Die Gamescon, eine der größten Gaming-Messen weltweit, findet auch in diesem Jahr wieder statt. Vom 25. bis zum 29. August strömen tausende Gaming-Fans nach Köln, um die neuesten Spiele und Trends der Branche zu entdecken. Neben den zahlreichen Ausstellern und Präsentationen gab es auch interessante Panel-Talks, bei denen Experten und Expertinnen über verschiedene Themen diskutierten. Ein besonders spannender Panel-Talk fand nun am zweiten Tag der Messe statt. Unter dem Titel "Gaming ohne Vorurteile" diskutierte die hochkarätige Runde über die Rolle von Vorurteilen in der Gaming-Community und wie diese überwunden werden können. Einer der prominenten Gäste war die erfolgreiche Musikerin Badmomzjay, die als Rapperin immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert wird. Ebenfalls dabei: 1. FC Köln Spielerin Andrea Gavrić und eSports-Casterin Anika "Ryxcales“ Wolter.
Welche Highlights wir auf der Gamescon 2023 erwarten können, erfährst du im Video:
Gamescon 2023: badmomzjay räumt mit Vorurteilen im Rap-Business auf
Badmomzjay ist bekannt für ihre ehrlichen und offenen Worte. Sie setzt sich aktiv gegen Vorurteile ein und möchte zeigen, dass Rap für alle da ist, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialem Hintergrund. In ihrem Beitrag auf der Gamescon betonte sie die Bedeutung von Diversität und Inklusion in der Musikbranche. Die Diskussion drehte sich unter anderem um die Frage, warum es immer noch Vorurteile gegenüber weiblichen Rapperinnen gibt. badmomzjay erklärte, dass dies oft mit Stereotypen und Klischees zusammenhänge. Viele Menschen hätten immer noch das Bild des männlichen Rappers im Kopf und könnten sich nicht vorstellen, dass auch Frauen talentierte Rapperinnen sein können:
Ein häufiges Vorurteil ist, dass Frauen im Rap-Business weniger talentiert sind. Viele denken, ich hätte nur Dank meines Aussehens oder irgendwelcher Verbindungen Erfolg. Das ist Blödninn und unfair.
Vorurteile im Fußball: Auch Profifußballerin Andrea Gavrić wird mit Klischees konfrontiert
Die Vorurteile gegen Frauen gibt es nicht nur im Rap-Business. Auch im Profisport beobachten wir immer wieder, dass Männer ein ganz anderes Ansehen haben, als Frauen. Bestes Beispiel dafür: die Fußball-WM. Hier ist die Zuschauer:innenquote bei der Fußball-WM der Männer immer noch deutlich höher, als bei der Fußball-WM der Frauen. Viele denken immer noch, dass Fußball vor allem ein Männersport ist. Ein Klischee, mit dem 1. FC Köln Spielerin Andrea Gavrić aufräumen will:
Klar wird Fußball häufig noch als Männersport bezeichnet oder wir Sportlerinnen werden von manchen nicht ernst genommen. Davon habe ich mich aber nie beeinflussen lassen. Glaubt an eure Stärken, folgt euren Leidenschaften und lasst nicht zu, dass andere eure Geschichte schreben. Ihr bestimmt, wer ihr seid und was ihr erreichen könnt.
Gaming ist nur für Männer? Anika "Ryxcales“ Wolter verrät, warum das nicht wahr ist
Stereotypisches Denken ist auch in der Welt des Gamings immer noch häufig zu finden. Doch warum sollten nur Männer erfolgreich im eSports sein? Auch Frauen haben das Zeug zu erfolgreichen Gamerinnen und können mehr als nur mit den männlichen Spielern mithalten. Das beweist eSports-Casterin Anika Wolter, die unter ihrem Gaming-Namen "Ryxcales“ bekannt ist.
Als ich mit dem Job anfing, gab es nur wenige Casterinnen in der Branche. In der männlich geprägten Community wurde sofort diskutiert, ob man jetzt eine Frauenquote einführen wolle – da wurden die wildesten Theorien verbreitet und weibliche Gamerinnen bestenfalls belächelt. Umso wichtiger ist es, dass es heute Impulse wie beispielsweise die Equal eSports Initiative der Telekom gibt, die sich für mehr Gleichberechtigung und Diversität im eSports einsetzt.
Darum sind Diskussionen wie diese so wichtig für die Gleichberechtigung der Geschlechter
"Rap ist nur für Männer!“, "Fußball ist kein Frauensport!”, "Gut zocken können nur echte Kerle!” Von wegen! Diskussionen wie der Panel-Talk auf der Gamescon 2023 regen zum Nachdenken an und sensibilisieren die Menschen für die Themen Vorurteile, Diversität und Inklusion in vielen Lebensbereichen. Sei es im Musikbusiness, im Sport oder beim Gaming.
Es wird deutlich, dass es noch viel Arbeit braucht, um die Rap-, Sport- oder Gaming-Community wirklich offen und inklusiv zu gestalten, aber dass jeder und jede Einzelne dazu beitragen kann. Die Gamescon ist nicht nur eine Messe für Gamer, sondern auch ein Ort des Austauschs und der Diskussion. Die Panel-Talks bieten die Möglichkeit, wichtige Themen anzusprechen und neue Perspektiven zu gewinnen.
Der Panel-Talk "Gaming ohne Vorurteile" mit Badmomzjay ist ein tolles Beispiel dafür, wie Gaming als Plattform genutzt werden kann, um gesellschaftliche Probleme anzugehen und positive Veränderungen zu bewirken.
Verwendete Quellen: telekom.com, gamescon.global