
Ein Jahresplan für ein Hochbeet zu erstellen ist hilfreich, wenn man das ganze Jahr über üppig ernten möchte. Die Auswahl der Pflanzen sollte daher nach Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern durchdacht sein, gleichzeitig sollte man für dauerhafte Erträge auf eine gute Kombination der Pflanzen setzen. Mit einem Jahresplan gewährleistest du daher eine abwechslungsreiche Mischkultur, die perfekt auf die Nährstoffe im Boden angepasst ist.
Wer gerade ein Hochbeet für sich entdeckt hat, der sollte es einfach halten und nicht zu viele Pflanzen wählen. Ob Gemüse, Obst oder Kräuter – wie du das Beste aus deinem Hochbeet herausholst, erfährst du auch im Video.
Hochbeet pflanzen: der perfekte Jahresplan
Neben dem Nährstoffbedarf ist die Wachstumszeit ein wichtiger Faktor beim Bepflanzen des Beets. Hier wird in Vorkultur (schnell wachsend) und Hauptkultur (langsam wachsend) unterschieden. Die sogenannte Nachkultur ist unterschiedlich schnell wachsend, wächst aber bis spät in den Herbst und Winter und wird daher zum Schluss angebaut.
Pflanzen fürs erste, zweite und dritte Jahr
Damit der Nährstoffgehalt des Bodens am besten genutzt, ein Auslaugen des Bodes verhindert und eine üppige Ernte gewährleistet wird, sollte man folgende Pflanzen in den ersten drei Jahren verwenden:
- Erstes Jahr Starkzehrer – Pflanzen ziehen besonders viele Nährstoffe aus dem Boden
- Zweites Jahr Mittelzehrer – Pflanzen brauchen nur ein Mittelmaß an Nährstoffen
- Drittes Jahr Schwachzehrer – Pflanzen brauchen nur wenig Nährstoffe
Hochbeet bepflanzen: Starkzehrer im ersten Jahr
Im ersten Jahr ist der Boden besonders nährstoffreich, das heißt, man nimmt Pflanzen, die viele Nährstoffe für ihr Wachstum benötigen, sogenannte Starkzehrer. Du kannst aber auch ein paar Mittelzehrer bereits dazunehmen:
Vorkultur:
- Blattkohl
- Speiserüben
Hauptkultur:
- Kartoffeln
- Tomaten
- Kürbisse
- Gurken
- Melonen
- Zucchini
- Blumenkohl
- Brokkoli
- Rhabarber
- Auberginen
- Paprika
- Tomaten
- Süßkartoffeln
- Erdbeeren
- Himbeeren
- Basilikum
Nachkultur:
- Lauch
- Sellerie
- Artischocke
- Grünkohl
- Rosenkohl
- Borretsch
- Weißkohl
Hochbeet bepflanzen: Mittelzehrer im zweiten Jahr
Starkzehrer ziehen besonders viele Nährstoffe aus dem Boden, weshalb man diese als Erstes anpflanzt. Im zweiten Schritt folgen die sogenannten Mittelzehrer, die nicht mehr ganz so viele benötigen und mit den Bedingungen des Bodens prima klarkommen. Dazu gehören folgende Pflanzen:
Vorkultur:
- Spinat
- Pflücksalat
- Radieschen
- Petersilie
Hauptkultur:
- Zwiebeln
- Fenchel
- Karotten
- Rote Bete
- Kohlrabi
- Dill
- Mangold
Nachkultur:
- Feldsalat
- Chicorée
- Endivien
- Schwarzwurzeln
Hochbeet bepflanzen: Schwachzehrer im dritten Jahr
Nach den Stark- und Mittelzehrern hat der Boden nur noch wenig Nährstoffe. Er braucht daher anspruchslose Pflanzen, die mit den kargen Bedingungen zurechtkommen – die Schwachzehrer. Entweder setzt du ausschließlich jetzt auf diese Pflanzen oder kombinierst sie noch mit ein paar Mittelzehrern:
Vorkultur:
- Kopf- und Pflücksalat
- Radieschen
- Bärlauch
Hauptkultur:
- Ackerbohnen
- Erbsen
- Grüne Bohnen
- Rucola
- Portulak
- Schnittlauch
- Majoran
- Salbei
- Oregano
- Preiselbeeren (Boden braucht einen pH-Wert zwischen 4 und 6)
- Heidelbeeren (Boden braucht pH-Wert zwischen 4 und 6)
Nachkultur:
- Feldsalat
- Wintererbse
- Kresse
- Bohnenkraut
Wann sollte man das Hochbeet bepflanzen?
