Die Humanen Papillomviren (HPV) sind eine Gruppe von Viren, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen können. Laut einer aktuellen Studie ist fast jeder dritte Mann mit krebserregenden HPV infiziert. Besonders hoch sei die Infektionsrate, so die Studie, bei 25- bis 29-jährigen Männern. Laut den Forschenden seien besonders sexuell aktive Männer "ein wichtiges Reservoir für HPV-Infektionen im Genitalbereich". Doch warum leiden gerade Frauen unter den Folgen dieser Infektion? Wir verraten es dir.
Erfahre im Video mehr über die Krebsvorsorge für Frauen:
Was sind HPV?
HPV sind weit verbreitete Viren, die durch sexuellen Kontakt übertragen werden können. Es gibt mehr als 200 verschiedene Arten von HPV, von denen einige als hochrisikoreich gelten und das Risiko von Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs, Peniskrebs und anderen Krebsarten erhöhen können. Die meisten HPV-Infektionen heilen von selbst ab, aber einige können zu Krebs führen. Laut WHO sind 12 der über 200 HPV-Typen sicher krebserregend. Andere Arten von HPV verursachen Genitalwarzen (Feigwarzen), die zwar unangenehm, aber in der Regel nicht lebensbedrohlich sind. Fast jeder Mensch infiziert sich mindestens einmal im Leben mit HPV.
Warum sind Frauen stärker betroffen?
Frauen sind besonders anfällig für HPV-bedingte Erkrankungen aufgrund ihrer anatomischen Gegebenheiten. Vier von fünf Krebsarten, die durch HPV hervorgerufen werden, treten nur bei Frauen auf. Der Gebärmutterhals ist ein empfindliches Gewebe, das leicht von HPV infiziert werden kann. Wenn eine Frau mit einem hochrisikoreichen HPV infiziert ist und die Infektion unbehandelt bleibt, kann dies zu Zellveränderungen führen, die sich im Laufe der Zeit zu Gebärmutterhalskrebs entwickeln können. Aber auch Männer können an HPV-induziertem Krebs erkranken. Bei ihnen können Tumore im Analbereich, am Penis oder im Kopf-Hals-Bereich auftreten.
Darum ist Prävention und Früherkennung so wichtig
Um das Risiko einer HPV-Infektion zu verringern, sollten sowohl Männer als auch Frauen Schutzmaßnahmen ergreifen. Der beste Schutz gegen HPV ist die Impfung, die von der Stiko sowohl für Jungen als auch für Mädchen empfohlen wird. Die Impfung schützt vor den häufigsten hochrisikoreichen HPV-Typen und kann das Risiko von HPV-bedingten Krebserkrankungen erheblich reduzieren. Zusätzlich zur Impfung ist regelmäßige Vorsorgeuntersuchung für Frauen wichtig. Der Pap-Abstrich ist ein Test, der Zellveränderungen im Gebärmutterhals frühzeitig erkennen kann. Je früher solche Veränderungen erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen.
Obwohl HPV-bedingte Krebserkrankungen bei Männern seltener sind als bei Frauen, können Männer dennoch Träger des Virus sein und es auf ihre Partnerinnen übertragen. Daher ist es wichtig, dass auch Männer sich impfen lassen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen, um mögliche Infektionen frühzeitig zu erkennen.
Wir halten also fest: HPV ist eine ernstzunehmende Bedrohung für Männer und vor allen Dingen für Frauen. Durch Impfungen und regelmäßige Untersuchungen können HPV-bedingte Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden, was die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung erhöht und das Risiko von schwerwiegenden Komplikationen verringert.
Verwendete Quellen: berliner-zeitung.de, focus.de