Hast du in einer unbewölkten Nacht schon mal in den Himmel geschaut? Dann hast du bestimmt auch schon mal das ein oder andere Sternbild entdeckt. Offiziell gibt es insgesamt 88 Sternbilder am Himmel, die wir jedoch nicht alle zur selben Zeit erkennen können. Eines dieser Sternbilder ist das Sternbild Zwillinge (Gemini). Wie es aussieht, welche Mythologie hinter dem Sternbild steht und was eigentlich der Unterschied zwischen Sternbild und Sternzeichen ist, verraten wir dir hier.
Hier findest du alles zum Sternbild Schütze und hier alles zum Sternbild Wassermann.
Lage und Sichtbarkeit des Sternbildes Zwillinge
Das Sternbild Zwillinge ist ein Wintersternbild, das uns in der kalten Jahreszeit begleitet. Es liegt in der Nähe der Wintermilchstraße. Du erkennst das Sternbild vor allem an zwei hellen Sternen, die sehr nahe beieinander stehen. Von beiden geht eine Sternlinie mit weniger hellen Sternen ab. So sieht das Sternbild aus wie zwei Personen, die eng beieinander stehen. Die zwei hellsten Sterne des Sternbildes Zwillinge heißen Pollux und Castor. Die Hauptsterne stellen die Köpfe der beiden Zwillinge dar. Der hellste Stern ist Pollux und er ist 35 Lichtjahre von uns entfernt. Sein Bruder Castor ist etwas weiter entfernt. 46 Lichtjahre trennen uns von ihm, weshalb er auch etwas weniger hell ist als Pollux.
Wie die elf anderen Sternbilder Waage, Wassermann, Widder, Stier, Schütze, Skorpion, Krebs, Fische, Löwe, Steinbock und Jungfrau liegt das Sternbild Zwillinge auf der sogenannten Ekliptik. Das ist der schmale Himmelsstreifen, auf dem sich Sonne, Mond und Planeten bewegen. Auf derselben Ebene sind 12 Sternbilder zu finden, die zu den 12 Sternzeichen des Tierkreises erklärt wurden.
Die Sternzeichen werden von Zeit zu Zeit von Planeten auf der Ekliptik durchwandert. Das kennst du vielleicht von Horoskopen, in denen Sätze stehen wie "Venus ist im Stier“. Der Mond zieht einmal im Monat durch jedes Sternzeichen. Vom 21. Juni bis 20. Juli steht die Sonne im Sternzeichen Zwillinge. Da es dann zusammen mit der Sonne am Taghimmel steht, ist es in diesem Zeitraum nicht zu sehen.
Mythologie des Sternbildes Zwillinge
Das Sternbild Zwillinge (Gemini) ist eines der 48 Sternbilder der Antike und Teil der griechischen Mythologie. Die zwei Hauptsterne heißen Castor und Pollux. Die Geschichte des Sternbildes lautet wie folgt:
Es waren einmal zwei Brüder: Castor und Pollux (Kastor und Polydeukes). Ihre Mutter war Leda, die schöne und starke Königin von Sparta. Pollux war der Sohn von Zeus und war somit göttlich und unsterblich wie sein Vater. Castor hingegen hatte einen menschlichen Vater und war dadurch sterblich.
Die Zwillinge Castor (Kastor) und Pollux (Polydeukes) waren unzertrennlich. Die beiden jungen Spartaner waren athletisch, zielstrebig und arrogant. Castor wurde ein sehr guter Pferdelenker, Pollux ein starker Faustkämpfer. Wie alle jungen Spartaner aus gutem Hause gingen sie gerne mit ihren Freunden auf lukrative Raubzüge. Gemeinsam mit einem befreundeten Zwillingspaar Idas und Lynceus stahlen sie eine große Viehherde, doch bei der Aufteilung ihrer Beute gerieten die beiden Zwillingspaare in einen heftigen Streit, wobei Idas Castor mit einem Speerstoß in die Brust verletzte. Daraufhin rammte Pollux dem fliehenden Lynceus einen Speer in die Seite, wodurch dieser starb und Zeus tötete Idas durch einen Blitz.
Der verletzte Castor lag im Sterben und sein unsterblicher Bruder Pollux war verzweifelt. Sein Vater Zeus gab ihm die Wahl: Entweder er verlässt seinen sterbenden Bruder und wohnt fortan als unsterblicher Gott im Olymp. Oder er verbringt täglich gemeinsam mit seinem Bruder Castor 12 Stunden im finsteren Hades und 12 Stunden im Licht der Götter. Pollux entschied sich für die zweite Option und so setzte Zeus die beiden Brüder gemeinsam an den Sternenhimmel als das Sternbild Zwillinge.
Der Unterschied zwischen Sternbild und Sternzeichen
Sternzeichen (Tierkreiszeichen) und Sternbilder sind zwar eng miteinander verbunden, sie sind aber nicht gleichzusetzen. Wie die Astrologie und die Astronomie sind Sternzeichen und Sternbilder im Grunde sehr unterschiedlich. Einmal zu den Basics:
Offiziell gibt es insgesamt 88 Sternbilder. Hierbei handelt es sich um abgegrenzte Sternkonstellationen (Sternhaufen), die mal größer und mal kleiner sind. Unter den Sternbildern gibt es bekannte Bilder wie der Große Bär, der Löwe oder Orion und weniger bekannte wie Becher oder Fuhrmann. Hierbei handelt es sich um Sternhaufen, die durch Linien optisch miteinander verbunden werden können und mit viel Fantasie ein Objekt ergeben, nach dem sie benannt wurden.
Zu den Sternbildern gehören auch 12 besondere Bilder, die sich entlang der sogenannten Ekliptik befinden. Das ist die Ebene, auf der sich Sonne, Mond und Planeten bewegen. Genau um diese Laufbahn herum befinden sich die 12 Sternbilder Löwe, Stier, Wassermann, Widder, Waage, Jungfrau, Zwillinge, Steinbock, Schütze, Skorpion, Krebs und Fische.
Das sind auch die Namen der 12 Sternzeichen in der Astrologie. Doch während es sich bei der Astronomie (Sternbilder) um eine Naturwissenschaft handelt, ist die Astrologie (Sternzeichen) nicht wissenschaftlich fundiert. Bis auf die Namen haben die Tierkreiszeichen der Astrologie nichts mit den Sternbildern der Astronomie gemeinsam.
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Verwendete Quellen: scienceblogs.de, stronomie.de, astrokramkiste.de
