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Ich habe drei Tage nur Säfte getrunken – so geht es mir jetzt
Ich habe es gewagt und drei Tage eine Saftkur gemacht. Wie es mir dabei ergangen ist, liest du hier.

Drei Tage nur Flüssignahrung zu sich zu nehmen, klingt erstmal nicht besonders reizvoll. Trotzdem sind Saftkuren und Fastentage immer wieder Thema und Trend – doch was steckt eigentlich dahinter? Ich habe eine Expertin zum Thema befragt und eine 3-tägige Saftkur am eigenen Leib getestet. Meine Erfahrung sowie alles, was du über eine Saftkur wissen solltest, liest du hier.
Im Video: Den Körper nach den Feiertagen natürlich entgiften
Die wichtigsten Fragen zur Saftkur
Zur richtigen Vorbereitung vor der Saftkur habe ich Liliane Petzold, Ernährungswissenschaftlerin bei frank.,ein paar brennende Fragen gestellt.
Wie sollte ich mich auf die Saftkur vorbereiten?
"Die optimale Vorbereitung spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg einer Saftkur. Wir empfehlen, vor Beginn der Kur zwei bis drei Tage einzuplanen, in denen auf stark verarbeitete Lebensmittel wie Weißmehl oder Industriezucker verzichtet wird. Stelle schrittweise auf pflanzliche Lebensmittel um, um den Körper sanft auf die bevorstehende Kur vorzubereiten.
Auch auf Alkohol und Zigaretten kann bereits verzichtet werden. Optional kann man am Tag vor der Kur Glaubersalz oder spezielle Tees zur Darmentleerung verwenden. Eine zusätzliche, hilfreiche Maßnahme ist das Ausräumen des Kühlschranks vor der Kur. Wenn sich ausschließlich die Säfte darin befinden, gelangt man nicht so einfach in Versuchung und es ist leichter, die Kur erfolgreich durchzuhalten."
Für wen ist eine Saftkur geeignet und für wen nicht?
"Grundsätzlich können alle Erwachsenen von einer Saftkur profitieren! Durch die stark reduzierte Aufnahme von Nahrungsenergie während deiner Saftkur werden Stoffwechselprozesse angeregt, die sich positiv auf deine Gesundheit auswirken können. Da unsere Kuren, egal ob Saftkur oder Suppenkur, rein pflanzlich sind, können auch Veganer:innen mit unseren Produkten aus verschiedenen Obst- und Gemüsesorten fasten.
Menschen mit Stoffwechselerkrankungen oder chronischen Krankheiten sollten zur Sicherheit vor der Saftkur oder Suppenkur ihren Arzt befragen, um wichtige, individuelle Hinweise zu bekommen. Schwangere und stillende Mütter sollten auf eine Fastenkur verzichten."
Wie sieht es während der Saftkur mit Sport oder Bewegung aus?
"Das Wichtigste beim Sport während der Saftkur ist es, dass du auf dein Bauchgefühl achtest: Fühlst du dich gut und hast Lust auf Sport, hast keinerlei Beschwerden wie Kreislaufschwierigkeiten oder starke Kopfschmerzen, steht deiner Sporteinheit nichts im Weg.
Trotzdem kann es sinnvoll sein, dein Training an deinen Fastenzustand anzupassen. Probiere dich doch mal anstelle von schweren und langen Einheiten, an Yoga, Pilates oder entspannten Spaziergängen aus. Achte darauf, dass du dich vor dem Sport ausgiebig aufwärmst, da während des Fastens der Blutdruck niedriger ist als sonst. Und sei dir bewusst, dass du im Fastenzustand keine Höchstleistungen vollbringen wirst!"
Muss ich während der Saftkur zusätzliche Nährstoffe einnehmen?
"Grundsätzlich nein, wenn du bereits gut versorgt bist. In Studien wurde bei Kuren bis zu 21 Tagen keine Nährstoffdefizite festgestellt. Supplementierst du im Alltag bestimmte Nährstoffe, dann solltest du das auch während der Kur weiterhin tun. Beachte, dass fettlösliche Vitamine zur optimalen Aufnahme etwas Fett benötigen.
Wer sich generell nährstoffreicher ernähren will, kann gerne mit einer Mikronährstoff-Basisversorgung, während der Kur starten und das Supplement auch nach der Kur in den Alltag integrieren."
