Q-Tip: Woher kommt der Name und wie gefährlich sind Wattestäbchen für die Ohren wirklich?

Q-Tip: Woher kommt der Name und wie gefährlich sind Wattestäbchen für die Ohren wirklich?

Warum nennen wir Wattestäbchen eigentlich Q-Tips und warum wird uns ständig davon abgeraten, diese für die Ohren zu verwenden? Hier kommt ein ausführlicher Guide.

Hast du schon mal einen Q-Tip benutzt? Die meisten von uns haben sicherlich eine Schachtel mit Wattestäbchen im Badezimmerschrank oder auf dem Schminktisch liegen. Dabei werden Q-Tips für unterschiedliche Dinge im Alltag verwendet. Am häufigsten jedoch für das Reinigen der Ohren oder besser gesagt für das Reinigen von Ohrenschmalz. Doch sind Wattestäbchen da das richtige Tool für? Wie gefährlich können Q-Tips wirklich für die Ohren sein? Wofür eignen sich am besten? Und woher kommt eigentlich der Name? Wir klären dich hier auf.

Was sind Q-Tips?

Bei Q-Tips handelt es sich um nichts anderes als Wattestäbchen. Die Watte besteht dabei aus 100-prozentig reiner Baumwolle und die Stäbchen aus nachhaltiger Forstwirtschaft bezogenem Papier und Pappe. Q-Tip an sich ist eigentlich ein eingetragener Markenname, der unter dem Konzern Unilever läuft. Dabei hat sich der Begriff mittlerweile dermaßen ausgebreitet, dass auch Wattestäbchen von anderen Marken als Q-Tips bezeichnet werden. Die Alternativen sind allerdings nicht immer aus natürlichen Stoffen, sondern auch aus Kunststoffmaterialien.

Wer hat Q-Tips erfunden?

Erfunden wurden die originalen Q-Tips in 1923 vom in Polen geborenen Amerikaner Leo Gerstenzang für sein Unternehmen "Infant Novelty Company". Inspiriert wurde er von seiner Ehefrau, die Watte um einen Zahnstocher wickelte, um schwer erreichbare Stellen zu reinigen.

Q-Tip: Was steckt hinter den Namen?

Ursprünglich wurden die Wattestäbchen von Gerstenzang als "Q-Tips® Baby Gays" benannt. Später fiel das "Baby Gays" weg, da die Stäbchen auch von Erwachsenen genutzt wurden. Das Q steht dabei für Quality (übersetzt Qualität) und Tips für die mit Watte umwickelten Enden am Stab. Übersetzt bedeutet Tip auf Deutsch so viel wie "die Spitze".

Wofür werden Q-Tips verwendet?

Q-Tips können für unterschiedliche Zwecke und in diversen Bereichen genutzt werden. Unter anderem:

  • Babypflege
  • Kosmetik
  • Medizin
  • Basteln und DIY
  • Reinigung von elektrischen Kleingeräten

Wattestäbchen eignen sich also hervorragend für das Entfernen von Mascara-Resten am Lid, das Auftragen von Salben und Cremes oder für das Reinigen der Laptop-Tastatur. Am häufigsten wird der Q-Tip dennoch für die Reinigung der Ohren verwendet. Wusstest du, dass einige Menschen sogar süchtig danach sind? Falls du dich angesprochen fühlst, dann aufgepasst, denn das Entfernen von Ohrenschmalz mit einem Wattestäbchen wird alles andere als empfohlen.

Muss ich eigentlich Ohrenschmalz entfernen?

Wahrscheinlich nutzt du Q-Tips für die Ohren in erster Linie, um Ohrenschmalz loszuwerden. Doch wusstest du, dass Ohrenschmalz eigentlich eine ganz wichtige Funktion hat? Es hält unseren Gehörgang sauber, indem es Staub, Schmutz und Fremdkörper vom Trommelfell fernhält. So gesehen schützt es den Gehörgang. Ohrenschmalz hat zudem antibakterielle Eigenschaften. Zu viel davon, kann zwar lästig sein, erfüllt allerdings eine wichtige Rolle. Es ist also alles andere als eklig, sondern eher natürlich und gesund.

Trotz all dieser guten Eigenschaften, kann ein Überschuss an Ohrenschmalz auch für Probleme sorgen. Es könnte den Gehörgang verstopfen und im schlimmsten Fall für Hörverlust sorgen.

Ohren reinigen mit Q-Tips: Warum raten Experten ab?

Falls du regelmäßig Wattestäbchen zum Entfernen von Ohrenschmalz verwendest, dann solltest du es dir langsam abgewöhnen, denn du tust genau das Gegenteil. Anstelle dein Ohr zu reinigen, drückst du das Ohrenschmalz nur tiefer in den Gehörgang gegen das Trommelfell hinein.

Q-Tips: Mögliche Gefahren beim Ohrenreinigen

Die Verwendung von Wattestäbchen gegen Ohrenschmalz kann schwere Folgen haben. Hier sind die zwei größten Risiken, mit denen du rechnen musst.

1. Perforiertes Trommelfell

Ein perforiertes oder durchstochenes Trommelfell kann eine sehr schmerzhafte Folge von der Nutzung von Q-Tips für die Ohren haben. Ein durchstochenes Trommelfell kann eine chronische Ohrinfektion verursachen und im schlimmsten Fall für einen dauerhaften Hörverlust sorgen. Selbst die sanfteste Berührung können Schaden anrichten und Hör- und Gleichgewichtsprobleme ins Leben rufen.

2. Eingedrücktes Ohrenschmalz

Wie bereits erwähnt, kannst du mithilfe des Wattestäbchen Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang hineindrücken. Dort verhärtet es sich dann. Die Folge davon können Schmerzen, Ohrgeräusche, Schwindelgefühle oder Hörprobleme sein. Es kann auch auftreten, dass sich hinter dem Ohrenschmalz Wasser ansammelt, welches die betroffene Person ständig hört.

Sollte dies der Fall bei dir sein, empfiehlt es sich von einem HNO-Arzt oder Ärztin abchecken zu lassen und bloß nicht selbst herumzuexperimentieren.

Ohrenschmalz richtig entfernen: Sichere Methoden

Natürlich gibt es viel sichere Methoden, um Ohrenschmalz zu entfernen. Hier kommen einige Optionen für dich, die sich besser als ein Q-Tip eignen:

  • Mit Lappen reinigen: Nach dem Duschen kann etwas Ohrenschmalz von selbst austreten. Dieses kannst du sanft mit einem weichen Lappen oder Kosmetiktuch entfernen. Dabei gehst du ausschließlich an die Haut an der Ohrmuschel entlang. Mit dem kleinen Finger darfst du den äußeren Gehörgang reinigen.
  • Aufweichen: Bei viel Ohrenschmalz kannst du mithilfe von Ohrentropfen, Ohrensprays, erwärmtem Oliven- oder Mandelöl den Ohrenschmalz aufweichen, sodass es einfacher aus dem Ohr abfließen kann. Achtung: Diese Methode solltest du nicht anwenden, wenn du ein Loch im Trommelfell oder ein Paukenröhrchen hast.
  • Professionelle Ohrspülung oder- reinigung beim Arzt: Falls du dir unsicher bist, wie du Ohrenschmalz zu Hause selbst entfernst, kannst du dich jederzeit an einen HNO-Arzt oder Ärztin wenden. Er oder sie spült das Ohr aus oder saugt das Ohrenschmalz aus.

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Verwendete Quellen: hansaton.at, gesundheitsinformation.de

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