
Wer wird denn immer gleich ans Nestbauen denken! Die Hochzeitsglocken klingen noch früh genug. In der Zwischenzeit wollen wir ein bisschen Spaß – mit Typen, die völlig anders sind. Wir haben vier "Lifestyler" in ihrem Paralleluniversum besucht und auf ihre Beziehungstauglichkeit getestet.
Pete-Doherty-Style: "Dirtysomething"
Ich Lebenskünstler, du Groupie. So in etwa könnte man die Beziehung zum Pete Doherty-Typ zusammenfassen. Der Paar-Lauf mit ihm ist vor allem eins: unkonventionell. Sex and Drugs and Rock’n’Roll – positiv ausgedrückt: Der Mann genießt das Leben in vollen Zügen. Realistisch gesehen ist der Bad Boy immer kurz vorm Absturz. Das mag für Sie besonderen Nervenkitzel bedeuten – zum Schwiegermutter-Liebling taugt der Gute leider nicht. Mit seiner Band wartet er stündlich auf den Durchbruch, ein geregeltes Arbeitsleben findet er "uncool". Dafür kennt er die Bar-Szene besser als den Grundriss seiner Wohnung, begrüßt jeden Türsteher mit Namen und weiß heute schon, welcher Laden morgen angesagt sein wird. Und Sie sind seine Königin der Nacht – am Wochenende wenigstens. Einer muss ja morgens fit sein und das Geld verdienen.
Kann das funktionieren?
Ja, wenn Sie geduldig die Rechnungen zahlen. Und nicht unter einem Florence-Nightingale-Syndrom leiden und ihn "kurieren" wollen. Nein, wenn Sie Überraschungen hassen und selbst noch nicht erwachsen sind. Haus und Hund? Mit ihm? Träumen Sie weiter.
Richard-Gere- Style: "Gentleman"

Hallöchen, Mister Sinn und Sinnlichkeit! Der Richard Gere-Typ hat nicht nur mehr als zwei Bücher zu Hause und kann grammatikalisch einwandfreie Sätze bilden – er bringt Sie durch Erzählungen über seine letzte Trekkingreise nach Nepal auch dazu, sich für sein neuestes Hobby Buddhismus zu begeistern. Von ihm kann man eine Menge lernen – ob man will oder nicht –, besitzt er doch einen gewissen missionarischen Eifer. Den ganzen Sonntag vor der Glotze verbringen? Mon dieu, undenkbar! Stattdessen durchstreifen Sie gemeinsam zwei bis drei Museen. Seine Eltern werden Sie bereits nach wenigen Wochen kennen lernen, denn halbe Sachen sind ihm zuwider. Weitere Auffälligkeiten: Gut erzogen, zuvorkommend, höflich. Ja, so was gibt es tatsächlich.
Kann das funktionieren?
Ja, wenn Sie keine Angst vor Traditionen haben und gern mal unter der Oberfläche surfen. Der Mann fordert viel: Herz und Hirn. Nein, wenn Sie Wert darauf legen, in allen Lebenslagen souverän und selbständig zu bleiben. Mit ihm dürfen (müssen!) Sie Verantwortung abgeben: Der Richard-Gere-Gentleman ist old-fashioned und will Sie umsorgen.

Ashton-Kutcher- Style: "Welpe"
Diese Augen! Seufz. Dieser durchtrainierte Körper! Seufz. Diese Hände, die so viel mehr können als andere Hände! Seufzseufzseufz. Dieser liebenswerte, sportliche Chaot ist für Ihren neuen sexy Hüftschwung verantwortlich – und für das Strahlen in Ihren Augen. Plötzlich ziehen Sie Klamotten an, die Sie vorher verschämt erröten ließen. Diagnose: Der süße College-Boy hat Sie wach geküsst. Sie waren zwar schon vorher großartig, aber er liefert Ihnen den ultimativen Beweis. Er hat es einfach drauf, Frauen auf diese ganz bestimmte Art anzusehen und mitzureißen. Natürlich kommt jetzt auch ein klitzekleines "Aber": Denn junge Hunde schauen nur ab und zu Zuhause vorbei, um sich ein paar Streicheleinheiten abzuholen. Ansonsten tollen sie draußen herum, da, wo die Abenteuer warten. Zum Beispiel beim Surfen auf Hawaii. So bekommt der Satz der US-Schriftstellerin Dorothy Parker auch für Sie schmerzliche Bedeutung: "Immer, wenn das Telefon nicht klingelt, weiß ich, dass du es bist." Seufz.
Kann das funktionieren?
Ja, wenn Sie nichts gegen eine kleine, heftige, aufregende Frühlingsaffäre einzuwenden haben. Und das Kunststück beherrschen, zu genießen und gleichzeitig loszulassen. Nein, wenn Sie Ihr Leben ganz nach ihm ausrichten. Sollten Sie im Geiste bereits ein Fach in Ihrem Kleiderschrank freigeräumt haben, überprüfen Sie Ihren Vorrat an Taschentüchern. Denn Tränen sind fast unvermeidlich. Seien Sie lieber unnahbar, dann kommt er näher. Der will ja nur spielen. Spielen Sie eben mit!
Briatore-Style: "Big Spender"
Seit Sie ihn kennen, haben Sie einen neuen Lieblingssatz: "Such dir was aus, Schätzchen!". Der Deal: Er zahlt, Sie sehen gut aus. Und so werden Sie mit allen Aufmerksamkeiten, die man für Geld kaufen kann, überschüttet und haben nun jede Menge neue Freunde namens Cartier, Tiffany & Co. Am Wochenende in Mailand shoppen (und natürlich nicht mit dem Billigflieger hindüsen), auf der Yacht vor Mallorca sonnenbaden, die "rich and beautiful people" live auf Partys statt in den Klatschspalten sehen – das ist plötzlich nicht mehr die Fantasie eines untalentierten Soap-Opera-Schreibers, sondern Ihre Realität. Das Leben kann ja so herrlich sein! Nur an die goldenen Wasserhähne können Sie sich nicht so recht gewöhnen ...
Kann das funktionieren?
Ja, wenn Sie den Ausflug ins Jetset-Wonderland ohne schlechtes Gewissen genießen können. Der Robbie-Song "Let me entertain you" meint jetzt endlich mal Sie persönlich. Nein, wenn Ihnen die „Ciao, du siehst toll aus, wir sehen uns in St.-Tropez-Oberflächlichkeiten schon nach kurzer Zeit so richtig auf den Geist gehen. Und Sie sich statt dessen nach einer anständigen Currywurst und Ihrem gemütlichen Zwei-Zimmer-Apartment sehnen, das Sie nun mal am liebsten in Jogginghose und Hausschlappen bewohnen. Aber: Hey, hat doch auch was – immerhin haben Sie jetzt 'ne echte Balenciaga-Tasche ...