Sind Smartphones Beziehungs-Killer?

Sind Smartphones Beziehungs-Killer?

Weniger Gespräche, das heimliche Nachrichtenlesen und weniger Zeit füreinander: Sind Smartphones Beziehungs-Killer? Oder schieben wir Probleme auf das Handy, obwohl es an anderen Dingen hapert?

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Haben Smartphones wirklich das Potenzial, Beziehungen zu zerstören? Eine aktuelle Studie von "ElitePartner" sagt: ja! Befragt wurden 3750 Liierte (erwachsene deutsche Internetnutzer). Mehr als jedes vierte befragte Paar gibt laut dieser Studie zu, sich in der Beziehung weniger zu unterhalten und stattdessen mehr aufs Smartphone zu schauen. Sogar während des gemeinsamen Essens hantieren zwölf Prozent mit dem Handy. In jeder zehnten Beziehung gibt es häufig wegen des mobilen Gerätes Streit, weil der Partner zu viel Zeit mit diesem verbringt.

Klar, Smartphones sind uns sehr wichtig geworden und wir verbringen zu viel Zeit damit. Aber diese vermeintliche Erkenntnis hat uns doch überrascht: Smartphones sorgen offenbar auch für ein schlechteres Sexleben! Acht Prozent der Paare nehmen in Kauf, dass sich die mobilen Geräte im Schlafzimmer negativ auf ihr Sexleben auswirken.

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Das Thema Smartphone ist in Beziehungen kein unwichtiges ...

Männer halten an ihrer Ex fest

Problematisch wird auch der Umgang mit Verflossenen: Denn durch Smartphones und soziale Netzwerke können gerade junge Männer die Ex schlecht vergessen und spionieren ihr immer noch hinterher. Mehr als jeder vierte liierte Mann unter 30 bestätigte in der Studie, dass soziale Netzwerke ihm schon einmal eine Trennung erschwert haben. Jeder fünfte vergebene Mann unter 30 schaut sich immer mal wieder die Profile und Posts seiner Ex-Freundinnen an. Die Frauen dieser Altersgruppe sind mit 19 Prozent nicht so anhänglich an den Ex-Partner und schauen sich auch nicht mehr regelmäßig deren Seiten an (nur 16 Prozent der befragten Frauen). 

Jedoch finden es weder Frauen noch Männer toll, wenn der Partner Bilder von anderen Frauen oder Männern liked. Hier kommt es bei mehr als jeden siebte Paar in dieser Altersgruppe zum Streit.

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Heimlich die Nachrichten des Partners lesen?

Das klingt aber doch beruhigend: Die meisten befragten Paare machen aus ihrem Smartphone-PIN kein Geheimnis. Zwei Drittel sagen ihrem Partner ihren Zugangscode. bei den unter 30-Jährigen sind es gar 80 Prozent. Trotz dieses scheinbaren Vertrauens: Jeder Fünfte gibt an, schon heimlich Nachrichten des Partners gelesen zu haben. Unten den Frauen ist sogar jede Vierte eine heimliche Schnüfflerin. In Zahlen: 37 Prozent der Männer und Frauen unter 30 Jahren haben schon Nachrichten des Partners ausspioniert.

Liebesbekundungen via Social Media?

Den Beziehungsstatus bei Facebook angeben oder süße Pärchenfotos auf Instagram hochladen: Das macht tatsächlich nur jedes dritte Paar. Und nimmt mit dem Alter auch noch deutlich ab. Zwischen 50 und 59 Jahren liegt die Bereitschaft dazu nur bei 15 Prozent. Überraschenderweise sind aber auch die Jüngeren zurückhaltend: Nur jedes zweite Paar unter 30 zeigt seine Beziehung offen in sozialen Netzwerken.

Veränderte Kommunikation in Partnerschaften

Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner hat folgende Beobachtungen gemacht: "Die Digitalisierung hat belastende Auswirkungen auf den zwischenmenschlichen Umgang in Partnerschaften." Sie sagt weiter: "Wenn das Offenlegen von Zugangscodes einem Liebesbeweis gleicht, digitale Eifersucht zum Streitthema wird und Paare die direkte Kommunikation miteinander vernachlässigen und stattdessen in der Virtualität leben – dann spricht vieles dafür, den Umgang mit Smartphones bewusster zu steuern. Paare sollten daher offen besprechen, wie ein kontrollierter Umgang mit diesen Medien stattfinden soll – vor allem, wie die Privatsphäre beider Partner auch innerhalb der Beziehung geschützt werden kann."

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