
Liebe ist das schönste Gefühl der Welt. Sie bringt uns zum Träumen und Hoffen und kann uns regelrecht "blind" machen. Im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche Mythen um die Liebe gesponnen, die uns in Büchern, Filmen und Liedern begegnen und unser Bild von Beziehungen prägen. Aber was ist dran an diesen viel zitierten Liebesmythen? Wir gehen ihnen auf den Grund und decken auf, welche Vorstellungen von Liebe und Partnerschaft wir besser loslassen sollten.
Im Video: Diese 6 Phasen durchläuft jedes Liebespaar
Mythos 1: Die große Liebe kommt nur einmal im Leben
Wer kennt sie nicht, die Geschichte von der einmaligen, großen Liebe, die unser Herz für immer erobert? Dieser romantische Gedanke hält sich hartnäckig, trägt aber dazu bei, dass wir hohe Erwartungen in Beziehungen setzen und unser Glück an den vermeintlich einzigartigen Partner knüpfen. Dabei ist es durchaus möglich, im Laufe des Lebens mehrmals die große Liebe zu finden. Liebe ist ein komplexes Gefühl, das sich in unterschiedlichen Lebensphasen neu entfalten kann.
Mythos 2: Gegensätze ziehen sich an
Das sprichwörtliche Feuer entfacht, wenn zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen – so zumindest die gängige Vorstellung. Doch Studien belegen, dass Paare, die ähnliche Interessen, Werte und Persönlichkeitszüge teilen, meist glücklicher sind. Das jüngste Beispiel ist eine Studie aus der Fachzeitschrift "Nature Human Behaviour", die bestätigt, dass wir uns eher in Menschen verlieben, die uns ähnlich sind. Natürlich kann eine gewisse Anziehung durch Unterschiedlichkeit bestehen, jedoch sind Gemeinsamkeiten und geteilte Erfahrungen auf Dauer eine stabilere Basis für eine erfüllende Partnerschaft.
Mythos 3: Liebe auf den ersten Blick
Die Blicke treffen sich und es ist Liebe auf den ersten Blick – fast jeder kennt diese Vorstellung von der plötzlichen, unwiderstehlichen Anziehung zwischen zwei Menschen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Liebe auf den ersten Blick ist eher eine starke körperliche Anziehung, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln kann, aber nicht muss.
Tatsächlich spielt der Geruch wichtige Rolle beim Kennenlernen und entscheidet, wie sehr wir uns zu jemandem hingezogen fühlen. Der Geruch ist ein Indikator dafür, ob das Genmaterial des potenziellen Partners oder der potenziellen Partnerin zu unserem passt – und ob man dementsprechend gesunde Kinder zeugen könnte. Es sind in erster Linie also biochemische Prozesse, die für sofortige Anziehungskraft sorgen. Wahre Liebe dagegen wächst und vertieft sich über die Zeit und ist mit Vertrauen, Respekt und emotionalem Tiefgang verbunden.
Mythos 4: Nur wer sich selbst liebt, kann auch geliebt werden
Die Idee dahinter ist, dass ein gesundes Selbstwertgefühl das Fundament für eine erfüllende Beziehung ist. Während es zweifelsohne wichtig ist, sich selbst zu akzeptieren, setzt diese Ansicht jedoch ziemlich unter Druck und suggeriert, dass man Liebe nicht "verdient" hat, wenn man sich selbst nicht mag. Völliger Quatsch!
In Wirklichkeit ist Selbstliebe ein lebenslanger Prozess. Die Menschen, die uns lieben, können uns helfen, unsere eigenen Stärken zu erkennen und uns darin unterstützen, unsere Schwächen anzunehmen und zu überwinden. Auch diejenigen, die noch auf der Suche nach Selbstliebe sind, verdienen es, geliebt zu werden.
Verwendete Quellen: colorado.edu, spiegel.de