Die Pille ist die am häufigsten verwendete Verhütungsmethode und wird insbesondere von Mädchen und jungen Frauen verwendet. Die Antibabypille soll dich vor der Schwangerschaft schützen, wird von unterschiedlichen Herstellern produziert und ist in verschiedenen Dosierungen erhältlich. Zudem überzeugt ihre unkomplizierte Einnahme. Allerdings birgt dieses Verhütungsmittel auch einige Nebenwirkungen. Wir verraten dir, welche Risiken und Beschwerden mit der Verwendung des Präparats einhergehen können und für wen sich die Pille eignet.
Körperliche Nebenwirkungen
Sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene können nach der Pilleneinnahme Beschwerden auftreten. Die Nebenwirkungen der Pille können nicht pauschalisiert werden, denn jeder Körper reagiert anders. Die wichtigsten Beschwerden haben wir dir hier zusammengefasst:
1. Thrombose und Durchblutungsstörungen
Sofern die Pille Östrogen in Kombination mit Gestagen enthält, kann es in seltenen Fällen zu einer Thrombose kommen. Dabei handelt es sich um ein Blutgerinnsel, das sich in einem Blutgefäß bildet und dieses verstopft. Eine Thrombose erweist sich insbesondere dann als gefährlich, wenn sich jenes Blutgerinnsel löst und in die Lunge gelangt. Infolgedessen kann es zur Lungenembolie kommen. Ebenfalls sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie beispielsweise der Verschluss von Blutgefäßen, aber auch ein Herzinfarkt oder Durchblutungsstörungen nicht gänzlich auszuschließen. Das Thromboserisiko steigt insbesondere bei all jenen Frauen, die übergewichtig sind, unter Bluthochdruck oder Diabetes leiden oder regelmäßig rauchen. Daneben können Langstreckenflüge bei gleichzeitiger Einnahme der Pille ebenfalls zur Entstehung von Thrombose beitragen. Insgesamt gilt: Je höher das Alter der Frau, desto wahrscheinlicher ist auch das Auftreten einer Thrombose in Folge der Antibabypille.
2. Krebsrisiko und Einfluss auf die Knochendichte
Aktuell liegen noch keine endgültigen Forschungsergebnisse dazu vor, ob und inwiefern die Pille die Entstehung von Krebs beeinflusst. Allerdings weisen einige Studien nach, dass Frauen, die die Pille einnehmen, ein leicht erhöhtes Risiko haben, an Brustkrebs zu erkranken. Im Gegenzug stellte sich jedoch auch heraus, dass die Verwendung der Pille die Entstehung von Eierstock- als auch Gebärmutterhalskrebs senken kann. Bewiesen wurde außerdem, dass Frauen, welche auf ein Präparat mit Östrogen und Gestagen zurückgriffen, eine niedrigere Knochendichte im Vergleich zu Frauen ohne Pille aufwiesen.
3. Veränderung des Gewichts und Blähbauch
Immer wieder kursieren im Internet Gerüchte darüber, dass die Pille dick mache oder zu einer Gewichtszunahme führen. Dies ist allerdings nur selten der Fall. Die Verwendung der Pille allein macht nicht dick, kann bei einigen Frauen aber Reaktionen hervorrufen, die die Zunahme begünstigen. Einerseits stehen die Hormone der Pille im Verdacht, den Appetit anzukurbeln und Heißhunger auszulösen. Durch das ständige Hungergefühl nimmst du mehr Nahrung zu dir, was zwangsläufig nach einiger Zeit zu einem erhöhten Gewicht führt. Zum anderen können die im Verhütungsmittel enthaltenen Hormone Wassereinlagerungen begünstigen, welche dich leicht aufgedunsen wirken lassen. Einige Frauen reagieren auch mit einem leichten Blähbauch oder dezenten Schwellungen auf die hormonellen Veränderungen.
4. Kopfschmerzen und Spannen in der Brust
Bei einigen Frauen kann die Einnahme der Pille zu vermehrten Kopfschmerzen führen oder ein unangenehmes Brustspannen auslösen. Hierfür sind vor allem die Östrogene verantwortlich. Falls du häufig unter Migräne leidest, kannst du dich von deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen zu anderen Verhütungsmethoden beraten lassen.
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Psychische Nebenwirkungen
Die Wirkungen der Pille sind von Frau zu Frau verschieden und können nicht pauschalisiert werden. Nicht nur die körperlichen Folgen, sondern insbesondere die psychischen Nebenwirkungen variieren und werden unterschiedlich stark wahrgenommen.
1. Geringere Lust auf Sex
Einige Frauen berichten, dass ihr sexuelles Verlangen durch die Pille abnimmt. Verantwortlich hierfür ist das enthaltene Gestagen, welches sich auf den Hormonhaushalt auswirkt und die Unlust begünstigt. Die Pille kann, muss aber nicht zwingend einen Einfluss auf die Libido nehmen.
2. Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen
Bei einigen Frauen löst die Pille Stimmungsschwankungen sowie eine depressive Gemütslage aus. Studien belegen, dass die Einnahme einer Kombipille, also einem Präparat, das Gestagen und Östrogen enthält, die Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken um 20 Prozent ansteigen lässt. Sechs Monate nach der ersten Pilleneinnahme ist die Gefahr, an einer Depression zu erkranken, am höchsten. Allerdings können auch kurzfristige Gefühlsschwankungen auftreten, bei denen deine Gemütslage schnell hin- und herschwankt.
Wann sollte die Pille abgesetzt werden?
Prinzipiell solltest du bei Beschwerden und Nebenwirkungen deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen aufsuchen. Auch bei einigen Medikamenten solltest du in Verbindung mit der Pilleneinnahme Vorsicht walten lassen. Folgende Symptome und Nebenwirkungen sprechen für ein Absetzen der Antibabypille:
- Bauchschmerzen
- Migräne
- Sehstörung
- Beinschwellungen und -schmerzen
- Atemnot
- Wiederkehrende Zwischenblutungen
- Husten mit blutigem Speichel
Verwendete Quellen: mylife.de, tk.de, gesundheit.gv.at, zavamed.de