Mit der Bepflanzung eines Hochbeets kann man dank der natürlichen Wärmeentwicklung schon früher beginnen als im normalen Gemüsebeet, wo der Boden noch Frost haben kann. Mit einem Aufsatz können passionierte Gärtner bereits ab Februar mit einem Frühbeet starten und kälteempfindliches Gemüse wie Blattsalate einpflanzen. So richtig geht es mit dem Hochbeet allerdings ab März/April. Wir zeigen eine Übersicht, wann der Zeitpunkt zum Einpflanzen ist:
- März/April: Petersilie, Pflücksalate, Radieschen, Rettich, Rucola, Spinat
- Später April: Frühlingszwiebeln, Lauch, Zwiebeln
- Mai: Auberginen, Gurken, Paprika, Peperoni, Tomaten, Zucchini
- Juni: Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi, Möhren
- August: Endivien, Grünkohl, Radicchio, Herbstsalate
- September/Oktober: Rucola, Sellerie
Diese Gemüsearten passen im Hochbeet zusammen
Bei der Pflanzenwahl sollte man darauf achten, dass diese ähnliche Ansprüche und Bedingungen an die Nährstoffe stellen. Perfekte Partner sind beispielsweise diese Pflanzen:
- Tomaten, Basilikum, Petersilie
- Karotten, Dill, Asiasalat
- Spinat, Asiasalat
- Rote Bete, Gurke, Dill
- Paprika, Basilikum, Petersilie
- Spinat, Kohlrabi
- Kopfsalat, Radieschen
Pflanzphasen und Erntezeit aufeinander abstimmen
Wer sein Beet wie oben bereits beschrieben ganzjährig nutzen möchte, der sollte die Pflanzphasen und Erntezeit der Nutzpflanzen zeitlich aufeinander abzustimmen – Vorkulturen muss man früh pflanzen oder aussäen, sie wachsen schnell und müssen daher auch früh geerntet werden. Sie sind perfekt für Hauptkulturen, die eine längere Standzeit benötigen, einen höheren Nährstoffbedarf haben und später im Jahr erntereif sind. Nachkulturen können auch in herbstlichen und winterlichen Temperaturen gedeihen und spät oder sehr früh im Jahr geerntet werden. Beim Kombinieren sollte auf die Nährstoffansprüche und auf die Pflanzenfamilien der Vor-, Haupt- sowie Nachkultur geachtet werden.
Mehr Erträge durch Mischkultur
Einen Jahresplan zum Bepflanzen des Hochbeets kann man sich individuell zusammenstellen: Eine Monokultur ist die einfachste Version, bei der man pro Jahr nur eine einzige Obst-, Gemüse- oder Kräuterart in das Hochbeet pflanzt. Der Nachteil: Hieraus resultiert jedoch nur eine kurze Erntezeit. Zudem wird die Pflanzendiversität nicht gewahrt – für Anfänger ist dies aber ein einfacher Einstieg fürs eigene Beet.
Wenn man mehr Abwechslung bei der Ernte haben möchte, Wert auf Diversität bei Gemüse, Obst und Kräutern legt und die Nährstoffe des Bodens optimal nutzen möchte, entscheidet sich für eine bunte Mischkultur: Man kann die Pflanzen entsprechend der Fruchtfolge durchwechseln und mit gut verträglichen Arten kombinieren.
Jahresplan: Das Hochbeet für die Bepflanzung richtig vorbereiten
Bevor es ans Bepflanzen geht, muss die Erde vorbereitet werden. Dazu gehört, dass die Erde gelockert (auch in tieferen Schichten) und mit neuem Substrat aufgefüllt wird. Wie zuvor beschrieben, brauchen die Starkzehrer viele Nährstoffe, um zu wachsen. Wenn du Hochbeetsubstrat aus dem Handel wählst, brauchst du in den ersten Wochen nicht nachzudüngen, da es bereits vorgedüngt ist. Natürlich kannst du auch geeignete Erde aus dem Garten verwenden und sie mit Humus versetzen. Experten schwören auf reifen Kompost oder ein bis zwei Jahre alten Pferdemist. Ob im Jahresverlauf nachgedüngt werden muss, richtet sich nach dem Nährstoffbedarf der ausgewählten Pflanzen.
Verwendete Quellen: mein-schoener-garten.de, toom.de, mdr.de