haben", das weiße Brautkleid). Weiß drückt Leichtigkeit und Bescheidenheit, aber wie Schwarz auch Exklusivität aus. Und Weiß ist die Farbe des Friedens (weiße Taube, als Zeichen der Kapitulation wird die weiße Fahne als Friedensfahne gehisst). Wer viel Weiß trägt, wirkt jedoch auch unnahbar.
Weiße Wände können steril und unpersönlich wirken. Deshalb solltet ihr bei der Raumgestaltung Weiß mit bunten Farben kombinieren. Ist die Decke weiß gestrichen, wirkt der Raum höher. Wer Weiß liebt, ist oft bescheiden, hilfsbereit und introvertiert.
Rot
Rot ist die erste Farbe, der die Menschen einen Namen gaben. Jede Farbe hat eine positive und eine negative Seite. Bei der Farbe Rot ist der Gegensatz am stärksten ausgeprägt. Das Herz und das Blut sind rot, aber auch das Feuer und die Hölle. Rot ist die Farbe der Liebe, Erotik und der Leidenschaft, aber auch des Hasses, Kampfes und Zorns. Alle Gefühle, die das Blut in Wallung bringen, werden mit Rot assoziiert. Wir werden rot, wenn wir verlegen sind und sehen rot, wenn wir vor Wut kochen. Gut zu wissen: Rot macht Appetit und steigert die Lust auf Geschlechtsverkehr.
Außerdem ist Rot eine Signalfarbe. An der Ampel bedeutet sie uns stehenzubleiben und wir schminken uns Lippen und Fingernägel rot, um Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen.
Rot steht für Vitalität und Kraft und zieht die Blicke auf sich. Daher steht diese Farbe auch für Selbstbewusstsein, denn damit fällt man garantiert auf.
Rot ist die Farbe der Aktivität und der Aggressivität. Rot-Fans sind oft dynamisch, sinnlich, extrovertiert und haben einen starken Willen. Ein roter Raum kann anregend wirken, denn Rot ist Energie pur! Doch wenn ihr euch zu lange darin aufhaltet, wirkt Rot aggressiv, macht euch gereizt und unruhig. Räume, in denen ihr zur Ruhe kommen wollt, solltet ihr deshalb lieber nicht rot streichen.
Je nach Intensität des Farbtons wirkt Rot warm, energiereich, aber auch erhitzend, erregend. Nervöse Menschen werden durch Rot noch unruhiger. In der Farblichttherapiewirkt Rot stark anregend.
Grau
Grau hat es echt nicht leicht. Es ist die Farbe der Langeweile ("grauer Alltag"), der Einsamkeit, Bescheidenheit, Unfreundlichkeit ("graues Wetter") und ein Symbol für Traurigkeit und Sorgen ("lass dir keine grauen Haare wachsen"). Nicht von ungefähr steckt "Grau" in "Grauen". Grau ist auch die Farbe der Sachlichkeit und der Funktionalität. Wer eine "graue Maus" ist, ist unsicher und verschlossen. Und Grau ist ein Zeichen des Alters, denn dann ergraut unser Haar. Grau ist die Farbe von Zurückhaltung und Unauffälligkeit. Auf die Stimmung wirkt Grau ernüchternd, gleichzeitig aber auch seriös und festigend.
Nur sehr wenige Menschen zählen Grau zu ihren Lieblingsfarben. Sie sind oft kritisch, diplomatisch und hören auf ihren Verstand. Als Wandfarbe ist Grau alles andere als trist, wenn ihr es mit Pink-, Violett- oder Rottönen oder ganz edel mit Weiß kombiniert.