Was muss ich nach der Saftkur beachten?
"Am ersten Tag nach deiner Fastenkur solltest du dich von leicht verdaulichen, kleinen Mahlzeiten ernähren. Haferbrei, gedünstetes Gemüse und Suppen sind optimal. Allgemein sollen die Mahlzeiten kohlenhydrat- und proteinreich sein, sowie wenig Fett und Ballaststoffe enthalten. Dabei ist wichtig, dass du alles möglichst gründlich kaust!
Entscheide selbst, was deinem Körper guttut und was nicht. Solltest du dich nicht ausschließlich vegetarisch oder vegan ernähren (und es auch nicht vorhaben), kannst du von nun an wieder kleinere Mengen Fleisch und Fisch zu dir nehmen. Dabei gilt natürlich: Qualität statt Quantität!"
3 Tage Saftkur: Mein Erfahrungsbericht
Ich habe Mitte Januar für drei Tage eine Saftkur von frank. gemacht. Die Kur bestand aus fünf Säften, einer Suppe für den Abend und einem Ingwershot. Hier kommen meine Gedanken:
Tag 1
Der erste Tag der Saftkur ist für mich ein klassischer Couchsonntag. Ich bewege mich wenig und verbringe eigentlich die meiste Zeit mit der Nase in einem Buch. Im Nachhinein würde ich das nicht unbedingt empfehlen, denn jedes Mal, wenn ich das Buch weglege, denke ich an eins: Essen... äh ne, Saft. Mit Ablenkung bzw. To-dos vergeht nicht nur der Tag schneller, man hat auch weniger Zeit, um über das Nicht-Essen nachzudenken.
Immerhin: Die Säfte schmecken mir. Ich habe etwas Hunger, aber es ist hauptsächlich der Appetit, der mir zu schaffen macht.
Tag 2
An Tag zwei, einem Montag, bin ich durch den Arbeitstag genug abgelenkt, um nicht ständig an Essen zu denken. Allerdings merke ich eine Nebenwirkung: Ich habe schon ab morgens dolle Kopfschmerzen. Das dürfte auf den Koffeinentzug zurückzuführen sein und gibt mir schon zu denken, was meinen Kaffeekonsum angeht...
Als Bewegung wage ich heute einen kleinen Spaziergang in der Mittagspause. Insgesamt geht es mir ganz gut, doch ich merke, dass mir die Kopfschmerzen und die fehlenden "Essensrituale" auf die Stimmung schlagen. Mein Hungergefühl hält sich in Grenzen, doch meine Laune leider auch.
Tag 3
Als ich an Tag drei aufwache, bin ich positiv überrascht: Ich habe weder Hunger noch Kopfschmerzen. Das motiviert! Der Tag vergeht leichter und meine Stimmung ist auch besser. Ob das jetzt daran liegt, dass mein Körper sich an die Säfte gewöhnt hat oder daran, dass die nächste solide Mahlzeit zum Greifen nahe ist, sei dahingestellt. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus beidem.
Eine Alternative zu meiner Saftkur findest du hier:
Fazit zur Saftkur
Mit etwas Abstand zur Saftkur kann ich nun mein Fazit ziehen: Es ist hart, aber ich würde es wieder tun. Ich bin ganz ehrlich: Ich war keine angenehme Zeitgenossin, während ich mich nur von Saft und Suppe ernährt habe. Dennoch habe ich auch Vorteile und Denkanstöße aus den drei Tagen mitgenommen.
Die Saftkur hat mir vor Augen geführt, wie wichtig mir die Rituale und Routinen rund um meine Mahlzeiten sind. Außerdem hat sie mir Lust auf gesunde und vitalisierende Ernährung gemacht – in den drei Tagen habe ich nicht an Pizza und Burger gedacht, sondern vielmehr an Karotten und Tomaten.
Ich würde die Saftkur jemandem empfehlen, der einen Kickstart für neue gesunde Routinen sucht und sich mit seinem Essverhalten bewusst auseinandersetzen möchte. Allerdings würde ich dringend dazu raten, sich für die drei Tage nicht zu viel vorzunehmen: Verabredungen, Sport oder wichtige Meetings solltest du hier eher nicht wahrnehmen. Höre auf deinen Körper und achte darauf, was ihm guttut – sowohl während als auch vor und nach der Saftkur.
Verwendete Quellen: thefrankjuice.com, amazon.de