Dysmorphophobie: Bin ich hässlich?

Dysmorphophobie: Alles über die Angst, hässlich zu sein

Dysmorphophobie ist eine seelische Erkrankung, die häufig in der Pubertät beginnt und unter der Frauen und Männer leiden. Sie glauben, äußerlich entstellt zu sein, obwohl das objektiv gesehen gar nicht stimmt, und hassen sich selbst und ihren Körper. Wir haben für euch die wichtigsten Infos über Dysmorphophobie recherchiert.

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Der Begriff "Dysmorphophobie" kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie "Missgestaltsfurcht". Wer unter Dysmorphophobie leidet, hat eine krankhafte Angst davor, hässlich auszusehen.

Ziemlich sicher hat jeder von uns einen kleinen "Schönheitsmakel", der uns ein bisschen stört. Das können eine zu große Nase, abstehende Ohren, schmale Lippen, breite Hüften, X-Beine oder ein zu kleiner Busen sein – kleine "Makel", die anderen kaum auffallen.

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Aber Menschen, die an Dysmorphophobie erkrankt sind, glauben, dass dieser kleine Makel sie schrecklich entstellt. In ihren Augen sind sie hässlich und abstoßend. Und das, obwohl sie in Wirklichkeit attraktiv sind und der Makel anderen gar nicht oder kaum auffällt. Sie haben einen verzerrten Blick auf sich und ihren Körper und können ihr Äußeres einfach nicht mehr realistisch wahrnehmen. Deshalb wird Dysmorphophobie auch als "Körperbildstörung" bezeichnet.

Dysmorphophobie hat verschiedene Symptome. Betroffene beschäftigen sich viele Stunden am Tag (manchmal acht Stunden oder länger!) praktisch und in Gedanken mit ihrem Makel. Sie überprüfen ihn stundenlang im Spiegel und haben gleichzeitig panische Angst davor, in den Spiegel zu schauen und zu sehen, wie hässlich und entstellt sie sind.

Oder sie versuchen ihren Makel durch ihr Make-up, ihre Frisur oder Kleidung zu verstecken. Außerdem kreisen ihre Gedanken ständig um ihr Aussehen. Sie stellen sich Fragen wie "Warum bin ich so hässlich? Was denken andere, wenn sie mich sehen?" und vergleichen ihr Äußeres andauernd mit dem von anderen. Die zwanghafte Beschäftigung mit ihrem Äußeren wird zu ihrem Lebensinhalt.

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Dysmorphophobie ist eine ernst zu nehmende Krankheit. Viele Betroffene werden mit der Zeit sehr einsam, denn wer unter Dysmorphophobie leidet, wagt sich kaum noch unter Menschen. Weil die Betroffenen sich vor sich selbst ekeln und sich ablehnen, können sie sich nicht vorstellen, dass es anderen nicht genauso geht.

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Betroffene haben das Gefühl, laufend angestarrt zu werden und panische Angst davor, wegen ihrer Entstellung verachtet, zurückgewiesen oder ausgelacht zu werden. Ein weiteres Zeichen für Dysmorphophobie ist deshalb, dass sich Betroffene mehr und mehr von anderen zurückziehen. Sie gehen nicht gerne in die Öffentlichkeit und treffen sich nicht mehr mir ihren Freunden. Manche verlassen das Haus so gut wie gar nicht mehr. Das kann zu Vereinsamung und Depressionen, im schlimmsten Fall sogar zu Selbstmord führen.

Viele Menschen, die unter Dysmorphophobie leiden, trauen sich nicht, über ihr Problem mit Freunden zu sprechen oder zu einem Arzt zu gehen. Sie haben Angst davor, dass andere ihnen bestätigen, wie entstellt sie sind, oder sie schämen sich, weil sie ein psychisches Problem haben.

Über die Ursachen von Dysmorphophobie weiß die Wissenschaft bis jetzt nur wenig. Auslöser von Dysmorphophobie können ein geringes Selbstbewusstsein, Mobbing oder eine Stoffwechselstörung des Hormonhaushalts sein.

Einige Betroffene versuchen, ihre "Entstellung" mit einer Schönheits-Operation zu korrigieren. Doch nach der OP hat sich nichts geändert, sie finden sich immer noch hässlich und unattraktiv. Wer seine Dysmorphophobie wirklich überwinden will, muss an seinem Selbstbild und seiner Körperwahrnehmung "arbeiten". Und das funktioniert nicht mit einer OP, sondern nur mit einer Verhaltenstherapie.

Geschätzt leidet etwa ein Prozent der Bevölkkerung unter der auch als Schönheitshypochondrie benannten Dysmorphophobie. Was gefällt euch an eurem Körper nicht oder – noch wichiger! – was findet ihr an euch schön? Lasst es uns mit eurem Kommentar wissen.

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